Farbenfrohes Balkonwunder

Geranien pflegen: Tipps zum Pflanzen und Schneiden

Ein mit Geranien bepflanzter Balkon macht den ganzen Sommer lang Freude. In diesem Artikel erfahren Sie, mit welchen Tipps Sie die farbenfrohen Blumen einfach pflegen können.

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Was sind Geranien?

Geranien – auch unter dem Namen Pelargonien bekannt – stammen ursprünglich aus Südafrika, wo man noch heute rund 250 wild blühende Arten findet. Ihrer Herkunft verdanken sie sicherlich auch ihre beeindruckende Hitzebeständigkeit.

Wahrscheinlich kam die Geranie erstmals im 17. Jahrhundert über den Seeweg nach Europa. Die pflegeleichte Blume zählt aus botanischer Sicht zu den winterharten Storchschnabelgewächsen (Geraniaceae). Sie blüht fast das ganze Jahr über auf Balkonen und in Gärten.

Es gibt unzählige Geranien-Sorten, die sich in Farbe, Form, Wuchs, Blattfärbung oder Duft unterscheiden. Grob lassen sie sich in drei Unterarten aufteilen:

  • Hänge-Geranien (Pelargonium peltatum): Sie haben einen hängenden Wuchs und zeichnen sich durch große Blütenkissen aus. Hänge-Geranien eignen sich besonders für Blumenampeln und Balkonkästen.

  • Stehende Geranien (Pelargonium zonale): Die aufrecht stehenden Geranien werden als lang blühende und widerstandsfähige Sorten mit großen Blüten gezüchtet. Sie werden 25 bis 40 Zentimeter hoch.

  • Duft-Pelargonien: Diese wohlriechenden Pflanzen werden gerne zur Gewinnung von Duft-Ölen verwendet. Die Blüten sind meist kleiner als bei hängenden oder stehenden Geranien. Immer öfter werden sie mittlerweile auch als Heilpflanzen eingesetzt und man schätzt ihr Talent als Kräuterpflanzen.

Hinzu kommen diverse Zwischenformen, so genannte Halbhänger, die Eigenschaften der Hänge-Geranien und der stehenden Variante aufweisen.

Tipp: Auch wenn Geranien für uns Menschen vollkommen ungefährlich sind – Nager wie Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen sollten nicht in die Nähe der farbenfrohen Blumen gelangen. Für diese Tiere kann die Geranie giftig sein.

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Geranien: Die richtige Pflanzzeit und der perfekte Standort

Geranien sind dafür bekannt, dass sie fast das ganze Jahr über blühen. Sie beginnen idealerweise schon nach dem ersten Frost an, Blüten zu bilden und erfreuen den Betrachter mit diesen dann bis weit in den Oktober.

Ab Ende Februar können überwinterte Geranien in frische Erde umgetopft werden. In frostgefährdeten Gebieten sollte die Pflanzung erst im Mai erfolgen. Schon mit der Auswahl der Erde können Sie das weitere Wachstum Ihrer Geranie beeinflussen: Verwenden Sie möglichst gut gedüngte und gut durchlüftete Blumenerde. Danach fühlen die farbenfrohen Blumen sich an einem hellen und kühlen Fensterplatz wohl. Jungpflanzen gibt es im Frühjahr in jedem Fachhandel für Blumen. Im Fachhandel erhalten Sie auch Blumenerde, die extra für die Bedürfnisse der Geranie entwickelt wurde.

Tipps:

  • Qualitativ hochwertige Blumenerde zerfällt locker in Ihrer Hand. Große Stücke wie Äste finden Sie bei guter Blumenerde nicht vor.

  • Die Geranien sollten direkt nach dem Kauf eingepflanzt werden, also möglichst noch am selben Tag. Drücken Sie gewählte Blumenerde nicht zu fest und lassen Sie noch einen kleinen Abstand zum Gefäßrand.

  • Die Dauerblüher mögen einen sehr sonnigen, nicht allzu windigen Platz. Geranien mit besonders großen Blüten sollten windgeschützt stehen.

  • Sollte es noch zu Nachtfrost kommen, müssen die Geranien geschützt werden, zum Beispiel durch eine Vlies-Abdeckung.

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Üppig blühen Geranien in Balkonkästen.
Die pflegeleichten Geranien zählen zu den beliebtesten Balkon- und Gartenblumen in Deutschland. Foto: iStock /eli_asenova

Geranien pflanzen: Diese Materialien benötigen Sie

Geranien fühlen sich in großen Töpfen oder Balkonkästen wohl. Die Kästen sollten gut 20 Zentimeter hoch sein und aus Kunststoff oder Keramik bestehen. Wichtig beim Kauf: Achten Sie darauf, dass die Gefäße ein Wasserabzugsloch oder eine Drainage haben. Die farbenfrohen Blumen mögen kein stehendes Wasser. Da das Gewächs mit zunehmender Größe auch mehr wiegt, sollten Sie darauf achten, die Balkonkästen ordentlich zu sichern.

Tipp: Der Topf oder Kasten muss ausreichend groß sein, denn Geranien breiten sich gerne aus. Planen Sie pro Pflanze rund drei Liter Erde ein. Zur nächsten Pflanze beträgt der Abstand von Wurzel zu Wurzel möglichst mindestens 20 Zentimeter.

