Therapieformen und Tipps

Ekzeme behandeln und vorbeugen

Ist ein Ekzem ausgebrochen, ist eine unterstützende Behandlung sinnvoll und meistens sogar notwendig. Wir stellen Ihnen die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten vor und geben Tipps, wie sie Ekzemen vorbeugen können.

Ekzem behandeln
Ekzeme werden häufig mit speziellen Salben behandelt. Foto: Cunaplus_M.Faba / iStock
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Behandlung von Ekzemen

Je nach Stadium und Art des Ekzems kommen unterschiedliche medikamentöse und alternative Therapieformen in Frage. Aber in der Regel werden Salben eingesetzt, die äußerlich auf die betroffene Hautpartie aufgetragen werden. Das Auftragen einer Salbe mithilfe von Umschlägen ist auch eine Möglichkeit. Bei der Salbe handelt es sich meist um eine entzündungshemmende Glukokortikoid-Salbe (Kortison-Salbe), die von einem Facharzt verschrieben wird, aber auch pflanzliche Salben können helfen. Ist es bereits zu einer Superinfektion gekommen, sind antibiotikahaltige oder antiseptische Salben das Mittel der Wahl. Um den Juckreiz zu stillen, können Antihistaminika eingenommen werden. Sie werden gegen eine Überreaktion des Körpers auf ein bestimmtes Allergen eingesetzt. Handelt es sich um ein schweres Ekzem mit erhöhter Infektionsgefahr kann auch eine innerliche Behandlung mit Glukokortikoiden (Kortison) oder Antibiotika erfolgen.
Grundsätzlich gilt jedoch, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern gegen die Ursache, beziehungsweise gegen die Auslöser vorzugehen. Der Arzt Ihres Vertrauens kann Ihnen an dieser Stelle sicher weiterhelfen.

Was Sie alles über Ekzeme wissen sollten, lesen Sie in folgendem Artikel:

Atopisches Ekzem behandeln

Um der Neurodermitis entgegenzuwirken, empfiehlt sich zu allererst eine regelmäßige Behandlung mit Hautpflegemitteln, die die ausgetrocknete Haut feucht und geschmeidig halten. Im akuten Stadium können, wie bereits oben genannt kortisonhaltige Salben auf das Ekzem aufgetragen werden. Handelt es sich um ein leichtes Ekzem, helfen möglicherweise auch nicht-rezeptpflichtige Salben mit Hydrocortison, die bereits frei in der Apotheke erhältlich sind. Bei stark entzündeten Ekzemen kann die erhöhte Keimbelastung der Haut mit Antibiotika behandelt werden.
Grundsätzlich kommen bei der Behandlung des atopischen Ekzems auch Therapieformen in Frage, die sich positiv auf Haut und Körper auswirken und einen weiteren Schub vermeiden. Eine Behandlung mit UV-Licht oder Seeluft kann sich zum Beispiel positiv auswirken. Außerdem sollten Stresssituationen und Allergene möglichst vermieden werden.

Kontaktekzem behandeln

Bei Kontaktekzemen sollte zu allererst der Kontakt mit dem entsprechenden Allergen vermieden werden. Im aktuen Stadium helfen auch hier Glukokortikoid-Salben oder Präparate mit Hydrocortison zur äußeren Anwendung. Um den Juckreiz zu lindern und die Allergie zu bekämpfen können Antihistaminika eingenommen oder als Salbe aufgetragen werden. Auch kühlende Umschläge oder pflanzliche Heilmittel können helfen, die Beschwerden zu lindern.

Alternative Behandlungsformen und Hausmittel

Je nach Art und Schwere des Ekzems, kann auch ganz auf eine medikamentöse Behandlung verzichtet werden. Viele medikamentöse Therapien zielen in erster Linie auf die Behandlung der Symptome ab und vernachlässigen dabei die Ursache. Außerdem müssen zum Beispiel bei kortisonhaltigen Salben auch immer die Nebenwirkungen, die ihrerseits das Ekzem verschlimmern können, berücksichtigt werden. Kommt es immer wieder zu Kontaktekzemen, obwohl die Auslöser eigentlich bekannt sind oder leiden Sie an einer erblich bedingten Ekzemart? An dieser Stelle können auch alternative Therapieformen aus der Naturheilkunde helfen. Einige dieser Behandlungsformen sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden:

Ernährung und Darmgesundheit
Nehmen Sie Ihre Ernährung mal genauer unter die Lupe. Leiden Sie auch häufiger unter Verdauungsbeschwerden? In der Naturheilkunde ist die Haut als Ausscheidungs- und Entgiftungsorgan bekannt. Ekzeme wären demnach eine logische Konsequenz, wenn Leber und Niere mit der Ausscheidung überfördert sind. Um den Körper dahingehend zu unterstützen, ist eine Darmsanierung und eine gesunde Ernährung empfehlenswert.

