Facebook Anleitung: Ein kleiner Knigge für das soziale Netzwerk
Hoppla, hat das jetzt etwa jeder lesen können? Wenn wir in sozialen Netzwerken unterwegs sind, ist eine Panne manchmal nicht weit. Mit einer kleinen Anleitung für Facebook verraten wir Ihnen, was Sie tun sollten, um das künftig zu vermeiden.
Ist das herrlich: Nie war es so einfach, mit den Kindern und Enkelkindern in Kontakt zu bleiben. Zack, schicken wir Ihnen eine Freundschaftsanfrage bei Facebook und schon sehen wir alles, was sie den ganzen Tag über treiben. Wir können ihnen lustige Bilder schicken, sie auf tolle Neuigkeiten hinweisen und natürlich auch all das kommentieren, was sie veröffentlichen.
Doch wollen Ihre Lieben, dass außer Ihnen auch immer jeder andere mitlesen kann - zum Beispiel wenn Sie ihnen eigentlich nur sagen wollen, dass Opa schon die Skiunterwäsche besorgt hat, die sie sich wünschen?
Und was ist mit Ihrer eigenen Privatsphäre: Soll wirklich jeder Facebook-Nutzer wissen, dass bei Ihnen und Ihrem Mann gerade eine kleine Flaute im Bett herrscht? Und wollen Sie wirklich so lustigen Gruppen wie "Ich sag zum Alkohol immer nein, aber er will mir ja nicht zuhören" oder aber "Nur weil wir Facebook-Freunde sind, heisst das nicht, dass ich dich mag" beitreten? Immerhin tauchen diese Gruppen - wenn Sie es nicht verbogen haben - sichtbar in Ihrem Profil auf.
Kleine Anleitung: Was Sie bei Facebook besser nicht tun
Wir wollen Sie vor möglichen Fettnäpfchen bewahren und geben Ihnen deshalb ein paar Tipps, wie Sie sich bei Facebook verhalten sollten.
Was Ihre Enkel bei Facebook richtig peinlich finden könnten
- Wenn Ihre Kinder oder Enkel mal wieder ein Foto von sich posten, sollten Sie nicht immer die erste Person sein, die dieses Bild kommentiert - dass Sie ein gutes Verhältnis zu Ihren Lieben haben ist zwar toll, aber Sie wollen ja nicht so wirken, als würden Sie jeden Schritt von Kind und Kegel wie auf dem Radar verfolgen.
- Bild-Kommentare wie "Du hast immer noch diese süßen Pausbäckchen!" heben Sie sich besser für das nächste persönliche Treffen mit Ihrer Enkelin auf, anstatt das unter ihr neues Profilbild zu posten. Und selbst dann könnte es passieren, dass sie nicht besonders erfreut reagiert. Obwohl: Wenn das jemand sagen darf, dann natürlich Oma.
- Schicken Sie nicht jedem Freund ihrer Enkel eine Freundschaftsanfrage - das wirkt schnell aufdringlich und es sollte Ihnen reichen, dass Sie Ihrem Schatz folgen können. Haben Sie bisher wenig bis gar keinen Kontakt zu dessen Freunden, sollte es auch im Netz dabei bleiben.
Mehr zum Thema: Facebook und Co.: Wie funktioniert Social Media?
Facebook-Pannen: Was Ihre Kinder unangenehm finden
- Besondere Spitznamen sollten lieber tabu sein: In den eigenen vier Wänden mag es schön für Ihre Tochter sein, als "Schnäutzelchen" bezeichnet zu werden, in sozialen Netzwerken sollten Sie das aber besser vermeiden.
- "Schau mal, wie schnell du damals gelernt hast, aufs Töpfchen zu gehen" - sprachs und postete ein peinliches Kinderfoto auf Facebook. Keine gute Idee! Bevor Sie Bilder von anderen teilen - besonders, wenn sie vielleicht unvorteilhaft sind oder die Intimssphäre verletzen - müssen Sie die dargestellte Person um Erlaubnis fragen. Dann sagt Ihre Tochter vielleicht auch nicht Nein, wenn Sie ein süßes Karnevalsfoto oder Ähnliches von ihr teilen möchten.
- Bevor Sie eine Neuigkeit wie "Ich werde endlich Oma - ich bin so froh, dass Eva mir eine Enkeltochter schenkt!" auf Facebook teilen, sollten Sie ebenfalls die betreffende Person um Erlaubnis fragen - oder würden Sie sich abseits des Internets einfach auf den Marktplatz stellen und das herausposaunen? Vielleicht wollte Ihre Tochter diese Nachricht erst mal nur mit Ihnen teilen und es vermeiden, dass theoretisch das ganze soziale Netzwerk davon erfährt.
