Kugelfische sind kreative Meister bei der Partnersuche
Eine Woche lang arbeitet der Kugelfisch an seinem Meisterwerk: ein Mandala auf dem Meeresboden, mit dem er seine Herzdame anlocken will.
Was man nicht alles tut, um das andere Geschlecht zu beeindrucken: Sei es, extra viel Zeit vor dem Spiegel zu verbringen oder sich plötzlich für das eigenartige Hobby des Angebeteten zu interessieren. Der japanische Kugelfisch Torquigener zieht jedoch andere Register: Um ein paarungswilliges Weibchen auf sich aufmerksam zu machen, lässt er seiner kreativen Ader freien Lauf und zeichnet eine Art Kornkreise in den Sand des Meeresboden.
Erstmals entdeckt wurden die Kunstwerke des Kugelfischs 1995 von Tauchern vor der japanischen Insel Amami-Ōshima. So sieht es aus, wenn der Kugelfisch sein Werk vollbracht hat:
Der Kugelfisch scheut keine Mühe
Wie hart der kleine Fisch für ein Treffen mit seiner Zukünftigen rackert, ist beachtlich: Die Körperlänge des Fischs misst gerade einmal zwölf Zentimeter - die von ihm geformten "Kornkreise" können aber einen Durchmesser von bis zu zwölf Meter haben! Was ihm an Körpergröße fehlt, macht er dafür mit Ausdauer wett: Er arbeitet für ungefähr eine Woche rund um die Uhr an dem Gebilde, damit es fertig wird, noch bevor die Strömung sein Kunstwerk wieder zerstört.
Ein starker Liebesbeweis
Warum der kleine Fisch solch große Mühen auf sich nimmt, ist auf die "Handicap-Theorie" zurückzuführen: Sie besagt, dass potentielle Partner, die eine derart kräftezehrende Aufgabe schaffen können, starke Liebhaber sind und ihre guten Gene an den Nachwuchs weitergeben.
Bewundernswertes Handwerk
Wie akribisch und detailverliebt sich der Kugelfisch seiner Arbeit widmet, ist erstaunlich. Fast exakt symmetrisch zeichnet er unter vollem Körpereinsatz Mulden in den Sand des Meeresbodens, bis es seiner Vorstellung entspricht. Sogar finale Aufräumarbeiten gehören zu seinem Werk dazu.
Sehen Sie im Video eine Zusammenfassung seiner siebentägigen Arbeit:
Dieses Balzverhalten macht in puncto Kreativität keiner so schnell nach!
Ebenfalls erstaunliche Meeresbewohner sind übrigens Buckelwale: Sie beschützen Robben vor Orca-Angriffen