Streunender Hund findet bei Wettrennen neues Herrchen
Bei einem Marathon quer durch die Wüste Gobi in China reihte sich mitten im Lauf ein streunender Hund ein, der Teilnehmer Dion Leonard nicht mehr von der Seite weichen wollte. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...
Der jährlich stattfindende Gobi March verlangt seinen Wettläufern über sieben Tage hinweg Höchstleistungen ab: Insgesamt 250 Kilometer müssen seine Teilnehmer dabei zu Fuß durch die chinesische Wüste zurücklegen. Das ist kräftezehrend und kann ganz schön einsam sein - doch für den Australier Dion Leonard gab es beim jüngsten Lauf vor einigen Monaten eine tierische Überraschung.
Partnerlauf in der Wüste Gobi
Auf der Hälfte der Strecke gesellte sich plötzlich ein heimatloser Vierbeiner zu ihm, der das Rennen von nun an neben dem Sportler bestritt. Die Hündin war Dion Leonard bereits am Abend zuvor im Camp aufgefallen, als sie ihn in seinem Zelt aufgesucht hatte. Jetzt reihte sie sich sogar mit ins Rennen ein und schien sich genau ihn als Weggefährten ausgesucht zu haben.
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Schnell wurde sie auch bei den anderen Läufern ein Star, die ihr Essen mit ihr teilten und Fotos von ihr machten. Doch als neues Herrchen wollte die von nun an Gobi genannte Hundedame niemand anderen als den Australier: "Ich habe sie nicht adoptiert - aber sie mich!", sagte er hinterher.
Nie wich die Hündin von seiner Seite
Nachts schlief Gobi bei ihm im Zelt, tagsüber rannten beide nebeneinander insgesamt etwa 125 Kilometer. Voller Willensstärke zeigte sich die Hündin von ihrer sportlichsten Seite und spornte dadurch sogar ihren menschlichen Begleiter an, noch schneller zu laufen. "Ich habe ständig versucht, mit ihr mitzuhalten", verriet Dion Leonard gegenüber 'The Telegraph'.
Doch dann der Schock: Nach dem Rennen, dass er als Zweitplatzierter und mit Gobi auf dem Arm beendete, war sie plötzlich verschwunden. Sie hatte sich in einer chinesischen Großstadt verlaufen und war unauffindbar. Eigentlich hatte der Läufer vorgehabt, sie mit zu sich nach Hause im schottischen Edinburgh zu nehmen - doch daraus wurde erst mal nichts.
Der lange Weg in ein neues Zuhause
Dion Leonard brachte dann eine groß angelegte, spendenfinanzierte Suchaktion ins Rollen und gab die Hoffnung nicht auf. Er verbrachte sogar eine Monate in China, um die Sache selbst zu verfolgen. Dann nahm die Geschichte tatsächlich ein glückliches Ende: Gerade erst wurden beide wiedervereint, nachdem Gobi von einem Paar in China in einem Park entdeckt worden war. Durch die Vermisstmeldung auf einem Poster waren sie auf die Hündin aufmerksam geworden und hatten sich dann direkt gemeldet.
Um nach Großbritannien einreisen zu dürfen, musste Gobi dann noch einige Zeit in Quarantäne verbringen - doch nun tollt sie mit ihrem neuen Herrchen durch Edinburgh. Wie schön, dass der Vierbeiner nun endlich ein neues Zuhause gefunden hat!
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