Speckkäfer vertreiben: Mit diesen Mitteln klappt es

Während der Speckkäfer in der freien Natur mit der Beseitigung von Kadavern einen wichtigen Anteil am Ökosystem hat, ist ein Befall in der Wohnung eine eher lästige Angelegenheit.

Die Aasfresser sind zwar nicht gefährlich für Ihre Gesundheit, nisten sich jedoch mit Vorliebe in der Vorratskammer oder im Kleiderschrank ein und befallen Lebensmittel, Polster und Textilien. Um die Insekten effektiv zu bekämpfen, müssen Sie jedoch nicht zwangsläufig professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Mit diesen Tipps und Mitteln gelingt Ihnen die Speckmittelkäfer-Bekämpfung auch alleine.

Der Speckkäfer kommt in verschiedenen Arten in Deutschland vor. So gibt es beispielsweise den Teppichkäfer, den gemeinen Speckkäfer oder auch den Pelzkäfer. Bei dem Speckkäfer (Dermestes lardarius) handelt es sich um einen für das Ökosystem sehr nützlichen Aasfresser. Das Insekt ernährt sich von anfallenden Insekten-Kadavern oder auch Federn und trägt so einen Teil zu einer sauberen Natur bei.

Teilweise werden sie sogar als Nutztiere in Museen eingesetzt, um Präparate von Fleischresten zu befreien. Gelangen Speckkäfer jedoch durch das offene Fenster ins Haus, sorgen diese als Schädlinge für eine Menge Ärger, da sie Lebensmittel und Textilien befallen. Außerdem ist der Speckkäfer an sich zwar nicht gefährlich, allerdings kann der ausgeschiedene Kot gesundheitsschädlich sein und zu allergischen Reaktionen führen.

Um Speckkäfer effektiv zu bekämpfen, gibt es eine Reihe von Mitteln. Im Folgenden stellen wir Ihnen wirksame Lösungen vor.

Am umweltfreundlichsten und effektivsten zeigt sich häufig der Einsatz von natürlichen Feinden der Speckkäfer. Eine natürliche und sehr gängige Methode der Speckkäfer-Bekämpfung sind Lagerpiraten. Die kleinen Nützlinge werden in einem Röhrchen geliefert und an der betroffenen Stelle ausgesetzt. Sobald diese frei sind, beginnen sie damit, sich auf die Speckkäfer zu stürzen und verschwinden selbstständig aus Ihrem Zuhause, sobald alle Käfer eliminiert sind, weil keine Nahrungsmittelgrundlage mehr besteht. Daher müssen Sie auch nicht den nächsten Schädlings-Befall in Ihrem Haus befürchten.

Alternativ können Sie auch Schlupfwespen gegen Vorratsschädlinge einsetzen. Wie die Lagerpiraten gehören auch diese zu den natürlichen Feinden der Käfer. Die Nutztiere werden ebenfalls in einem Röhrchen geliefert und an den befallenen Stellen freigelassen. Mit ihrem Geruchssinn erschnüffeln die Insekten Schädlinge und befreien Ihr Zuhause von diesen. Nach getaner Arbeit verschwinden die Schlupfwespen von alleine aus Ihrem Zuhause.

Das boo! Insektenspray kann gegen alle Arten von Insekten verwendet werden. Im Gegensatz zu den meisten Insektiziden wird es nur mit 0,2 Prozent Wirkstoff hergestellt und entfaltet seine Wirkung durch eine physikalische Reaktion. Daher ist es laut Hersteller nur für Kaltblüter, also Insekten, schädlich und kann bedenkenlos im ganzen Haus angewendet werden.

Alternativ können Sie auch ein herkömmliches Insektenspray zur Schädlings-Bekämpfung einsetzen. Das Ardap Ungeziefer-Spray hat eine Sofort- und Langzeitwirkung und ist zur Anwendung bei akuten Befällen geeignet. Wichtig im Umgang mit allen Insekten-Sprays ist, dass Sie sich genau an die jeweiligen Herstelleranweisungen halten und das Mittel nicht einatmen.