Lesen Sie in den folgenden beiden Artikeln, wie Sie Ihren Darm unterstützen können:

Schauen Sie im Video, welche Lebensmittel der Darmgesundheit helfen: (Der Artikel geht nach dem Video weiter.)

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Mineralienhaushalt überprüfen
Chronische Ekzemen gehen oft mit einem Zinkmangel einher. So kann eine regelmäßige Einnahme von Zink die Beschwerden deutlich lindern. Auch eine Vitamin-B-12-Salbe kann sich positiv auf ein Ekzem auswirken. Lassen Sie Ihren Mineralienhaushalt also auf jeden Fall von Ihrem Arzt überprüfen und gleichen Sie anschließend Mangel aus.

Pflanzliche Heilmittel
Auch einige Heilpflanzen haben sich als Therapieform bewährt. Das Gel der Aloe-Vera-Pflanze hat eine kühlende Wirkung und lindert den Juckreiz. Außerdem lassen sich Ekzeme sehr gut mit folgenden Ölen behandeln:

  • Kokosöl
  • Nachtkerzenöl
  • Teebaumöl
  • Mandelöl

Da jeder Körper anders reagiert, sollte die Verträglichkeit vorher getestet werden. Der Ringelblume wird ebenfalls eine hautberuhigende Wirkung nachgesagt. Eine Creme mit Ringelblumenextrakt ist nebenwirkungsfrei und kann auf den gesamten Körper aufgetragen werden.
Ekzeme können auch mit Kamillenkompressen behandelt werden. Hierzu kochen Sie einen Kamillentee mit frischen Kamillenblüten und lassen ihn 15 Minuten ziehen, bevor Sie die Kompressen damit tränken.
Ebenfalls bewährt, hat sich die Einnahme von Bierhefe. Sie ist reich an B-Vitaminen, hilft bei Haut- und Haarproblemen und ist auch als Helfer für den Darm bekannt.
Eine weitere Salbe, die sich im Einsatz befindet ist die Cardiospermum-Salbe, für dessen Herstellung Teile der Ballonrebe verwendet werden.

Lesen Sie auch, welche ätherischen Öle gesund für Ihren Körper sind.

Homöopathie
Aus der Homöopathie können folgende Mittel zur Unterstützung als Globuli eingenommen werden:

Calcium carbonicum Hahnemanni D30
Alumina D6 (bei trockenem Ekzem)
Graphites D6 (bei nässendem Ekzem)
Urtica Urens D6 (bei juckenden, roten Flecken)

Schüßler Salze
Auch mit Schüßler Salzen lassen sich Ekzeme gut behandeln.
Salz Nr. 6 Kalium Sulfuricum D6 kann entweder eingenommen oder als Salbe aufgetragen werden.
Salz Nr. 11 Silicea kann den Körper ebenfalls von innen heraus unterstützen.

Vorbeugung und Tipps

Grundsätzlich lassen sich Ekzeme nur schwer vorbeugen. Vor allem die genetisch bedingten Arten können durch eine Vielzahl an Faktoren ausgelöst werden und so gut wie gar nicht durch besondere Maßnahmen beeinflusst werden. Nichtsdestotrotz lassen sich ein paar Tipps nennen, die man im Umgang mit Ekzemen wissen sollte.

  • Besonders wichtig, ist eine gründliche Hautpflege mit hypoallergenen Produkten, die die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt.
  • Wenn Sie unter einer sehr trockenen Haut leiden, sollten Sie zu heiße Duschbäder und ausgiebige Sonnenbäder möglichst vermeiden. Schützen Sie Ihre Haut im Winter auch vor Kälte, um ein mögliches Winterekzem zu vermeiden.
  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und unterstützen Sie bei Bedarf Ihr Immunsystem und Ihren Darm.
  • Tragen Sie bei akuten Problemen lockere Kleidung und achten Sie auf hautverträgliche Stoffe, wie Baumwolle.
  • Vermeiden Sie hautreizende Metalle, wie Nickel, welches zum Beispiel in Modeschmuck enthalten sein kann.
  • Vermeiden Sie beim Putzen oder Haare färben den direkten Kontakt mit chemischen Mittel, die die Haut reizen können.

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