Parasitenbefall

Haarlinge beim Hund: Parasiten erkennen und behandeln

Ständiges Kratzen könnte darauf hindeuten, dass Ihr Hund von Haarlingen befallen ist. Wir klären Sie auf.

Haarlinge beim Hund
Juckreiz und Haarausfall können auf einen Haarlingsbefall hindeuten, der behandelt werden muss. Foto: Wavetop / iStock
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Was sind Haarlinge?

Haarlinge sind kleine flügellose Ektoparasiten aus der Gattung der Kieferläuse. Die bis zu zwei Millimeter großen Insekten ernähren sich jedoch anders als Läuse und Flöhe nicht von dem Blut ihres Wirtes, sondern von Hautschuppen und Hautsekret, welches sie mit ihrem ausgeprägten Kiefer aufnehmen. Der Hundehaarling, auch Trichodectes canis genannt, hat einen länglich ovalen Körper mit großem Kopf und eine gelblich bis bräunliche Färbung. Haarlinge sind europaweit beheimatet, kommen jedoch bevorzugt im Norden sowie den skandinavischen Ländern vor. Sie bevorzugen langes dichtes oder verfilztes Fell.

Das folgende Bild zeigt, wie Haarlinge beim Hund unter dem Mikroskop aussehen. Da die Parasiten nur wenige Zentimeter groß sind, sind sie mit dem bloßen Auge nur schwer sichtbar. Ein einfacher Test kann beim Erkennen helfen. Mehr dazu erfahren Sie weiter unten im Text.

Haarlinge unter dem Mikroskop betrachtet.
Haarlinge können bis zu zwei Millimeter groß werden und haben eine gelblich bis bräunliche Farbe. Foto: Henrik_L / iStock

Welche Symptome zeigt mein Hund bei Haarlingsbefall?

Ist Ihr Hund von Haarlingen befallen, dürfte das nicht lange unbemerkt bleiben. Die Aktivität der Parasiten auf der Haut des Hundes und die Bisse der Haarlinge sorgen nämlich für einen unangenehmen Juckreiz. Betroffene Vierbeiner fallen durch ständiges Kratzen und ins Fell beißen auf. Außerdem wirken sie sehr unruhig und aufgeregt. Da sich die Insekten innerhalb von 30 Tagen zu adulten Parasiten entwickeln und sich durch das Produzieren von bis zu 100 Eiern fortpflanzen, sieht das Fell innerhalb kürzester Zeit stumpf und ungepflegt aus. Es kommt zu Haarausfall (Alopezie) und es besteht die Gefahr, dass sich aufgekratzte Hautpartien entzünden. Auch eine Krusten- oder Schorfbildung ist möglich.

Wenn sich Ihr Hund des Öfteren kratzt können Sie hier eine mögliche Ursache nachlesen: Hilfe! Mein Hund kratzt sich ständig

Wie erkenne ich Haarlinge?

Zeigt Ihr Hund einige der oben genannten Symptome ist davon auszugehen, dass er sich die Ektoparasiten eingefangen hat. Um herauszufinden, um welche Art es sich handelt können sie einen schnellen Test machen:

Nehmen Sie dafür ein einfaches Taschen- oder Küchentuch und fahren damit über die betroffene Stelle im Fell. Färbt sich das Tuch rot, handelt es sich um blutsaugende Ektoparasiten wie Läuse oder Flöhe. Bleibt es hingegen farblos oder wird gelblich, liegt höchstwahrscheinlich ein Befall mit Haarlingen vor. Nehmen Sie die Insekten anschließend genauer unter die Lupe, zum Beispiel mithilfe eines Läusekamms, mit dem Sie das Fell an Kopf und Rücken gut scheiteln und auskämmen können. Hier sitzen die Parasiten nämlich am liebsten. Haarlinge haben einen breiten Kopf und einen ovalen Körper. Sie sind gelb bis bräunlich und lassen sich mit dem bloßen Auge am besten auf einem weißen Blatt Papier erkennen.

