Erwischt!

Mit diesen 7 Tricks werden wir beim Einkauf ausgetrickst

Um sich aus der Masse von Angeboten im Supermarkt hervorzuheben, kämpfen Hersteller mit wirklich allen Mitteln.

Hersteller-Tricks beim Einkaufen
Ein Blick auf die Zutatenliste kann manchmal hilfreich sein und uns verraten, ob das Produkt wirklich so gut ist wie angepriesen. Foto: djedzura / iStock
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Welche Artikel beim Einkauf im Wagen oder Korb landen, entscheidet jeder selbst – sollte man meinen. Doch manche Lebensmittelfirmen sind ganz schön gewieft, wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit der Kunden auf ihre Ware zu ziehen. Redakteurin Anja Haertel war für auf einen Blick im Supermarkt – und hat typische Produkte einmal ganz genau unter die Lupe genommen.

Der Bilder-Trick

Ein uriger Bauernhof, ein Bergbauer vor seiner Hütte oder eine glückliche Kuh auf der Wiese – bei solch idyllischen Szenerien geht einem gleich das Herz auf. Da werden Sorgfalt und Tierwohl doch sicher großgeschrieben, oder? Leider nein. Denn: Für Abbildungen auf Verpackungen gibt es keine Vorgaben, weshalb sie kein Abbild der Realität zeigen müssen. Wenn allerdings 'Heumilch' draufsteht, muss auch Heumilch drin sein. Aber Vorsicht: 'Almkäse' oder 'Alpenmilch' sind nicht geschützt.

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Der Qualitäts-Trick

Der Schweinebraten in Scheiben hat 'Spitzenqualität' und der Fleischsalat ist 'Premium'? Na prima, ab in den Korb damit! Aber Moment einmal, wer entscheidet das denn bitte? Die Antwort: der Hersteller. Das gilt auch bei Aussagen wie 'aus kontrolliertem Anbau'. Jeder Anbau ist irgendwie kontrolliert. Die Kriterien legt der Hersteller selbst fest. Irreführend ist übrigens auch die Aussage '100 Prozent Geschmack'. Schließlich ist das doch immer noch Geschmackssache. Fazit: Über die tatsächliche Qualität sagen diese Phrasen nichts aus.

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Der Gesund-Trick

Eine 'ausgewogene Ernährung' – wer wünscht sich das nicht? Einen Wochenvorrat von dem Hüttenkäse einzukaufen, der genau das verspricht, kann aber kaum der Weg zum Erfolg sein. Was 'ausgewogen' bedeutet, ist ja auch von Person zu Person unterschiedlich. Einen Gesund-Effekt gaukeln auch Begriffe wie 'Fit', 'Vital' oder 'Balance' vor. Das ist erlaubt, obwohl sich in manchem Vital-Brot mehr Kalorien verstecken als in einem Brot ohne diesen Zusatz. Zum Teil wird sogar mit Zuckercouleur farblich nachgeholfen, damit es dunkler und gesünder wirkt. Die Zutatenliste gibt Aufschluss. Hier gilt ohnehin: je kürzer, desto besser.

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Video: Glutamat

Der 'Ohne'-Trick

Weniger ist mehr – das klingt erst einmal gut, doch ein Blick auf die Zutatenliste verrät, dass auch hier getrickst wird: Bei vielen Produkten wird auf bestimmte Zusätze verzichtet, oft stecken diese Stoffe aber bereits in anderen Zutaten. Hefeextrakt enthält z. B. den Geschmacksverstärker Glutamat und auch ein Produkt 'ohne Zuckerzusatz' kann durch andere Zutaten schon viel Zucker enthalten. Das zeigt die Nährwerttabelle unter dem Punkt 'Kohlenhydrate, davon Zucker'.

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Der Frische-Trick

Die Milch ist frisch? Na hoffentlich! Alles andere wäre ja auch ungenießbar. Das gilt aber für alle Lebensmittel. Das Attribut 'frisch' ist rechtlich nicht definiert, weshalb Hersteller das Wörtchen auf Verpackungen drucken dürfen, wie sie lustig sind. Das macht ein Produkt aber nicht hochwertiger.

Der Traditions-Trick

Ein Käse 'traditionell hergestellt' oder ein Frucht-Gelee 'nach Hausfrauenart' – mmmh, das klingt wie bei Mutti. Das soll es auch! Allerdings sind auch hier rechtlich keine Kriterien festgelegt, die Lebensmittel mit solchen Bezeichnungen erfüllen müssen. Es sollen positive Assoziationen geweckt werden, etwa, dass die Produkte nur wenige Zutaten enthalten – doch auch sie können voller Zusatzstoffe sein.

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Der Siegel-Trick

Es ist schon fast schwierig, ein Produkt zu finden, das noch nicht mit irgendeinem Siegel versehen ist. Die Hersteller gehen sogar so weit, einen Tomatenketchup groß und breit als 'vegan' zu deklarieren. Zugegeben: für jemanden, der sich streng vegan ernähren möchte, sicherlich ein wichtiger Hinweis. Allerdings haben die etlichen Siegel alle eigene Kriterien. Je nach Auslegung kann so z. B. ein Produkt mit tierischen Verarbeitungshilfsstoffen oder Aromen hergestellt worden sein und sich trotzdem 'vegan' schimpfen. Zwei Beispiele hierfür wären Gelatine als Klärmittel für Saft und Cystein, welches meist aus Schweineborsten hergestellt wird, als Mehlbehandlungsmittel in Backwaren.

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