- Ein besonderes Thema: Das Enkelkind ist da und schon werden wie wild Fotos gemacht. In dieser Situation sollten Sie allerdings auf jeden Fall mit den Eltern des Kindes sprechen und nachfragen, ob Sie Ihren Nachwuchs überhaupt auf Facebook zeigen möchten. Viele verzichten ganz darauf, Bilder zu posten oder machen zumindest das Gesicht unkenntlich. Halten Sie sich am besten daran, was den Eltern am liebsten ist.
Welche Facebook-Fehler für Sie selbst peinlich werden könnten
- Nutzen Sie Facebook nicht, um andere auszuspionieren: In den meisten Fällen merken die betroffenen Personen, wenn Sie persönlich mit Ihnen sprechen, dass Sie bereits auffällig viel von ihnen wissen. Warten Sie also lieber ab, bis Sie zum Beispiel den neuen Freund Ihrer Tochter persönlich kennenlernen, anstatt vorher ausgiebig im Netz nach Informationen über ihn zu suchen. Das bringt Ihnen mehr Gesprächsstoff!
- Ist es Ihnen schon mal passiert, dass Sie durch einen falschen Klick jemand völlig Fremdem eine Freundschaftsanfrage geschickt oder Sie ihn 'angestupst' haben? Das ist zwar ein wenig peinlich, aber nicht schlimm: Schreiben Sie einfach direkt eine kurze, nette Nachricht zurück und klären Sie den Fehler auf. Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich aus dieser Panne die Möglichkeit auf ein interessantes Gespräch ...
- Emojis sind eine klasse Sache, doch Sie sind manchmal auch eine Falle für Missverständnisse. Wenn Sie Smileys und andere Emotions-Bildchen in Kommentaren oder Beiträgen verwenden, sollten Sie deshalb darauf achten, dass Sie andere auch richtig deuten. Was für Sie zum Beispiel ein herzliches Grinsen ist, können andere vielleicht als Schadenfreude empfinden - fügen Sie deshalb am besten noch einen kurzen Text hinzu, der die Zweideutigkeit aufhebt.
- Schreiben Sie in Ihren Kommentaren nicht über zu persönliche Dinge, bei denen es Ihnen unangenehm wäre, wenn Sie Fremde lesen (Beziehungsprobleme, Krankheiten, Lästereien) - das Internet vergisst nicht und je nach Einstellung des Beitrags können ihn manchmal mehr Leute lesen, als Ihnen lieb ist
Mehr zum Thema: Die Vor- und Nachteile von Social Media
Worauf sollte ich bei Facebook generell achten?
Es gibt ein paar Grundregeln, die Ihnen das Surfen bei Facebook bestimmt erleichtern werden. Was hilft wirklich?
- Manchmal ist es das Beste, einen Beitrag einfach gar nicht zu kommentieren (egal, ob er von einem Verwandten oder Freund stammt oder von einer offiziellen Fanseite), bevor Sie sich in eine möglicherweise hitzige Diskussion stürzen. Jeder Kommentar kann sie weiter anheizen und gerade in einer mutmaßlich anonymen Online-Welt sprechen viele Menschen Dinge härter aus, als sie es persönlich tun würden. Unterstützen Sie das besser nicht.
- Kennen Sie den Unterschied zwischen Pinnwandeinträgen, Kommentaren und persönlichen Nachrichten: Bevor Sie etwas schreiben, sollten Sie überlegen, was der richtige Kanal für Ihre Mitteilung wäre. Ist sie für viele wichtig und interessant und kann niemanden blamieren, können Sie sie sicher als Chronik-Beitrag verfassen - möchten Sie aber lieber einen sehr eingeschränkten Personenbereich ansprechen, schreiben Sie eine private Nachricht. Das können Sie auch bei Fanseiten so handhaben, denn diese privaten Nachrichten kann dann kein anderer Fan sehen.
- Es ist wundervoll, dass Sie Ihrem Partner quasi blind vertrauen - ihn an Ihr Facebook-Konto zu lassen, ist aber vielleicht keine so gute Idee. Generell sollten nur Sie selbst Ihr Konto steuern oder aber Sie richten sich ein gemeinsam genutztes Konto ein.
- Wussten Sie schon, dass es geheime Gruppen bei Facebook gibt? Treten Sie bei, kann niemand außerhalb dieser Gemeinschaft das sehen.
- Ihr Profilbild sagt sehr viel über Sie aus und ist das Erste, was Fremde von Ihnen sehen. Achten Sie deshalb darauf, wie Sie sich anderen präsentieren wollen und was das über Sie aussagt.
Wenn Sie diese Anleitung für Facebook beherzigen, können Sie sich ganz unbeschwert mit Ihren Freunden dort austoben. Viel Spaß!
VIDEO: Wie kann Facebook uns glücklich machen?