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Wie pflegt man Geranien?

Deutschlands beliebteste Balkonblumen benötigen nur eine minimale Pflege. Wer die herrliche Blütenpracht der Geranie optimal zur Geltung bringen will, sollte einige Tipps beachten:

  • Eine neue Düngung empfiehlt sich alle drei bis vier Wochen. In ihrer Hauptwachstumszeit im Frühling und Sommer kann auch öfter, ungefähr einmal pro Woche gedüngt werden.

    Tipp: Wenn Sie mal keinen Blumendünger zur Hand haben, können Sie alten Kaffeesatz verwenden. Er enthält viele wichtige Nährstoffe, an denen sich Ihre Geranien noch erfreuen werden. Es gibt aber mittlerweile auch Langzeitdünger, der seine Nährstoffe sukzessive an die Blumen abgibt. Diesen sollten Sie aber schon beim ersten Einpflanzen der Blumen verwenden.

  • Obwohl Geranien viel Wasser benötigen, sollten Sie sie immer erst dann gießen, wenn die Erde schon leicht abgetrocknet ist. Blumen, die an besonders sonnigen Plätzen stehen, mögen kein zu kaltes Wasser. Außerdem sollten Sie Wasser, das sich auf den Untersetzern von Kübeln im Garten angesammelt hat, stets ausschütten – Geranien mögen keine Staunässe. Wässern Sie die Pflanzen möglichst von unten und nie direkt auf die Blüten. An besonders heißen Tagen freuen sich Geranien über mehrmaliges Gießen, am besten morgens und abends.

  • Ausputzen: Sollte es besonders häufig regnen, können Sie die Blüten der Geranien ausputzen und so Fäulnis und Schimmelbildung vermeiden. Gleichzeitig unterstützt dies die Blütenneubildung. Dazu entfernen Sie alte, verwelkte Blüten und Stengel und entsorgen diese im Biomüll. Sie können die verblühten Blütenstände einfach mit der Hand abbrechen. Auch unabhängig vom Niederschlag empfiehlt sich das Ausputzen von Zeit zu Zeit.

    Tipp: Die Sorten der Cascade-Gruppen zählen nicht umsonst zu den pflegeleichtesten Geranien. Diese Sorten reinigen sich selbst und Sie müssen das Ausputzen nicht übernehmen.

  • Wenn Sie im Urlaub sind und sich nicht um Ihre Geranien kümmern können, können Sie die Blumen vor der Abreise zurückschneiden und noch einmal gründlich düngen und wässern. Die Pflanze ist sehr beständig und hitzeresistent, sodass Sie dies zumindest für einen kurzen Zeitraum ohne Schäden übersteht.

  • Krankheiten und Schädlinge: Auf heimischen Balkonen erkranken die Blumen manchmal an Geranienrost. Dieser lässt sich in der Regel schnell und unkompliziert mit Fungiziden bekämpfen. Doch wenn Sie die oben genannten Pflegetipps beherzigen, müssen Sie nicht mit Geranienrost rechnen. Relativ häufig kommt es jedoch zum Befall mit Blattläusen, Weißen Fliegen oder Spinnmilben. Hier empfiehlt es sich, stark befallene Blüten zu entfernen, ebenfalls wie die Triebspitzen, also den oberen Teil einer sich neu entwickelnden Pflanze. Bei starkem Befall sollten Sie zudem ein biologisches Insektizid verwenden. Raupen hingegen können Sie in der Regel einfach absammeln.

  • Schneiden: Zu den regelmäßigen Pflegearbeiten bei den Geranien gehören auch Schnittmaßnahmen. Lediglich im Herbst, also kurz vor der Überwinterung Ende Oktober, empfiehlt sich ein starkes Zurückschneiden. So können Sie sicherstellen, keine kranken oder vertrockneten Pflanzenteile mit ins Winterquartier zu nehmen. Dabei werden Blätter und Knospen komplett entfernt. Die Pflanzentriebe werden auf zirka 15 Zentimeter zurückgeschnitten, sodass die Geranie ein Drittel ihrer Ursprungsgröße hat.

 Tipp: Geranien mit Zitronenduft halten Mücken und anderes Ungeziefer fern.

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Geranien vermehren: So klappt's

Wie viele andere Stauden- oder Straucharten auch lassen sich Geranien durch Triebstecklinge vermehren. Dazu muss man im Frühling ein Auge auf die Triebe der Blumen haben: Sobald diese eine gewisse Festigkeit aufweisen, können die Stecklinge - also die Sprossteile der Pflanzen - dort abgeschnitten werden. Anschließend sollten Sie die Seitentriebe, Knospen und Blätter wegschneiden und die Stecklinge in ein Gefäß, das mit spezieller Anzuchterde gefüllt ist, pflanzen. Die unteren zwei Zentimeter des Stecklings sollten mit Erde bedeckt sein. Sobald Sie ein Pflanzenwachstum erkennen, können Sie die jungen Geranien wieder umpflanzen.

Tipp: Auch die kleinen Seitentriebe, die Sie vom Steckling abschneiden, können Sie wiederum als Stecklinge verwenden.