Chemie im Haushalt: Wie schädlich sind Putzmittel für uns?
Wissen Sie, welche Giftstoffe in Ihren Putzmitteln stecken? Viele Produkte bekämpfen nicht nur Keime, sondern schaden auch unserer Gesundheit.
Haben sie schon einmal gezählt, wie viele Reinigungsmittel Sie bei sich zu Hause haben? Durchschnittlich gibt es 15 verschiedene in deutschen Haushalten. Doch der Kampf gegen Schmutz und Keime ist in den meisten Fällen nicht nur übertrieben, er gefährdet sogar unsere Gesundheit. Wir erklären, worauf Sie achten sollten.
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Dämpfe in Putzmitteln können der Lunge schaden
Eine norwegische Studie zeigt, dass Menschen, die häufig Putzmittel benutzen, ein größeres Risiko haben, eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit zu entwickeln (sogenannte COPD). Wer im Haushalt regelmäßig zu Reinigungssprays und aggressiven Putzmitteln greift, verliert in 20 Jahren durchschnittlich rund 14 Prozent der Lungenfunktion. Hintergrund: Beim Putzen mit solchen Mitteln entstehen beißende Dämpfe, die die Atemwege reizen und allergisches Asthma auslösen können.
Setzen Sie doch lieber auf natürliche Reiniungsmittel - zum Beispiel Zitronen oder auch Natron (Artikel geht unter dem Artikel weiter):
Wichtig: Verwenden Sie niemals Reiniger mit verschiedenen Inhaltsstoffen gleichzeitig. Reagiert beispielsweise das Chlor aus dem WC-Reiniger mit einem säurehaltigen Putzmittel für die Badfliesen, kann sich ätzendes Chlorgas bilden.
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Auch die Haut leidet unter den Reinigungsmitteln
Aggressive Reinigungsmittel belasten aber nicht nur unsere Atemwege, sondern schaden möglicherweise auch unserer Haut und den Nägeln. Unter anderem können sie Neurodermitis-Schübe und Nagelbett-Entzündungen verursachen.
Antibakterielle Seife kann für uns gefährlich sein
Die Werbung lässt uns glauben: Um gesund zu bleiben, müssen wir unsere Umgebung keimfrei halten. Doch Experten vom Umweltbundesamt und dem Robert-Koch-Institut raten vom Einsatz von antibakteriellen oder antimikrobiellen Mitteln ab. Denn diese belasten nicht nur die Umwelt, sondern bergen gesundheitliche Risiken. Unter anderem können sie den natürlichen Schutzmantel der Haut angreifen.
Besonders bedenklich sind antibakterielle Seifen. Die US-Gesundheitsbehörde hat jetzt sogar den Verkauf dieser Produkte verboten. Denn sie können Bakterien widerstandsfähiger gegen Medikamente machen.
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So bleibt das Putzen für uns gesund
Wie können wir uns aber vor den negativen Auswirkungen schützen? Unserer Lunge zuliebe sollten wir Reinigungs-Sprays vermeiden und stattdessen lieber Flüssigreiniger zum Wischen verwenden. Zudem sollten wir die Räume während und nach dem Putzen gut lüften. Um die Haut vor schädlichen Einflüssen zu bewahren, tragen Sie am besten Gummihandschuhe.
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Außerdem reichen Spülmittel, Scheuermilch und Allzweckreiniger aus, um den Haushalt sauber zu halten. Wer die Umwelt schonen möchte, achtet beim Kauf auf das deutsche Umweltzeichen ('Der Blaue Engel') oder das europäische ('Euroblume' bzw. 'EU Ecolabel'). In vielen Fällen können Sie auch auf effektive Hausmittel wie Essig oder Natron zurückzugreifen.
Quelle: Mach mal Pause
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