Wissenswert

Was die Farbe des Urins über die Gesundheit aussagt

Der Harn verrät viel über unsere Gesundheit. Worauf Sie bei der Farbe des Urins achten sollten, lesen Sie hier.

Video Platzhalter

Unser Körper gibt uns täglich Signale. An ihnen können wir erkennen, wie es um unsere Gesundheit steht. Die Farbe des Urins gibt beispielsweise klare Hinweise darauf: Längst nicht immer ist der Urin gelb. Nur niemand schaut genau hin, weil sich niemand gerne mit Harn auseinandersetzt.

Auch wissenswert: Grüner, schwarzer, gelber Stuhl: Farben des Kots richtig deuten

Signale des Körpers richtig deuten

Täglich scheidet ein Erwachsener ungefähr einen bis eineinhalb Liter Urin über die Nieren aus. Er besteht hauptsächlich aus Wasser und Elektrolyten und erhält seine Farbe durch die Gallenfarbstoffe.

Zum Weiterlesen: Harnweginfekt - diese Irrtümer sollten Sie kennen

Die Niere filtert das Blut, wobei schädliche Stoffe über den Urin ausgeschieden werden. An Farbe und Geruch des Harns lässt sich viel erkennen, beispielsweise ob der Flüssigkeitshaushalt in Ordnung ist. Ein gelegentlicher Blick in die Toilette kann sich also durchaus lohnen.

Was die Farbe des Urins aussagen kann

Hellgelber, farbloser Urin kann bedeuten, dass alles in Ordnung ist und man genug trinkt. Verstärkter Durst kann aber auch ein Symptom für Diabetes mellitus sein.

Gelber Urin: Bei der Einnahme von hochdosiertem Vitamin B2 kann sich der Harn neongelb verfärben, es besteht kein Grund zur Sorge. Nach Absetzen des Präparats normalisiert sich die Farbe.

Dunkelgelber Urin: Wenn der Urin sehr dunkel ist, kann eine Ursache dafür sein, dass Sie möglicherweise zu wenig getrunken haben. Trinken Sie mehr und beobachten, ob das Gelb durch den Ausgleich des Flüssigkeitsmangels weniger intensiv wird. Wird der Urin nicht heller, obwohl dem Körper mehr Flüssigkeit zugeführt wird, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin zurate ziehen.

Auch interessant: So ist das Trinken von Wasser am gesündesten

Brauner oder oranger Urin: Bei einer Verfärbung in Richtung orange bis braun sollten Sie achtsam sein. Neben zu geringer Flüssigkeitsaufnahme kann eine ernsthafte Erkrankung der Leber und den Gallenwegen die Ursache sein. Die Einnahme vom Antibiotikum Nitrofurantoin kann ebenfalls der Grund für die Verfärbung sein und geht von alleine wieder weg.

Roter Urin: Ebenso zweideutig können rötliche Verfärbungen sein. Der Verzehr von Rote Bete kann die harmlose Ursache für eine solche Färbung sein. Rot gefärbter Urin kann aber auch ein Hinweis auf Muskelverletzungen sein, denn dabei kann Muskeleiweiß in die Blutbahn und den Urin gelangen. Rötlicher Urin kann auch in Verbindung mit der Regelblutung auftreten.

Blut im Urin hingegen sollte Sie einen Arzt oder Ärztin aufsuchen lassen. Blut im Harn kann auf zahlreiche Krankheiten untersuchen und sollte stets ernst genommen werden.

Grüner, schwarzer oder blauer Urin: Harn kann sich grünlich, bläulich oder schwarz verfärben. Oft sind Medikamente Schuld an einer ungesunden Farbe wie Grün. Nehmen Sie keine Medizin ein und stellen derartige Veränderungen fest, sollte ein/e Mediziner*in der Sache auf den Grund gehen.

Lesen Sie auch: Weicher, stückiger oder harter Stuhlgang - was ist normal?

Ist der Urin trübe, sollten Sie ärztlichen Rat einholen

Gesunder Urin ist klar. Ist er trübe, kann eine Infektion oder Erkrankung der Harnwege vorliegen. Schaumiger Urin kann ein Hinweis auf Eiweiß im Harn sein. Dies wird, gerade bei jungen Menschen, durch Stress, körperliche Belastung oder Fieber hervorgerufen und sollte zur Sicherheit mit dem Doktor*in besprochen werden.

Auch interessant: Darum sollten auch Frauen regelmäßig zum Urologen

Auch der Geruch gibt Hinweise auf die Gesundheit

Der Geruch des Urins kann ebenfalls vieles über die Gesundheit verraten. Jeder kennt den ungefährlichen Spargelurin und auch andere Lebensmittel können den Harngeruch verändern. Aber es können auch Krankheiten dahinter stecken: Eine fischige Note kann beispielsweise ein Hinweis auf die Stoffwechselerkrankung Trimethylaminurie sein.

In der Apotheke sind Urin-Schnelltests erhältlich, die bei einem ersten Verdacht Licht ins Dunkle bringen können. Einen Arztbesuch ersetzt ein Schnelltest allerdings nicht.

Einen Urin-Schnelltest für Zuhause können Sie zum Beispiel hier erwerben:

Das sagt Ihnen der Geruch des Urins

Vor allem an Tagen, an denen Sie viel Flüssigkeit zu sich nehmen, hat der Urin vielleicht einen leichten, kaum auffälligen Geruch. Doch wenn Sie zu wenig trinken, kann es sein, dass Ihr Urin etwas strenger riecht, selbiges gilt nach dem übermäßigem Konsum von Alkohol.

Der Geruch des Urins wird durch Bakterien im Harn, die diesen zersetzen, hervorgerufen. Dadurch kommt es zum typischen Ammoniak-Geruch.

Wenn nun die Urochrome - diese sind verantwortlich für die Farbe des Urins, die Bakterien oder der Zersetzungsprozess ein starkes Ungleichgewicht aufweist, kann es sein, dass der Urin unangenehm riecht. Vor allem, wenn Ihnen der Geruch über einen längeren Zeitraum auffällt, ist es ratsam, sich ärztlichen Rat einzuholen.