Porzellan und Glas entsorgen: Was darf in den Container, was nicht?
Sie dachten, jedes Glas kommt in den Altglascontainer? So einfach ist das leider nicht. Wir klären auf, was Sie bei der Mülltrennung beachten und wie Sie Porzellan, (Trink-)Gläser und Co. entsorgen sollten.
Müll richtig vorzusortieren und so den Recyclingprozess zu unterstützen, wird in Deutschland großgeschrieben - allerdings unterscheidet sich die Müllsammlung von Kommune zu Kommune.
Generell wird sie in Holsysteme (Säcke oder Tonnen werden abgeholt) und Bringsysteme (Verbraucher bringen Müll zu Sammelstellen und Wertstoffhöfen) unterteilt, doch nicht jede Tonne ist auch überall verfügbar. Während es zum Beispiel in Berlin auch viele Altglastonnen gibt, muss in den meisten anderen Städten das Glas über stationäre Container entsorgt werden.
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Was darf in den Altglascontainer?
Weiß man nun, ob der jeweilige Abfall abgeholt wird oder weggebracht werden muss, bleibt die wichtigste Frage aber noch ungeklärt: Welcher Abfall kommt eigentlich wohin? Insbesondere das Altglas wirft immer wieder Fragen auf, denn es darf längst nicht alles in Container (oder Tonne), was Glas heißt.
Geben Sie hier nur (nach Farben sortiert) Folgendes hinein:
Leere Glasverpackungen ohne Pfand (Getränkeflaschen, Konservengläser)
Leere pharmazeutische und kosmetische Glasbehälter (Flakons, Medizinfläschchen, Cremetiegel)
Was mache ich mit blauem Altglas?
Wollen Sie rote oder blaue Flaschen und Behälter entsorgen (oder generell Glas, das nicht eindeutig weiß, braun oder grün ist), sollten Sie diese übrigens in einen Container für Grünglas werfen - dieses verträgt Fremdfarben am ehesten, ohne Beeinträchtigungen der eigenen Farbe befürchten zu müssen.
Übrigens: Altglas sollte vor dem Einwerfen entleert werden, ein Ausspülen ist aber nicht nötig. Deckel sollten Sie vorher über den Gelben Sack/die Gelbe Tonne entsorgen, allerdings werden diese beim Recyceln auch problemlos aussortiert.
Diese Abfälle gehören nicht zum Altglas
Doch was ist mit allem anderen Glasabfall? Wie die Initiative der Glasrecycler erklärt, zu der auch Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH (DSD) gehört, dürfen folgende Glasreste nicht ins Altglas:
Spiegel
Trinkgläser
Blumenvasen
Auflaufformen
Mikrowellenherdgeschirr
Monitor-/Fernseherglas
Glaskannen aus der Kaffeemaschine
Porzellan, (Glas-)Keramik, Steingut
Energiesparlampen und andere Leuchtmittel (Entsorgung über Rest- oder sogar Sondermüll/Wertstoffhof)
alles, was nicht durch die Öffnung des Altglascontainers passt
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Warum dürfen keine Trinkgläser ins Altglas?
Wer ein Trinkglas ausrangieren will, weil es zum Beispiel einen Sprung hat oder ganz zu Bruch gegangen ist, sollte es nicht zum Altglas geben: Viele Trinkgläser haben eine andere Glaszusammensetzung als Verpackungsglas. Da verschiedene Glasarten bei unterschiedlichen Temperaturen schmelzen, würde eine Zusammenführung der Glassorten zu Problemen beim Recycling führen.
Laut der Initiative der Glasrecycler ist Glas zu 100 Prozent wiederverwertbar und kann aus Scherben beliebig oft zu neuen Verpackungen verarbeitet werden. Aus diesem Grund sei Recyclingglas ein so wichtiger Bestandteil neuer Glasbehälter: "Jede Glasverpackung besteht heute im Schnitt zu rund 60 Prozent aus Recyclingglas, grüne sogar aus bis zu 90 Prozent", erklärt die Initiative auf ihrer Homepage. "Doch dafür muss das Altglas richtig entsorgt werden."
Je sauberer Altglas getrennt werde, desto mehr könne wieder für die Produktion von neuem Verpackungsglas eingesetzt werden - und desto mehr Energie könne gespart werden.
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So entsorgen Sie Trinkgläser richtig
Wohin dann allerdings mit ausrangierten oder beschädigten Gläsern? In kleinen Mengen können Sie Trinkgläser oder feuerfestes Glasgeschirr über den Restmüll entsorgen - achten Sie aber darauf, dass mögliche Scherben gut verpackt sind und den Müllbeutel nicht beschädigen.
Möchten Sie größere Mengen loswerden oder Dinge wie Fensterglas und Spiegel wegwerfen, müssen Sie sich an einen örtlichen Wertstoffhof wenden.
So entsorgen Sie Porzellan richtig
Ebenso wie viele Trinkgläser haben Porzellan und Steingut einen höheren Schmelzpunkt als Verpackungsglas, was wiederum für Störungen im Recyclingprozess sorgen würde: In der Glasschmelze würden diese Teile nicht vollständig schmelzen, weshalb Keramikteilchen und Steinchenreste im neu produzierten Glas eingeschlossen werden und es unbrauchbar machen würden.
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Da sich Porzellanreste nur mit hohem Aufwand aus dem Altglascontainer aussortieren, sollten Sie davon absehen, sie auf diese Weise zu entsorgen. Kaputte Tassen und Co. gehören stattdessen in den Restmüll - achten Sie allerdings auch hier darauf, dass die Scherben nicht Ihren Müllbeutel zerschneiden können. Ganze Geschirrsammlungen können Sie (gegen Gebühr) dem örtlichen Wertstoffhof übergeben.
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