Marienkäfer: So werden sie schonend aus der Wohnung entfernt
Zurzeit können sich überdurchschnittlich viele Marienkäfer in Ihrem Zuhause tummeln. Lesen Sie hier den Grund und wie Sie sie schonend wieder freilassen können.
Aus Kindertagen kennen wir sie als niedliche kleine Tierchen, die Glück bringen: Marienkäfer. Deshalb kommt es uns auch nicht in den Sinn, die Krabbeltiere eiskalt zu töten, wenn sie sich ins Haus verirrt haben. In den Herbstmonaten jedoch "verirren" sie sich nicht in die eigenen vier Wände, sondern suchen diese gezielt auf; als Schutz vor der kommenden Kälte. Und das tun sie momentan in Scharen.
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Dabei handelt es sich allerdings nicht unbedingt um den heimischen roten Marienkäfer, wie wir ihn aus dem Garten kennen, sondern meist um den Asiatischen Marienkäfer, der für viele Menschen in Deutschland regelrecht zur Plage geworden ist und laut aktuellen NABU-Zählungen auch im vergangenen Sommer bereits häufiger gesichtet wurde als der heimische Verwandte. Der NABU weist aber auch darauf hin, dass eigentlich nicht von einer Plage gesprochen werden sollte, da das kurzzeitig verstärkte Auftreten der Tiere ganz natürlich und unbedenklich sei.
Marienkäfer überwintern: Warum sind es so viele auf einmal?
Wenn Sie zurzeit vermehrt Marienkäfer in Ihrer Wohnung, an Hauswänden oder auf der Terrasse entdecken, hat das einen Grund: Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) nutzen Marienkäfer in Gruppen gerade die letzten Sonnentage, um sich auf ihren Winter-Wanderungen in warme Regionen zu begeben. Finden Sie die kleinen Glücksbringer momentan in Scharen bei sich zu Hause, macht der Marienkäfertrupp wahrscheinlich eine Wanderpause. Denn die Käfer befinden sich auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Und da kommen ihnen gemütliche Hohlräume, Mauerritzen oder Laubhaufen sehr gelegen. Laut NABU krabbeln Marienkäfer eher zufällig durch offene Fenster oder Türen in die Häuser und Wohnungen.
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Woran erkenne ich den Asiatischen Marienkäfer?
Der Asiatische Marienkäfer unterscheidet sich optisch von dem einheimischen: Statt schwarzer Punkte auf rotem Körper hat er rote Punkte auf einem schwarzen Körper. Manchmal erscheint sein Panzer auch gelblich. Er ist zudem etwas größer und vermehrt sich schneller als sein deutscher Artgenosse.
Ist eine Marienkäferplage schädlich?
Auch, wenn der Asiatische Marienkäfer meist in Scharen auftritt, um in der Gruppe den kalten Winter zu überstehen, ist er ungefährlich. Allerdings gibt es Naturschützer*innen zu denken, dass diese Variante unsere heimischen Marienkäferarten zunehmend gefährdet und sie von ihm verdrängt werden könnten.
So transportieren Sie Marienkäfer unbeschadet ins Freie
Egal, ob es um die heimische oder zugewanderte Variante geht: Als Mitbewohner gefällt der Marienkäfer auf die Dauer eher weniger. Doch dem kleinen Glücksbringer den Garaus zu machen, kommt nicht in Frage - schließlich ist er ein Nützling und dient als natürlicher Schädlingsbekämpfer, da er sich zum Beispiel von Blattläusen ernährt.
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Zum Glück lässt sich ein Marienkäfer deshalb mit einigen Tricks schnell und schonend wieder ins Freie befördern.
Einfach die Insekten auf einem Stück Papier nach Draußen transportieren oder in einem Glas oder Behälter fangen und an der frischen Luft freilassen.
Besonders einfach geht das mit einem dünnen Strumpf (zum Beispiel aus Nylon), dessen Bund Sie über das Staubsaugerrohr stülpen. Den restlichen Socken ins Rohr stecken und den Bund mit einem Gummi fixieren. Marienkäfer auf kleinster Stufe einsaugen - sie werden dann im Strumpf gesammelt und können anschließend ins Freie gebracht werden.
Außerdem können Lavendel oder Lorbeerblätter (oder entsprechende Öle) mit ihrem Duft die kleinen Krabbler von Fenstern und Türen vertreiben.
Vorbeugend hilft es, Löcher in der Wohnung abzudichten (zum Beispiel mit Silikon/Acryl), damit Marienkäfer gar nicht erst hinein gelangen können.
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