Ausmisten: Die besten Tipps von einer Expertin
Richtig Ausmisten erleichtert den Alltag und verleiht der Seele Flügel. Unsere Expertin erklärt, wie das mit dem richtigen System ganz einfach ist.
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Auf dem Schreibtisch ist kaum mehr Platz, die Kaffeetasse abzustellen, das Regal biegt sich unter der Last der Bücher, und Omas Geschirr stapelt sich im ohnehin schon randvollen Keller. Über Monate und Jahre sammeln sich in unseren Schränken und Schubladen mehr Dinge an, als uns bewusst und lieb ist. Gegenstände, die wir vielleicht für besondere Gelegenheiten verwahren, die auf Reparatur warten oder die wir geschenkt bekommen haben. Wenn wir ehrlich sind, brauchen wir das meiste davon nicht.
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Mehr noch, viele Gegenstände entziehen uns permanent Energie, wie Elektrogeräte auf Standby: Wir haben nichts zum Anziehen, obwohl der Kleiderschrank voll ist.
Wir finden im Sammelsurium nicht wieder, was wir gerade brauchen. Und nicht zuletzt dauert das Putzen länger, weil wir zig Dinge hochstellen, verrücken und wegräumen müssen. Grund genug, sich endlich mal wieder Zeit für das Ausmisten zu nehmen!
Warum fällt uns das Ausmisten trotzdem so schwer?
Weil die meisten Dinge an Erinnerungen geknüpft sind. Was, wenn Tante Heidi fragt, wieso die "schöne" Vase nicht mehr auf der Fensterbank steht? Was, wenn die Bluse mit Puffärmeln nächstes Jahr doch wieder hip ist? Hand aufs Herz: Ist es realistisch, dass wir jemals wieder in die Röhrenjeans reinpassen, die vor fünf Jahren schon eng saß? Ist es am Ende nicht eher so, dass uns der Anblick der Hose regelmäßig frustriert? Ausmisten kostet Kraft, keine Frage, aber es lohnt sich! Das Leben ist wie eine Ballonfahrt. Wer fliegen will, muss Ballast abwerfen. Wer um sich herum Ordnung schafft, ist auch innerlich aufgeräumter.
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Der Jahresanfang eignet sich perfekt, um klar Schiff zu machen. Und das geht am besten, indem wir den Kopf ausschalten und auf unseren Bauch hören. Fühlt sich der Gegenstand gut an oder schwer? Das gilt übrigens auch für Gefühle. Auch da müssen wir uns fragen: Machen sie mich auf Dauer glücklich? Oder sollte ich sie besser entsorgen? Schauen wir uns die Pflanzen an: Sie alle müssen regelmäßig beschnitten werden, damit die Kraft gezielt in die Triebe fließen und somit etwas wachsen kann. Die Pflanze bedankt sich Monate später mit prächtigen Blüten – genau wie unsere Seele.
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Ausmisten in 5 Schritten: Tipps für mehr Freiheit
Sigrid Engelbrecht ist Mentaltrainerin und Autorin aus Berlin. Lesen Sie hier Ihre Tipps, wie Sie systematisch ausmisten können.
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Realistische Ziele beim Ausmisten stecken
Ganz gleich ob ein Haus oder eine Einzimmerwohnung: Ausmisten strengt an. Daher kann es ratsam sein, in kleinen Schritten loszulegen: mit einem Zimmer, einem Schrank oder einem Regal. Auf die Art haben wir mehr Erfolgserlebnisse. Und die motivieren dranzubleiben!
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Mit einfachen Dingen beim Ausmisten starten
Wer sich zuerst an lieb gewonnene Erinnerungsstücke wagt, wird vermutlich mit Trennungsängsten zu kämpfen haben und schnell den Mut verlieren. Besser: mit weniger emotional aufgeladenen Dingen wie der überquellenden Krimskrams-Schublade starten.
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Überflüssiges entlarven beim Ausmisten
Jeder Gegenstand, der uns in die Hände fällt, sollte kritisch hinterfragt werden: Habe ich ihn schon mal gebraucht? Habe ich überhaupt gewusst, dass ich ihn besitze? Gibt es etwas, das die gleiche Funktion besser erfüllt? Faustregel: Alles, was über ein Jahr nicht angefasst wurde, fliegt. Ausnahme: Dinge mit hohem Nostalgiewert, wie das Brautkleid oder die ersten Babyschuhe.
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Kisten bereitstellen beim Aussortieren
Gut bewährt hat sich beim Ausmisten die Vier-Kisten-Methode: 'Behalten', 'Weggeben', 'Wegwerfen' und 'Unentschlossen'. Die Kiste mit den Fragezeichen außer Sichtweite platzieren und nach einem halben Jahr wieder hervorholen.
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Minimalistisch bleiben beim Ausmisten
Damit wir uns nach dem Ausmisten nicht gleich wieder zumüllen, können wir uns vornehmen, für jedes neue Teil, das Einzug in den Haushalt hält, ein altes auszusortieren. Das wirkt wie ein mentales Stoppschild und bewahrt uns vor Fehlkäufen.
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Weitere Tipps von der Ausmist-Expertin
Warum horten wir oft Dinge, die wir gar nicht brauchen?
Weil die Sammelfreude in unseren Genen liegt. Der Urmensch galt als umso erfolgreicher, je mehr er erbeutete. Sammeln war lebensnotwendig, um den harten Winter zu überstehen. Noch heute wird beim Ergattern eines Schnäppchens ein Hormoncocktail ausgeschüttet, der uns in Hochstimmung versetzt.
Aber dieser Kick hält nicht lange an, oder?
Richtig, kaum ist die 'Beute' erlegt, folgt die Ernüchterung: Wozu brauche ich eigentlich das vierte Paar Pumps? Nichtsdestotrotz erwacht bald wieder der Wunsch, auf "Beutezug" zu gehen. Auf diese Weise sammelt sich allerlei an.
Und uns davon zu trennen fällt nicht immer leicht …
Genau, schließlich hat es sauer verdientes Geld gekostet. Doch wie bei den meisten Dingen im Leben, sei es Wein, Sex oder Arbeit, geht es um das Maß, um die Balance zwischen Festhalten und Loslassen. Wer krampfhaft an Dingen klebt, schleppt viel mit sich herum - im materiellen wie im ideellen Sinne.
Was macht zu viel Krimskrams mit uns?
Jeder Gegenstand fordert Aufmerksamkeit. 'Ich sollte endlich mal wieder den Stapel Zeitschriften lesen, eines der ausgeschnittenen Rezepte kochen, und dann ist da ja auch noch der Brotbackautomat.' Unversehens türmt sich ein Berg an 'Ich sollte' auf, der uns ein schlechtes Gewissen macht und Energie zieht.
Also ausmisten. Aber wie klappt das?
Gestalten Sie Ihre Umgebung fiktiv um. Stellen Sie sich vor, es gäbe in dem Raum nur Gegenstände, die häufig in Gebrauch sind oder die Sie wirklich mögen. Dieses Bild motiviert. Sammeln Sie einmal in der Woche zehn Dinge ein, die Sie nicht mehr brauchen – dann entsorgen oder verschenken Sie sie. Und: Stellen Sie sich bildhaft vor, wie sich jemand anderes darüber freut.
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