Elektrogeräte: Stromverbrauch ist oft höher als angegeben
Mit dem EU-Energielabel für Elektrogeräte soll die Energieeffizienz bei der Nutzung von Kühlschränken und Co. angezeigt werden, doch eine aktuelle Studie kommt nun zu dem Ergebnis, dass Geräte häufig mehr Strom verbrauchen, als angenommen.
Bisher werden Elektrogeräte auf einer Bewertungsskala in die Energieeffizienzklassen A+++, A++, A+, A, B, C und D (Dunkelgrün bis Rot) eingeteilt, mit D als schlechtester Klasse für wahre Stromfresser. Eine Studie mehrerer europäischer Umweltschutzorganisationen, die der Süddeutschen Zeitung vorlag, legt nun allerdings nahe, dass diese Kategorisierung nicht so realistisch ist, wie eigentlich vorgesehen.
So weiche der tatsächliche Energieverbauch von hochauflösenden Fernsehern, Spülmaschinen und anderen Geräten um bis zu 30 Prozent und mehr von den Labortestwerten der Hersteller ab.
Praxisferne Bedingungen im Labor
Schuld daran seien veraltetete und realitätsferne Testverfahren. Für die Studie wurden deshalb neue Tests entwickelt, die deutlich näher am Alltag der Verbraucher und der aktuellsten Technik sein sollen als die bisherigen Methoden. In den Norm-Messungen der EU, auf deren Basis die Klassifizierung vorgenommen wird, ist es bislang zum Beispiel nicht vorgesehen, dass Kühlschranktüren geöffnet und geschlossen werden. Die EU-Norm geht von einem permanent geschlossenen Gerät aus, was auch Stiftung Warentest kritisiert. Bei Backöfen würden nur dessen sparsamste, kaum genutzte Spezialprogramme und nicht etwa Standards wie Ober- und Unterhitze getestet.
Das Problem: Die Prüfstandards sollen eben nicht den Alltag nachbilden, sondern für die getesteten Gerätemodelle nur vergleich- und wiederholbare Werte liefern.
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Für den Verbraucher ist es so allerdings schwierig, beim Kauf von Elektrogeräten ihre tatsächliche Energieeffizienz richtig einzuschätzen - so erwartet ihn oft eine böse Überraschung auf der Stromrechnung. Daran wird wohl auch die nun beschlossene Abänderung des EU-Energielabels nicht viel ändern: Das Europaparlament hat der Anpassung der Energieeffizienzklassen zugestimmt. Ab Ende 2019 sollen die Kategorien A+++, A++ und A+ wegfallen, stattdessen reicht die Bewertungsskala ab dann von A bis G (ausgenommen sind Heizungen und Warmwasserbereiter), wie es bereits früher der Fall war.
Darüber hinaus will die EU allerdings bis 2020 auch noch strengere Effizienzvorgaben machen und dadurch den Stromverbrauch in Europa um ein Zehntel senken, wodurch Haushälte bis zu 500 Euro im Jahr sparen könnten.
Diese Elektrogeräte sind heimliche Stromfresser
Bei acht Stunden Laufzeit pro Tag verbraucht ein Standard-PC Strom für etwa 95 Euro pro Jahr, WLAN-Router kosten im Dauerbetrieb etwa 50 Euro jährlich. Schalten Sie ihn deshalb aus, wenn Sie nicht Zuhause sind. Außerdem lohnt es sich, von einem Gefrierschrank auf eine Gefriertruhe umzuschwenken, mit der sich jährlich um die zehn Prozent Strom einsparen lassen.
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Experten empfehlen auch, Waschmaschinen auszutauschen, die mehr als 15 Jahre alt sind: Neue Geräte verbrauchen jährlich etwa 30 Euro weniger Strom. LED-Fernseher, die je nach Modell stark in ihrem Energieverbrauch schwanken können, kosten zwischen 20 und 50 Euro pro Jahr. Hier kann es helfen, die Helligkeitseinstellungen herunterzuregeln. Extra-Tipp: Schnellkochtöpfe verbrauchen im Schnitt nur halb so viel Strom wie Standard-Töpfe, wodurch Sie bei täglicher Nutzung bis zu 200 Euro im Jahr sparen können.
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