Heißer Sommer

Rasen bewässern verboten: Gemeinden greifen durch

Der Sommer wird trocken- und mit ihm der Garten. Rasen bewässern ist nun allerdings erstmal verboten.

Rasen bewässern verboten
Seinen Rasen zu bewässern ist in vielen Gemeinden jetzt verboten. Foto: Laurence Berger/iStock
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Der Sommer steht nicht mehr nur in den Startlöchern, er hat bereits volle Fahrt aufgenommen. So schön warme Sonnenstrahlen auf der Haut auch sind: Für die Natur bergen diese aber große Gefahren.

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Doch dem trockenen Rasen darf diesen Sommer nicht geholfen werden. Die Länder greifen durch und verstrecken ein Bewässerungsverbot. Was Gartenbesitzer nun noch dürfen lesen Sie hier.

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Bewässerungsverbot im eigenen Garten

Sonne satt versprechen die kommenden Monate. Sie locken mit leckerem Eis und erfrischender Erholung am See, doch viele Gartenbesitzer sind verzweifelt. Statt beim Grillen auf einen saftigen grünen Rasen zu blicken, bietet sich ihnen ein schreckliches Bild: vetrocknet und braun liegt er vor ihnen. Verbrannt, die ganze liebevolle Gartenarbeit der letzten Monate...

Der Sommer zeigt nämlich in vielen Orten bereits jetzt, was für gewaltige Einwirkungen er auf die Natur hat. In Mecklenburg-Vorpommern, Landkreis Ludwigslust-Parchim, kommt es zu Bränden im Wald. So folgenschwer, dass ein Dorf evakuiert werden musste. Auch in Niedersachen warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor der großen Waldbrandgefahr- betroffen sind Kreise wie Celle, Uelzen und Nienburg.

Letzterer greift nun mit harten Mitteln gegen die Dürre durch, aber nicht, wie man vielleicht vermutet. Die Verwaltung teilte mit, dass sobald die Temperaturen über 24 Grad klettern zwischen 11 Uhr und 19 Uhr ein Bewässerungsverbot gilt! Das betrifft Gärten und Parks genauso wie forstwirtschaftliche Flächen. Wasser aus der öffentlichen Versorgung und auch solches aus dem hauseigenen Brunnen sind dann Tabu.

Kreisrat Lutz Hoffmann steht hinter der Entscheidung und erklärt bild.de: "Der Schritt war notwendig, weil unsere Grundwasserstände massiv sinken. Mit der Begrenzung ineffizienter Bewässerung wollen wir gegensteuern. Denn bei Hitze verdunstet zu viel Wasser."

Für Menschen im Landkreis Harburg ist das nichts Neues! Hier gilt bereits seit 30 Jahren: Landwirtschaftliche Flächen und Sportplatze dürfen bei über 25 Grad zwischen 12 Uhr und 17 Uhr nicht gegossen werden.

Neu wird es für Lüneburger, denn auch in diesem Landkreis muss mit Nutzungseinschränkungen gerechnet werden, wie eine Sprecherin der Deutschen Presseagentur bekannt gab.

Doch nicht alle Bundesländer arbeiten mit Verboten, denn Hamburg zum Beispiel setzt auf Sensibilisierung. Hier läuft die Kampagne "Wertvoll – Unser Hamburger Trinkwasser". Ziel ist es, auf die Wichtigkeit unseres Trinkwassers aufmerksam zu machen und so zum Wassersparen zu animieren.

Doch so ganz auf den guten Willen setzt man in Deutschlands Gemeinden nicht, denn bei unerlaubter Wasserentnahme droht ein saftiges Bußgeld! In hessischen Gemeinden sogar bis zu 100 000 Euro!

In Nienburg soll das Verbot bis September gelten. Abzuwarten, welche Gemeinden nach Lüneburg und Co. noch nachziehen.

Wasserbedarf bei Hitze

Bremen setzt ebenfalls nicht auf Verbote, denn "eine mehrere Wochen andauernde Warmwetterperiode in Kombination mit ausbleibenden Niederschlägen löst schon einen erhöhten Verbrauch in Haushalten und Betrieben aus", so die Sprecherin des Versorgungsdienstleisters SWB AG. Was logisch klingt, lässt sich auch direkt an Zahlen erkennen. Der Wasserverband Garbsen-Neustadt spricht zurzeit von einem 30 Prozent höheren Wasserverbrauch, als an einem normalen Sommertag.

Doch die Dürre hat nicht nur zur Folge, dass die Gärten trockener werden und wir mehr Wasser brauchen. Der Grundwasserspiegel ist zu niedrig, und das obwohl der April so nass war, wie Andreas Marx, Leiter des Dürremonitors, weiß: "Im tieferen Boden ist teilweise trotzdem zu wenig Wasser angekommen. Deswegen haben sich Grundwasserstände nicht richtig erholen können."

Durch die vielen heißen Sommer in den letzten Jahren, werden Böden auch in Zukunft nicht mehr richtig Wasser speichern können.

Aktuell ist die Grundwasserversorgung in Deutschland aber nicht gefährdet, so Marx. Auch für die Landwirtschaft wird der Sommer nicht zu Extremsituationen führen, vielmehr sieht er in der Dürre ein längerfristiges Problem. Denn in den nächsten Jahren, wenn die Sommer heißer werden, werden die Böden noch verstärkter austrocknen.

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