Ina Milert verlor ihre einzige Tochter an Drogen
Ina Milert hat ihre Tochter Lea an Drogen verloren. In dem Buch 'Tagebuch einer Sehnsucht‘ verarbeitet die Mutter den Tod ihres Kindes.
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Das eigene Kind zu verlieren, ist wohl der schlimmste Albtraum jeder Mutter. Für Ina Milert wurde dieser Albtraum schmerzliche Realität. Ihre Tochter Lea war jahrelang drogensüchtig, sie nahm zuletzt Heroin und Crack, ging sogar anschaffen, um ihre Sucht zu finanzieren. Im Alter von 18 Jahren nahm Lea sich das Leben.
Lea war ein Wunschkind
Lea wurde geliebt, sie war ein Wunschkind. Trotz der Trennung ihrer Eltern wächst Lea unbeschwert auf. Ina Milert spricht in 'Tagebuch einer Sehnsucht' von einem hübschen, intelligenten Mädchen, das etwas unsicher ist. Als Lea etwa 13 Jahre alt ist, entgleitet sie ihrer Mutter langsam. Zufällig erfährt Ina, dass ihr Kind Drogen nimmt. Ein Schock, damit hätte sie niemals gerechnet: "Schlechter Umgang, pubertäre Aufmüpfigkeit, Abnabelung – alles, aber keine Drogen."
Der Kampf gegen die Sucht
Mutter und Tochter nehmen den verzweifelten Kampf gegen die Sucht auf. Ina Milert erinnert sich: "So naiv, wie ich vorher war, so drastisch habe ich nachher reagiert." Sie hofft, dass ein Umzug zum Vater nach Zypern ihr Kind von ihrem Umfeld und den Drogen trennt. Doch der Plan geht nicht auf. Lea kehrt zurück nach Hamburg zu Ina, aber leider auch zurück zu den falschen Freunden und den Drogen.
Dann gibt es neue Hoffnung, Lea kommt von den Drogen los, sie macht ihren Schulabschluss. Um danach wieder abzustürzen. Tagebucheinträge und Briefe geben Einblicke in die Gefühlswelt und den Alltag von Ina und Lea, in ihre Kämpfe gegen die Drogensucht, in die Verzweiflung von Lea, die ihre Sucht trotz mehrerer Entzüge nicht besiegen kann. Einblicke in die Verzweiflung von Ina, die ihre Tochter nicht mehr erreicht aber versucht, ihr Kind weiter zu beschützen.
Das Leben nach Leas Tod
Nach ihrem letzten Rückfall sprang Lea am 7. September 2007 von einer Brücke, wenige Stunden später erliegt sie im Alter von 18 Jahren in einem Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Ina Milert erinnert sich an die schwerste Zeit ihres Lebens: "Ich konnte nicht mal richtig trauern, ich war so voller Schuldgefühle. Ihren Tod nicht verhindern zu können, war schon schlimm genug, und dann noch Dinge getan zu haben, von denen ich mir im Nachhinein wünschte, sie nicht getan zu haben: Wie sollte ich damit weiterleben?"
Ina Milert musste irgendwie weiterleben. Liebenswert gegenüber beschreibt die Journalistin: "Die Trauer hat sich geändert. Von totaler Lähmung in den ersten Wochen und Monaten über das intensive Beschäftigen mit dem Grab, Lesen von Büchern bis hin zu einer Art Verdrängung. Sie ist immer Teil meines Lebens, es gibt auch heute keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke, aber ich habe mich entschieden, weiterzuleben. Und das funktioniert nur, wenn ich mich von der Trauer nicht unterkriegen lasse."
Ina Milert hat ihre Geschichte niedergeschrieben. Auch, um anderen Betroffenen beizustehen: "Wen möchte ich erreichen? Eltern, die in einer ähnlichen Situation sind oder waren, um ihnen zu sagen, sie sind nicht allein. Idealerweise auch andere, die glauben, das könne ihnen nicht passieren. Das wäre vielleicht eines der Hauptanliegen: Für das Thema sensibilisieren, weil es nicht nur sogenannte Randgruppen betreffen kann."
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