Halten Sie außerdem Ausschau nach abgelegten Eiern, den sogenannten Nissen. Sie werden von den Haarlingen an das Fell geklebt und sind stecknadelkopfgroß und weißlich. Hat sich Ihr Verdacht bestätigt sollten Sie trotzdem einen Tierarzt aufsuchen und ihm Ihren Befund schildern. Die Parasiten können gegebenenfalls nochmals mikroskopisch untersucht und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden. In einigen Fällen kann auch das Verabreichen einer Wurmkur notwendig werden, weil Haarlinge als Zwischenwirt für den Bandwurm dienen.

Ein Parasitenbefall ist mit Stress für Ihren Hund verbunden. Da kann es leicht zu Verdauungsstörungen wie Durchfall kommen! Im Video sehen Sie, was Sie dagegen tun können: (Der Artikel geht unter dem Video weiter)

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Video: Glutamat

Ist mein Hund ansteckend?

Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass Haarlinge zu den wirtsspezifischen Parasiten gehören. Das heißt, sie bevorzugen eine Art von Wirt und wandern demnach nur von Hund zu Hund und gehen nicht auf Katzen oder den Menschen über. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sie über kontaminierte Bürsten, Kämme oder Decken auch auf andere Lebewesen übertragen werden können. Zum Beispiel, wenn Ihr Hund mit Ihnen zusammen in einem Bett schläft. Junge, geschwächte oder alte Hunde sind besonders anfällig, vor allem, wenn die Tiere im Winter sehr dichtes oder langes Fell haben. Beherbergt Ihr Vierbeiner Haarlinge, sollten Sie den Kontakt zu Artgenossen auf jeden Fall meiden.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten habe ich?

Bei der Behandlung muss vor allem darauf geachtet werden, dass alle Parasiten erfolgreich beseitig werden. Hierzu werden vom Tierarzt in der Regel entsprechende Insektizide eingesetzt. Meist handelt es sich hierbei um Spot-On-Präparate, die nur entlang der Wirbelsäule aufgetragen werden müssen. Sie verteilen sich dann im Fell und töten die Insekten ab. Die Behandlung wird nach Absprache mit dem Tierarzt nach einer bis drei Wochen wiederholt, damit alle Stadien, auch die Larven, beseitigt werden.

Liegt ein starker Befall vor, können auch spezielle Hundeshampoos zum Einsatz kommen, mit denen Sie Ihren Vierbeiner gründlich waschen müssen. Auch die regelmäßige Fellpflege ist wichtig. Nissen können mit einem entsprechenden Kamm ausgekämmt werden. Zusätzlich ist es wichtig, alle Gegenstände mit denen Ihr Hund in Berührung gekommen ist zu desinfizieren. Hierzu gehören Bürsten, Decken, Körbchen und Ähnliches. Weitere im Haushalt lebende Hunde sollten ebenfalls behandelt werden, um eine gegenseitige erneute Infektion zu vermeiden. Nach der abgeschlossenen Behandlung sollten Sie Ihrem Hund eine Wurmkur gegen Bandwürmer verabreichen. Besprechen Sie die genaue Behandlung und das weitere Vorgehen in jedem Fall mit Ihrem Tierarzt!

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Wie kann ich meinen Hund vor den Parasiten schützen?

Eine regelmäßige Fellpflege ist sehr wichtig für Ihren Hund. Hierbei können Sie einem möglichen Befall nicht nur effektiv vorbeugen, sondern ihn auch sofort erkennen und behandeln. Insbesondere junge oder alte Hunde, die dazu noch mit einem geschwächten Immunsystem zu kämpfen haben, sind ein beliebtes Ziel der Haarlinge. Mit entsprechender Pflege und ausgewogener Ernährung sollte der Defizit also möglichst schnell behoben werden.
Halten Sie Ihren Hund vor allem in Urlaubsgebieten von fremden oder gar streunenden Tieren fern, um eine Übertragung zu vermeiden.

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