Zimmerpflanze

Osterkaktus: So blüht und gedeiht der Hatiora

So einen üppigen Blütenschmuck wie beim Osterkaktus sieht man selten bei hiesigen Zimmerpflanzen! Wie Sie die Blütenpracht Jahr um Jahr genießen können, erfahren Sie hier.

Rosa Blüten eines Osterkaktus
Der Osterkaktus zeigt sich im Frühling von seiner schönsten Seite. Foto: iStock / jessicahyde
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Was ist ein Osterkaktus?

Hatiora, die bei uns als Zimmerpflanzen kultiviert werden, sind sogenannte Hatiora-Hybriden. Das heißt, dass sie speziell für den Gebrauch als Zimmerpflanzen aus unterschiedlichen Wild-Arten gezüchtet wurden und ihre Eigenschaften nicht an die nächste Generation vererben. Sie gehören zu der Familie der Kakteen (Cactaceae).

Der bei uns als Osterkaktus bekannte Hatiora x graeseri ist eine Kreuzung aus den Elternarten Hatiora gaertneri, veraltet auch Rhipsalidopsis gaertneri, und Hatiora rosea, veraltet Rhipsalidopsis. Diese und viele weitere wildwachsende Arten kommen ursprünglich aus dem brasilianischen Regenwald. Viele Arten wachsen dort epiphytisch auf Bäumen. Das heißt, ihre Wurzeln ankern nicht in der Erde, sondern ranken sich an Bäumen entlang und ziehen alle wichtigen Nährstoffe und Wasser aus der Luft. Die Aufsitzerpflanzen können sehr groß werden - sind mittlerweile aber leider stark gefährdet. 

Die als Zimmerpflanzen kultivierten Hatiora-Hybriden werden nur etwa 25 bis 35 Zentimeter groß. Mit ihrem eher kompakten, strauchartigen Wuchs erinnern sie mehr an eine Sukkulente als an einen Kaktus. Die borstig behaarten Areolen an den Rändern ihrer Sprossachsen verraten aber ihre botanische Familienzugehörigkeit.  

Weihnachtskaktus oder Osterkaktus?

Wegen ihrer ähnlichen Optik werden Schlumbergera (Weihnachtskakteen) und Hatiora (Osterkakteen) häufig verwechselt.

Die einfachste Art für Laien, die beiden Kakteen-Arten voneinander zu unterscheiden, ist, auf ihre Blütezeit zu achten: Wie die umgangssprachlichen Namen der Kakteen bereits verraten, blüht der Osterkaktus im Frühling zur Osterzeit und der Weihnachtskaktus bereits ab Dezember im Winter. 

Botanisch unterscheiden sich aber auch die Blätter und Blüten. Die Schlumbergera hat gezähnte Sprossglieder, ihre Blüten sind länglich und schuppenartig überlappend. Die Sprossglieder des Osterkaktus sind sehr verzweigt und gleichmäßig gegliedert. Die Blüten sind glockenförmig und gehen eher in die Breite als Länge. 

Der beste Standort

Wie für die meisten Kakteen üblich, steht auch der Osterkaktus gerne so hell wie möglich. Dabei sollte direkte Sonneneinstrahlung über die Mittagszeit jedoch vermieden werden. Die weniger intensive Morgen- und Abendsonne wird gut vertragen. Ein Ost- oder Westfenster ist daher ein idealer Standort für den Osterkaktus. 

Zwischen 16 und 24 Grad Celsius fühlt sich der Osterkaktus in seiner Wachstumszeit am wohlsten. Im Sommer darf der Osterkaktus auch draußen im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, vorausgesetzt die Temperaturen sinken auch nachts nicht unter 10 Grad Celsius. 

Wie bringe ich einen Osterkaktus zum Blühen?

Damit Sie Jahr für Jahr mit den schönen Blüten der Zimmerpflanze beglückt werden, braucht Ihr grüner Freund neben einem geeigneten Standort eine Winterruhe.

In den Wintermonaten sollte die Temperatur für eine Zeit von mindestens sechs Wochen auf etwa 10 Grad Celsius abgesenkt werden. Der Standort sollte dabei jedoch hell bleiben. Ein Fenster in einer Garage oder ein unbeheiztes, lichtdurchflutetes Treppenhaus können ideale Winterquartiere sein. Nach den sechs Wochen sollten Sie die Temperatur schrittweise wieder auf 20 Grad Celsius erhöhen.

Kräftig rot leuchtende Blüte eines Osterkaktus
Die Blüten des Osterkaktus öffnen sich nach der Winterruhe eher in die Breite, als in die Länge. Foto: iStock / Markus Volk

Während der Zeit der Winterruhe und der anschließenden Blütenknospenbildung sollte der Topf, in dem der Kaktus steht, weder verstellt noch gedreht werden. 

Neben dieser Winterruhe braucht der Osterkaktus zum Bilden einer Blüte auch eine angemessene Pflege: Nur wenn er ausreichend hell steht, regelmäßig gegossen und gedüngt wird, wird er um Ostern blühen. 

So pflegen Sie Ihren Hatiora

Ist der ideale Standort für den Sommer und Winter gefunden, geht es an die Pflege. Als Kaktus ist der Hatiora sehr pflegeleicht, dennoch gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Was für alle Kakteen gilt, haben unsere Kolleginnen von selbst.de für Sie zusammengefasst: 

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Video: Glutamat

Substrat

Im Handel sind Erden speziell für Kakteen erhältlich. Diese bieten Ihrer Pflanze die optimalen Bedingungen. Das Substrat muss gut durchlässig sein und der pH-Wert sollte zwischen 5 und 6 betragen. 