Auch Köder-Dosen sind eine bewährte Methode zur Schädlingsbekämpfung. Die com-four Ungeziefer-Köderfallen sind anwendungsfertig und können direkt an den betroffenen Stellen positioniert werden. Die schmalen Dosen passen auch problemlos unter das Sofa oder Schränke und sind auf eine Fläche von 10 Quadratmetern pro Falle ausgelegt. Der enthaltene Duftstoff ist für Menschen nicht wahrnehmbar und lockt die Käfer an und diese verenden innerhalb weniger Sekunden in der Dose. Empfohlen ist eine Anwendung von mindestens vier bis acht Tagen.

Diese Klebefallen sind anwendbar bei Speckkäfern und anderen Insekten. Die pestizidfreien Fallen können an den Wänden oder auf dem Boden angebracht werden und locken die Speckkäfer mit einem Duftstoff an. Laut Hersteller ist das Produkt unschädlich für Menschen und Haustiere.

Ein erstes Indiz für Speckkäfer sind lange und dunkle Kotfäden, welche die kleinen Tiere (und auch die Larven) in der Wohnung und auf den befallenen Lebensmitteln hinterlassen.

Da die Käfer nicht nur auf Lebensmittel gehen, sind auch eingefressene Löcher und Kotfäden in Leder, Textilien und Polstern ein Indiz für den Befall.

Wenn Sie Ihre Wohnung auf Speckkäfer-Larven absuchen, erkennen Sie diese leicht an den braunen, buschigen Borsten, welche den Larven eine gewisse Ähnlichkeit zu Raupen verleihen. Obwohl diese grundsätzlich nicht gefährlich sind, sollten Sie Körperkontakt zu den Borsten vermeiden, da sie allergische Reaktionen hervorrufen können.

Damit Sie erst gar nicht gegen die Parasiten angehen müssen, können Sie ein paar präventive Maßnahmen vornehmen:

• Gründliche Reinigung: Speckkäfer fühlen sich in besonders sauberen Umgebungen nicht so heimisch. Daher sollten Sie die Wohnung regelmäßig reinigen und auch Teppiche und das Sofa gründlich absaugen. Zudem sollten auch die Küchenschränke immer mal wieder ausgewaschen werden, vor allem wenn Lebensmittel darin aufbewahrt werden.

• Regelmäßig Lüften: Warme Orte mit einer hohen Luftfeuchtigkeit sind ein Paradis für Speckkäfer und ihre Larven. Daher ist es zur Vorbeugung sinnvoll, die Wohnung regelmäßig und gründlich zu lüften.

• Lebensmittel-Aufbewahrung: Damit die Insekten nicht von Nahrungsmitteln angelockt werden, gehören diese luftdicht verstaut. Auch über Tiernahrung machen die Käfer sich gerne her, daher sollten Sie auch diese sicher aufbewahren.

• Kontrolle: Speckkäfer können auch aus dem Supermarkt in die Wohnung gelangen. Daher können Sie die Lebensmittel direkt nach dem Einkauf kontrollieren, um einen Befall auszuschließen. Auch die Küchenschränke sollten gelegentlich auf Käfer oder Speckkäfer-Larven abgesucht werden, vor allem wenn Sie Lebensmittel über einen längeren Zeitraum dort aufbewahren.

Nachdem Sie die Speckkäfer aus ihrem Zuhause entfernt haben, sollten Sie noch ein paar Dinge beachten, damit keine Larven oder einzelne Insekten zurückbleiben.

• Reinigung: Um sicherzugehen, dass keine Larven und Käfer in Ihrer Wohnung zurückbleiben, sollten Sie diese gründlich reinigen. Besonders Teppiche, Polster und Ecken sollten sorgfältig abgesaugt werden, aber auch hinter den Möbeln können sich die Käfer verstecken.

• Entsorgung: Nicht nur befallene Lebensmittel, sondern auch angegriffene Textilien sollten sofort in einem gut verschlossenen Müllbeutel entsorgt werden.

• Wärme und Kälte: Besonders wenn Sie gegen Speckkäfer-Larven in Textilien vorgehen möchten, eignet sich dieser Tipp. Waschen Sie die betroffenen Textilien bei mindestens 60 Grad, um die Larven abzutöten. Handelt es sich um nicht waschbare oder empfindliche Stoffe, können Sie diese auch einfrieren.