Verhütung in den Wechseljahren
Mit 40 aufwärts meint man, alles über das Thema Verhütung zu wissen - aber wie sieht es in den Wechseljahren aus? Worauf Sie besonders achten sollten.
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Unregelmäßige Zyklen, Schweißausbrüche und unruhige Nächte können Vorboten für die Wechseljahre sein - müssen wir uns dann überhaupt noch Gedanken über Pille und Co. machen? Die wichtigsten Fakten zum Thema Verhütung in den Wechseljahren.
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Wie lange muss ich in den Wechseljahren verhüten?
Die fruchtbare Lebensphase gilt erst dann als sicher beendet, wenn ein Jahr lang keine Periode mehr aufgetreten ist. Das kann schon mit Mitte 40 der Fall sein oder erst mit Ende 50. "Nach zwölf Monaten ohne Blutung ist die Sache aber eindeutig", sagt Gynäkologin Professor Marion Kiechle, "dann brauchen Frauen nicht mehr verhüten." Denn sie befinden sich in der Menopause.
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Kann ich weiterhin die Pille nehmen?
Früher rieten Ärzte Frauen ab 40 davon ab, mit hormonellen Methoden zu verhüten. Das ist heute anders. "Wer jahrelang die Pille geschluckt hat, kann auch mit 45 damit weitermachen", sagt Professor Marion Kiechle, "denn das Thrombose-Risiko ist nur im ersten Einnahme-Jahr erhöht." Fangen Frauen aber wieder neu mit Verhütung an, sollten sie lieber auf andere Methoden zurückgreifen. Tabu ist die Pille vor allem für Frauen mit Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Krampfadern, Bluthochdruck, hohen Blutfettwerten, Migräne und Diabetes.
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Welche Alternativen gibt es zur Pille?
"Das beste Verhütungsmittel für Frauen während der Wechseljahre ist die Hormonspirale", sagt Professor Kiechle, "damit wird die Regelblutung deutlich schwächer, meist hört sie sogar komplett auf - was viele Frauen toll finden." Im Gegensatz zur Pille wirken die Hormone hier direkt vor Ort, also in der Gebärmutter. Sie hat dadurch keine Nebenwirkungen. Kosten inklusive Einsetzen beim Frauenarzt: 350 bis 500 Euro.
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Wie kann ich sicher ohne Hormone in den Wechseljahren verhüten?
Ärzte raten gerade Frauen, die Hormone gegen Wechseljahrsbeschwerden nehmen, zu sanften Verhütungsmethoden. Die Kupferspirale etwa ist komplett hormonfrei, schützt bis zu fünf Jahre vor einer Schwangerschaft. Nachteil: Frauen klagen oft über starke Blutungen und heftige Regelschmerzen. Kosten: 120 bis 300 Euro. "Eine gute Alterative für Frauen ab 40 sind auch Kondome", sagt Professor Kiechle, "sie sind nicht nur völlig risikolos, sondern schützen auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten."
Da viele Frauen vor oder während der Wechseljahre unter Scheidentrockenheit leiden, kann Gleitgel helfen. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass es sich um ein ölfreies Produkt handelt, welches kondomverträglich ist.
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Was tun bei einer Verhütungspanne?
Pille vergessen, Kondom geplatzt, Durchfall - Verhütungsunfälle können auch in den Wechseljahren noch zu ungewollten Schwangerschaften führen. Für solche Notfälle gibt es die "Pille danach". Wichtig: So schnell wie möglich einnehmen - am besten innerhalb von zwölf Stunden nach dem Geschlechtsverkehr, maximal aber 72 Stunden danach.
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