Parasitenbefall

Flöhe bei Katzen: Parasiten erkennen, bekämpfen und vorbeugen

Ständiges Putzen und Kratzen könnte darauf hindeuten, dass Ihre Katze Flöhe hat. Wir klären Sie auf.

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Der Katzenfloh ist ein flügelloses, rot-bräunlich gefärbtes, ca. 1-3 Millimeter großes Insekt, welches sich vom Blut des befallenen Wirtes ernährt. Er zählt zu den am weitesten verbreiteten Floharten und befällt auch andere Tiere sowie den Menschen. Es wird davon ausgegangen, dass rund 20 Prozent der Hunde und Katzen vom Katzenfloh befallen sind. Besonders häufig kommen die blutsaugenden Insekten in urbanen Gebieten vor, der Katzenfloh erreicht sein Befallsmaximum im Spätsommer. Mit bis zu dreißig Eiern pro Tag vermehren sich Katzenflöhe explosionsartig und kann durch seine enorme Sprungkraft problemlos auf andere Wirte gelangen. Da er nicht nur starken Juckreiz und Hautirritationen auslöst, sondern auch Überträger mehrerer Krankheiten wie beispielsweise des Bandwurms ist. Darum ist es sehr wichtig, bei einem Befall mit dem Katzenfloh das Tier schnellstmöglich und effektiv zu behandeln. 

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Flöhe bei Katzen erkennen und behandeln
Vor allem Freigänger sind häufig von blutsaugenden Ektoparasiten, wie Flöhen, befallen. Foto: betyarlaca / iStock

Welche Symptome deuten auf Katzenflöhe hin?

Hat die Katze Flöhe, deuten unterschiedliche Symptome auf den Flohbefall hin. Abhängig davon, wie stark der Katzenfloh Ihre Katze bereits befallen hat, sind auch die Anzeichen mehr oder weniger stark ausgeprägt. Während Hunde eher zum Kratzen neigen, versuchen Katzen den Floh mit ausgiebigen Putzeinheiten loszuwerden. Dies gelingt jedoch in der Regel nicht. Bei näherem Hinsehen lassen sich jedoch noch weitere Anzeichen feststellen:

  • Ausgiebiges Fellputzen mit der Zunge

  • Kratzen

  • Dunkle Krümel (Flohkot) im Fell oder in der Umgebung

  • Unruhe

  • Hautirritationen

  • Haarausfall (Alopezie)

  • Rötungen, Stiche oder Pusteln

  • Stumpfes, ungepflegtes Fell

Hinweis: Einige Katzen reagieren allergisch auf den Flohspeichel. Sie zeigen ausgeprägte Hautentzündungen und sollten von einem Tierarzt untersucht werden.

Kratzt sich die Katze häufig, ist bereits von einem akuten Flohbefall auszugehen. Die Katzenflöhe hatten bereits Zeit, ihre Eier abzulegen, die erwachsenen Katzenflöhe erzeugen bei den befallenen Katzen eine Überreaktion des Nervensystems durch ihre Bisse. Je länger und heftiger sich die Katze kratzt, desto mehr wird die Haut in Mitleidenschaft gezogen, es kann zu Abschürfungen, Kratzwunden und Infektionen kommen. 

Flöhe bei Katzen mit dem Floh-Test erkennen

Zeigt Ihre Katze einige der oben genannten Symptome ist davon auszugehen, dass sie sich den blutsaugenden Ektoparasiten eingefangen hat. Um den Verdacht eines Flohbefalls zu bestätigen, gibt es einen einfachen Floh-Test, den Sie ganz einfach durchführen können, um Katzenflöhe zu erkennen: Nehmen Sie dafür einen Flohkamm und kämmen Sie das Fell Ihrer Katze gründlich durch. Streichen Sie den Kamm nun über einem weißen Papier oder Taschentuch ab. Bei schwarzen Krümeln könnte es sich um Flohkot handeln. Um sicherzugehen, können Sie das Papier mit den vermeintlichen Flohhinterlassenschaften anfeuchten. Färbt sich das Papier rötlich, haben Sie es wahrscheinlich mit Flohkot zu tun, denn dieser besteht aus unverdautem Blut der Katze. Da auch Läuse Blut saugen, ist eine Rücksprache mit Ihrem Haustierarzt zu empfehlen, um die Parasiten entsprechend zu bekämpfen. Bleibt das Taschentuch hingegen farblos oder wird gelblich, liegt höchstwahrscheinlich ein Befall mit Haarlingen vor. Schildern Sie Ihren Befund in jedem Fall Ihrem Tierarzt! Die Parasiten können gegebenenfalls nochmals mikroskopisch untersucht und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. Im Falle eines Flohbefalls ist das Verabreichen einer entsprechenden Wurmkur zum Beispiel notwendig, weil Flöhe als Zwischenwirt für den Bandwurm dienen.

Können die Flöhe meiner Katze auf mich übergehen?

Flöhe gehören leider nicht zu den wirtspezifischen Parasiten. Das heißt, dass der Katzenfloh keinen Unterschied zwischen Katzen, Hunden, anderen Tieren oder dem Menschen macht – alle kommen als Wirt infrage. Bei Flöhen handelt es sich um eine sogenannte Zoonose, eine Krankheit, die von unserem Haustier auf uns übertragen werden kann. Hierfür muss der Floh lediglich auf den Menschen oder andere potenzielle Wirte überspringen. Leider ist es Katzenflöhen auch möglich, sich eine gewisse Zeit unabhängig vom Wirt aufzuhalten. Zudem fühlt sich der Katzenfloh in der Wohnung ziemlich wohl. Bei Frost sterben die lästigen Parasiten ab, in der Wohnung können Katzenflöhe das ganze Jahr überleben und sich vermehren. Hat eine Katze also den hartnäckigen Katzenfloh erst mal in der Wohnung eingeschleppt, braucht es etwas Mühe, den Floh in der gesamten Wohnung effektiv zu bekämpfen.

