Kälte-Kleiderständer für Obdachlose
Kälte-Kleiderständer mit Mänteln für Obdachlose - diese Idee von der Britin Fay Sibley breitet sich in Europa immer weiter aus.
"Nimm dir einen Mantel wenn du ihn brauchst und lass einen Mantel hier, wenn du helfen willst" - dieser Satz steht auf dem Schild, das an einem Kleiderständer mit Mänteln und Winterjacken befestigt ist. Dieses Projekt war die Idee von Fay Sibley aus Colchester in Großbritannien. Sie arbeitet als Rettungssanitäterin und hat es öfter mit Menschen in Not zu tun. Besonders in der kalten Jahreszeit berührt sie das Schicksal benachteiligter und obdachloser Menschen sehr. Sie stellte einen Kleiderständer an einen zentralen Punkt in ihrer Stadt und rief die Einwohner über das soziale Netzwerk Facebook dazu auf, ihn mit Jacken und Mänteln zu behängen.
Fay Sibley: "Ich bin überwältigt"
Das Prinzip der Kleiderständer ist einfach: "Es gibt keine Regeln - wenn du in Not bist, egal ob obdachlos oder nicht, wenn du dir einfach keinen Wintermantel leisten kannst, dann nimm dir einen. Wenn du helfen willst, häng einen Mantel hin", erklärt Fay Sibley gegenüber der Huffington Post. Die Resonanz auf ihren Facebook-Aufruf ist riesig. "In meinen kühnsten Träumen hätte ich nicht geglaubt, dass die Menschen so toll reagieren würden. Alle sind überwältigend positiv und unterstützen die Idee. Ich habe noch nichts Negatives bemerkt. Das ist unglaublich."
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Die Idee findet viele Nachahmer
Sogar aus Perth in Australien hat Fay Sibley Nachrichten von Menschen bekommen, die auch einen Kälte-Kleiderständer aufstellen wollen. "Es ist so eine simple Geste, etwas zu spenden, das man selbst nicht mehr braucht. Aber jemand anderem kann es sehr helfen." Auch in Wien wurde ein Kälte-Kleiderständer aufgestellt, ebenso in Deutschland in Stuttgart.
Kleiderkammern überlaufen - Kleiderständer sind Alternative
In vielen Städten bieten die Kleiderkammern der offiziellen Hilfsorganisationen oft nicht genug warme Anziehsachen für Obdachlose und Menschen in Not. Da kommen die Kälte-Kleiderständer gerade recht. Denn sie helfen einfach und schnell.
Fay Sibley hat mit ihrer Idee ins Schwarze getroffen und erinnert sich beispielsweise an eine besondere Begegnung mit einem Pärchen: "Sie erzählten mir, dass sie schon seit längerer Zeit in Zelten schlafen. Die beiden schauten sich die Mäntel an, wir kamen ins Gespräch und sie sagten wie dankbar sie sind." Der Mann, Carl, habe sogar eine Anzugjacke, die er nicht mehr brauchte, an den Kleiderständer gehängt. "Selbst Menschen die fast nichts haben, wollen etwas zurückgeben. Das hat mich sehr berührt."
Autor: Carolin Ostrowski
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