Heimische Stechmücken können West-Nil-Virus übertragen
Selbst in Deutschland beheimatete Mücken können das gefährliche West-Nil-Virus übertragen. Eine Region scheint besonders gefährdet zu sein.
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- Mücken können den Erreger des West-Nil-Fiebers übertragen
- Vor allem Bayern und der Osten des Landes sind betroffen
- Woran erkennt man eine Infektion mit dem West-Nil-Fieber?
- Klimawandel und Globalisierung begünstigen Ausbreitung von Viren
- In Deutschland gibt es rund 50 verschiedene Mückenarten
- Entscheidend sind die Witterungsverhältnisse im Frühjahr
Wie der Name schon vermuten lässt, kommt das aus Afrika stammende West-Nil-Virus für gewöhnlich in wärmeren Regionen der Erde vor. Doch zunehmend können heimische Stechmücken den Erreger auch in Deutschland übertragen - und eine Region ist besonders betroffen.
Mücken können den Erreger des West-Nil-Fiebers übertragen
Sobald es wärmer wird, geht das Jucken los: Die unbeliebten Mücken - übrigens die gefährlichsten Tiere der Welt - sind wieder unterwegs.
In Ausnahmefällen können Mückenstiche auch in Deutschland zu Krankheiten führen. Denn schon seit einigen Jahren wird davor gewarnt, dass heimische Stechmücken den Erreger des West-Nil-Fiebers übertragen können.
In Deutschland sind einige Regionen häufiger von der Verbreitung betroffen als andere.
Kennen Sie schon diese drei wirksamen Tricks gegen Mücken? (Der Artikel geht unter dem Video weiter)
Vor allem Bayern und der Osten des Landes sind betroffen
Heimische Stechmücken, die diesen gefährlichen Erreger übertragen, werden vor allem im Bayern sowie im Osten der Republik entdeckt: Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg melden Fälle. Der Grund hierfür sei laut Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (Zalf) in Müncheberg (Märkisch-Oderland), noch nicht bekannt.
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Woran erkennt man eine Infektion mit dem West-Nil-Fieber?
Tückisch: Die Krankheit geht meist nur mit leichten, grippeähnlichen Symptomen einher. Daher wird eine Infektion mit West-Nil-Fieber nicht immer erkannt.
Zu den häufigsten Beschwerden zählen:
leichte Übelkeit
Kopfschmerzen
Fieber
neurologische Schäden
Doch schwere Verläufe der Krankheit können tödlich enden. Schwere Verläufe, bei denen oft eine Hirnhautentzündung auftritt, sind jedoch selten. Anfällig dafür sind ältere Menschen - sie sollten sich besonders gut mit Insektenschutzmitteln schützen.
Das RKI registriert die Übertragung auf den Menschen in Deutschland bereits seit 2019. Es sei damit zu rechen, dass sich die Fälle häufen. Gab es 2019 fünf registrierte Fälle, so waren es 2020 bereits 20. Auch ein Todesfall ist bekannt. Von Mensch zu Mensch kann das Virus aber nicht übertragen werden.
Klimawandel und Globalisierung begünstigen Ausbreitung von Viren
Doch es geht nicht nur um das West-Nil-Virus, auch andere in Deutschland verbreitete Mücken können gefährliche Viren übertragen.
Je wärmer es ist, desto besser können sich die Krankheitserreger in der Mücke vermehren. Wie Doreen Werner weiter erläutert, begünstigen entsprechend sowohl der Klimawandel als auch die zunehmende Globalisierung die Verbreitung von Viren über Mücken. So kämen exotische Mückenarten über den Warenhandel nach Europa.
Zu solchen exotischen Arten zählen unter anderem die Asiatische Tigermücke und die Japanische Buschmücke - sie können Krankheitserreger wie das Zika-, Dengue- oder Chikungunya-Virus übertragen. Dazu muss die Mücke mit einem infizierten Menschen, der gerade in einem entsprechenden Risikogebiet unterwegs war, zusammentreffen.
Die Bevölkerung kann dabei helfen, die Forschungen voranzutreiben: Mücken können an das Zalf geschickt werden, dort wird dann ihre Art bestimmt und in einem Mückenatlas eingetragen.
In Deutschland gibt es rund 50 verschiedene Mückenarten
In Deutschland gibt es zirka 50 verschiedene Stechmückenarten. Um die kalte Jahreszeit zu überstehen, überwintern sie als Eier oder Larven. Ausgewachsene Insekten können den Winter beispielsweise auch in einem feuchten Keller überleben. Je kälter es ist, desto höher sind die Überlebenschancen für das Tier.
Entscheidend sind die Witterungsverhältnisse im Frühjahr
Die meisten Mücken sterben hingegen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Bei Temperaturen um 0 Grad verbrauchen die Insekten der Expertin zufolge extrem viel Energie, denn sie müssen ständig einfrieren und wieder auftauen. In der Folge verhungern viele Mücken. Hinzu kommt, dass bei 0 Grad auch Pilzsporen aktiv sind, die die Mücken überwucherten.
Letztendlich ist für die Größe der Mückenpopulation jedoch am wichtigsten, wie das Wetter im Frühjahr aussieht. In diesem Jahr haben die Mücken wegen der milden Temperaturen bereits früh ihre Eier abgelegt.
Tipp: Länger stehendes Wasser zieht Mücken an. Daher empfiehlt es sich, das Wasser Vogeltränken und Blumenvasen mindestens einmal pro Woche zu wechseln und Regentonnen abzudecken.
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