So heizen Sie nicht (nur) für die Katz
Wir haben es im Winter gern kuschlig warm. Und das soll auch so bleiben. Aber mit ein paar cleveren Tricks können wir richtig Nebenkosten sparen!
Damit uns in der kalten Jahreszeit nicht die Füße frieren, müssen wir die Heizung anstellen, klar. Haben wir aber sorglos am Regler gedreht, kriegen wir spätestens beim Blick auf die Nebenkostenabrechnung Schweißausbrüche – denn Heizkosten machen knapp zwei Drittel aller Nebenkosten aus. Das Gute ist: Hier können Sie richtig viel Geld einsparen. Und zwar ganz nebenbei – ohne groß das Haus neu zu dämmen oder die Heizung auszutauschen. Mit wenigen Kniffen können Sie schon ganz viel bewirken. Wie das ganz entspannt funktioniert – und wie Sie auch in anderen Energie-Bereichen unser Portemonnaie spürbar entlasten können, erklärt Ulrich Ropertz, Pressesprecher des Deutschen Mieterbundes e.V.
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Tricks fürs günstige Heizen
Fenster auf Dauerkipp – ein No-Go: Wer das macht, muss mit hohen Wärmeverlusten rechnen. Sie können bis zu 200 Euro pro Heizsaison allein einsparen, wenn Sie Fenster nicht dauerhaft auf Kipp stellen. Außerdem vermeiden Sie so, dass die Räume und Möbel auskühlen. Fenster abdichten: Breite Ritzen an Fenstern und Türen sind wahre Energiefresser, denn sie verursachen Zugluft. Und die kostet bares Geld. Ritzen am besten mit selbstklebenden Streifen abdecken – die bekommen Sie für wenig Geld im Baumarkt. Das spart bis zu 75 Euro pro Jahr.
Heizen und lüften – ein Team: Bevor Sie lüften, sollten Sie die Heizung ausstellen. Sonst treibt das nur die Kosten unnötig in die Höhe, weil die Heizung gegen den Temperaturverlust powert. Außerdem sollten Sie vor dem Lüften nicht die Räume überheizen und dann durch das Lüften selbst wieder runterkühlen. Die Ideal- bis Maximaltemperaturen liegen in Wohnräumen bei 20 bis 22 Grad, in der Küche bei 18 bis 20 Grad, im Schlafzimmer bei 16 bis 18 Grad und im Badezimmer bei maximal 23 Grad. Die Absenkung der Raumtemperatur um ein Grad spart etwa sechs Prozent der Heizenergie, sprich: im Jahr bis zu 95 Euro. Tipp: Mit Thermometern die Raumtemperatur messen. Freie Fahrt für warme Luft: Möbel und Gardinen haben vor Heizkörpern nichts zu suchen. Die fangen bis zu 15 Prozent der Wärme ab.
Temperatur automatisch steuern: Ideal, wenn Sie Räume nicht nutzen. Dazu müssen Sie lediglich programmierbare Heizkörperthermostate anbringen, die Sie ab ca. 35 Euro im Baumarkt bekommen. Mit ihrer Hilfe können Sie über alle Wochentage programmieren, wie und wann sich die Raumtemperatur erhöhen oder absenken soll. Abdämmen: Hinter den Heizkörpern sind die Wände oft dünner. Bringen Sie dort Dämmplatten oder flexible Dämmfolien (ebenfalls im Baumarkt erhältlich) an, können Sie eine Menge Energie sparen. In harter Münze sind bis zu fünf Euro pro Jahr drin.
So sparen Sie Strom
Wasser gehört in den Wasserkocher: Und nicht in den Kessel. Und auch nicht nur, weil wir uns im Winter gern mal ein abendliches Wärmfläschchen gönnen. Der Wirkungsgrad des Wasserkochers liegt bei über 90 Prozent, der Elektroherd bringt es gerade mal auf 40 Prozent, schluckt also unnötig Energie. Spart im Jahr zwar nur drei Euro, macht aber ein gutes Gewissen.
LED statt Glühbirne: Energiesparlampen schlagen bei zehn Stück mit etwa 70 Euro zu Buche, sorgen aber im Jahr für eine Ersparnis von 80 Euro.
Duschen statt Baden: Der Klassiker, aber immer eine Erwähnung wert. Brausen senkt den Energieverbrauch (und Wasser) um bis zu zwei Drittel.
Den Wasserverbrauch reduzieren
Spül- und Stopptaste am WC: Benutzen Sie die, wird im Schnitt etwa fünf Liter Wasser weniger verwendet. Das ergibt eine Ersparnis von rund 30 Euro im Jahr.
Mengenbegrenzer einbauen: Die gibt es in jedem Baumarkt. Sie reduzieren das durchlaufende Wasser auf die Hälfte. Einsatz: Dusche, Handwaschbecken im Bad sowie am Spülbecken in der Küche. Daumen hoch: bis zu 280 Euro jährlich gespart.
Hände kalt waschen: Etwas unangenehm, aber bei einer Ersparnis von 16 Euro/Jahr gewöhnen Sie sich vielleicht schnell daran.
Diese Angewohnheiten sparen bares Geld
Festbeleuchtung ausstellen: Muss wirklich in jedem Flur und oben im Schlafzimmer ein Lämpchen brennen, wenn Sie gemütlich im Wohnzimmer sitzen? Nein! Also ausknipsen – und bis zu 60 Euro mehr im Portemonnaie pro Jahr haben.
Vorhänge schließen: Wer nachts Jalousien, Rollos oder Vorhänge geschlossen hält, kann bis zu 40 Euro sparen. Warum? Es entweicht weniger Wärme.
Innen- und Außentemperatur von Kühlgeräten richtig einstellen: Für den Kühlschrank und die Gefrierkomponente gelten Idealwerte: Beim Kühlschrank sind sieben Grad und beim Gefrierschrank –18 Grad optimal. Schon gewusst? Auch die Außentemperatur spielt eine Rolle. Grundsätzlich gilt: Nicht in die Nähe von Heizkörpern stellen. Schon zwei Grad weniger Außentemperatur bringen Ihnen bei einem Gerät der Klasse A++ bis zu drei Euro pro Jahr mehr.
Ladegeräte und Stand-by-Modus: Ungenutzte Ladegeräte, z. B. vom Smartphone, immer von der Steckdose trennen, denn sie verbrauchen weiterhin Strom. So können bei 40 Kilowattstunden pro Jahr bis zu 12 Euro (Ersparnis) zusammenkommen. Faustregel: Für jedes Gerät, das einen Standby-Modus hat, sollten Sie abschaltbare Steckdosenleisten verwenden.
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