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Es ist jedoch dringend nötig, die Katzenflöhe auch aus der Wohnung zu verbannen, sonst wird die Katze die kleinen Blutsauger nie wieder los und auch die im Haushalt lebenden Menschen werden von den Katzenflöhen gequält. Verliert Ihre Katze auf dem Sofa zum Beispiel ein paar Flöhe oder Floheier, können sie so auf den Menschen gelangen. Flohbisse lösen bei uns ebenfalls starken Juckreiz und Hautirritationen oder Allergien aus. Außerdem können sie Bakterien und Würmer auf uns Menschen übertragen. Flohbisse beim Menschen äußern sich außerdem meist in einer Flohstraße auf der Haut. Hierbei handelt es sich um mehrere Stiche hintereinander, die extremen Juckreiz auslösen. Ein Flohbefall sollte also immer ernst genommen werden und bei Katze, Hund, Mensch oder sonstigem Haustier sollte schnell mit dem Bekämpfen des Flohs begonnen werden. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten habe ich?

Bei einem Flohbefall der Katze ist es sehr wichtig, dass alle Parasiten erfolgreich beseitigt werden. Flöhe vermehren sich rasend schnell und ein leichter Befall kann sich schnell zur Plage ausweiten. Außerdem wird das Immunsystem Ihrer Katze durch den Befall geschwächt, was sie noch anfälliger für Krankheiten macht. Ein sofortiges Handeln ist außerdem notwendig, um die Übertragung auf andere Haustiere und den Menschen zu verhindern. Da insbesondere die Eier und Larven sehr resistent sind und sich schon überall im Haus verteilt haben könnten, ist das systematische Bekämpfen der Parasiten zu empfehlen. Beginnen Sie nach Absprache mit dem Tierarzt, mit der Flohbekämpfung am Tier. Hierzu werden vom Tierarzt in der Regel entsprechende Mittel mit Insektiziden eingesetzt. Meist handelt es sich hierbei um Spot-On-Präparate, die nur entlang der Wirbelsäule oder in den Nacken aufgetragen werden müssen. Ein Spot On verteilt sich dann im Fell und tötet die Insekten ab. Möchten Sie bei der betroffenen Katze lieber natürliche Mittel einsetzen, informieren Sie sich auch über Kieselgur. Die Heilerde ist ebenfalls sehr wirksam und auch ohne Chemie. Hinweis: Verwenden Sie keine Anti-Floh-Präparate, die für Hunde oder andere Tiere vorgesehen sind. Der Organismus der Katze verträgt nicht alle Substanzen und sie könnte Schaden nehmen. Die Behandlung wird nach Absprache mit dem Tierarzt nach einer bis drei Wochen wiederholt, damit alle Stadien, auch die Larven, beseitigt werden. Es ist nahezu unmöglich, alle Flöhe bei einer Behandlung zu erwischen, weshalb prophylaktisch eine regelmäßige Behandlung mit leichteren Anti-Flohmitteln empfohlen wird. Parallel zu der Behandlung am Tier muss die Umgebung Ihrer Katze ebenfalls gründlich gereinigt werden. Beginnen Sie mit den Gegenständen im direkten Katzenumfeld wie Kratzbaum, Körbchen, Kissen und Decken. Waschbare Teile sollten bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Auch das Einfrieren ist möglich. Teppiche und Böden müssen gründlich gesaugt und gewischt werden. Der Beutel sollte anschließend gut verschlossen entsorgt oder verbrannt werden. Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob Sie Umgebungssprays gegen Flöhe zusätzlich anwenden müssen. Weitere im Haushalt lebende Tiere sollten ebenfalls behandelt werden, um eine gegenseitige erneute Infektion zu vermeiden. Nach der abgeschlossenen Behandlung sollten Sie Ihrer Katze unbedingt eine Wurmkur gegen Bandwürmer verabreichen. Besprechen Sie die genaue Behandlung und das weitere Vorgehen in jedem Fall mit Ihrem Tierarzt!

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Helfen Hausmittel, wenn die Katze Flöhe hat?

Wer dem Einsatz von einem Spot On oder einem anderen chemischen Mittel kritisch gegenüber steht, kann die Katze mit Hausmitteln behandeln. Dies sollte allerdings vorab mit dem Tierarzt besprochen werden, nicht jedes Mittel hilft der Katze. Besonders wenn die Haut der vom Katzenfloh geplagten Katze durch den Juckreiz schon belastet ist, sollten Sie die Katze nicht auf gut Glück mit einer selbst gemischten Tinktur behandeln. Es gibt Mittel, die ohne Chemie auskommen. Auch Hausmittel können gegen Flohbefall eingesetzt werden. Doch welches Mittel letztendlich sinnvoll ist und der Katze wirklich hilft, sollte einmal in der Tierarztpraxis abgeklärt werden.

Wie kann ich meine Katze vor den Parasiten schützen?

Kontrollieren Sie Ihren Vierbeiner regelmäßig, um einen Befall mit neuen Flöhen schnell zu erkennen. Besprechen Sie außerdem mit Ihrem Tierarzt, ob Sie das ganze Jahr über mit Flohhalsbändern oder der regelmäßigen Behandlung mit Anti-Flohmitteln vorbeugen können und sollen. Das Umfeld der Katze sollte außerdem regelmäßig gereinigt und Decken und Kissen gewaschen werden.