Wollen Sie eine größere Menge an Kakteen und Sukkulenten versorgen, kann es sich lohnen, das Substrat selbst zu mischen. Dann sollten Sie zur Hälfte Blumen- oder Anzuchterde verwenden und je ein Viertel Quarzsand und grobe Bestandteile wie Bims, Ton- oder Lavagranulat miteinander vermengen.

Gießen

Beim Gießen bedarf es ein wenig Übung, bis sich ein natürlicher Rhythmus einspielt. Der Osterkaktus braucht nicht viel Wasser, sollte über die Sommermonate jedoch stets feucht gehalten werden. Daher ist es wichtig, dass das Substrat gut durchlässig ist und überschüssiges Wasser abfließen kann, damit sich keine Staunässe bildet und die Wurzeln der Pflanze nicht zu faulen beginnen. 

Die oberste Erdschicht sollte schon vollständig abgetrocknet sein, bevor Sie das nächste Mal gießen. 

Mein Tipp:

Machen Sie den Fingertest! Stecken Sie einen Finger ca. ein bis zwei Zentimeter in die Erde und fühlen Sie, ob das Substrat feucht ist. Ziehen Sie den Finger wieder heraus. Ist Erde daran? Dann ist das Substrat noch feucht genug und Sie brauchen nicht zu gießen. Verbleiben keine Krümel daran, sollten Sie nachgießen. 

Nutzen Sie zum Gießen möglichst kalkarmes und zimmerwarmes Wasser. Es empfiehlt sich, nach dem Gießen eine kleine Gießkanne mit Leitungswasser zu füllen und dieses bis zur nächsten Wassergabe stehen zu lassen. So setzt sich der Kalk ab und das Wasser nimmt Zimmertemperatur an. So haben Sie bei der nächsten Wassergabe stets das passende Wasser zur Hand. 

Des Weiteren liebt der Osterkaktus eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn der Standort Ihrer Pflanze nicht gerade das Badezimmer oder die Küche ist, sollten Sie ihn regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprühen. Die hohe Luftfeuchtigkeit tut den Blättern gut und hält die Pflanze vital. 

Im Winter, während der Ruhezeit, braucht der Kaktus fast gar nicht gegossen zu werden. Er sollte gerade so viel Wasser erhalten, dass er nicht eingeht oder schrumpft. 

Düngen

Zwischen März und Oktober sollte der Osterkaktus etwa alle zwei Wochen mit einem Kakteendünger gedüngt werden. Während der Wintermonate braucht der Kaktus keinen Dünger. 

Umtopfen und Schneiden

Es dauert in der Regel einige Jahre, bis dem Osterkaktus der Topf zu eng wird und die Wurzeln das ganze Substrat durchwurzelt hat. Stellen Sie fest, dass sich der Topf ausbeult oder Wurzeln unten oder oben aus dem Topf wachsen, ist es an der Zeit umzutopfen. 

Das sollten Sie möglichst direkt nach der Blüte tun, aber auch im Laufe der Sommermonate ist noch Zeit dafür.

  1. Nehmen Sie einen Topf, der einen etwa ein bis zwei Zentimeter größeren Durchmesser hat, füllen diesen mit einer Drainageschicht aus Blähton und Kakteensubstrat.

  2. Lösen Sie den Kaktus vorsichtig aus seinem alten Topf und setzen Sie ihn um.

  3. Füllen Sie Lücken mit Substrat auf und drücken Sie das Substrat vorsichtig an. 

    Ist der Topf noch nicht zu klein, reicht es aus, die obere Erdschicht auszutauschen, um den Kaktus mit frischen Nährstoffen zu versorgen. 

Ein Schnitt ist in der Regel nicht notwendig und hat höchstens einen kosmetische Wirkung. 

Vermehrung

Der Osterkaktus kann sehr gut durch Blatt-Stecklinge vermehrt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Mai und Juni, nach der Blüte.

Schneiden Sie gesunde, ausgereifte Triebspitzen mit einem scharfen, sauberen Messer ab und stecken Sie diese mit der Schnittstelle etwa einen Zentimeter tief in Anzuchterde. Um ein Faulen der Triebe zu verhindern, können Sie die Stecklinge zunächst einen bis drei Tage an der Luft trocknen lassen, ehe Sie diese in das Substrat setzen.

Mini-Hatiora in einem mit rotem Faden umwickelten Anzuchttöpfchen
Die Stecklinge des Osterkaktus machen schon einiges her und eigenen sich gut als Mitbringsel. Foto: iStock / Ulianna

Halten Sie das Substrat stets feucht und sorgen Sie für eine konstant warme Temperatur zwischen 22 und 25 Grad Celsius und viel Licht. Stellen Sie die Stecklinge jedoch nicht in die pralle Sonne!

Nach etwa vier Wochen haben die Stecklinge Wurzeln gebildet und können einzeln in kleine Töpfe gesetzt werden. 

Krankheiten und Schädlinge

Neben Pflegefehlern können den Osterkaktus auch Schädlinge befallen. Gegen Krankheiten ist der Osterkaktus weitestgehend robust. 

Stockt das Wachstum oder schrumpft Ihr Osterkaktus sogar, ist häufig ungeeignetes Gießwasser der Grund. Greifen Sie auf kalkarmes Wasser zurück und lassen Sie es zunächst Zimmertemperatur annehmen, ehe Sie gießen. 

Der Befall von Blattläusen, Schildläusen und Spinnmilben wird durch zu trockene Luft begünstigt. Vermeiden Sie Standorte mit trockener Heizungsluft oder stellen Sie in unmittelbarer Nähe ein Gefäß mit Wasser auf, dass durch die Wärme verdunstet und die Luftfeuchtigkeit um den Osterkaktus erhöht. 

Auch das regelmäßige Besprühen mit kalkfreiem Wasser beugt die lästigen Plagegeister vor.