Mit Verlusten umgehen

Wie Haustiere trauern: Leiden Hunde und Katzen gleich stark?

Wenn Herrchen und Frauchen sterben oder ausziehen müssen, dann trauern Hunde und Katzen auf ihre ganz eigene Art. Worin sich ihr Verhalten unterscheidet.

Wie trauern Haustiere, wenn Herrchen und Frauchen plötzlich nicht mehr da sind?
Nicht nur wir vermissen unsere Tiere, wenn sie mal nicht mehr da sind, sondern Hunde und Katzen können auch um uns Menschen trauern. Foto: Janie Airey / iStock
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Jede Nacht wachte er am Grab seines verstorbenen Herrchens Miguel: Schäferhund Capitan aus Argentinien hatte die letzte Ruhestätte selbst ausfindig gemacht, ließ sich nicht mehr vom Friedhof weglocken. Elf Jahre lang, dann starb Capitan († 16) selbst. Versuche, den Hund wieder nach Hause zu holen, scheiterten - er blieb seinem Miguel treu bis in den Tod.

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Auch Schäferhund Jax aus den USA leidet seit dem tragischen Unfalltod seines Herrchens Abraham. "Er frisst kaum. Und wenn Besuch kommt, freut er sich, bis er realisiert, dass mein Bruder nicht dabei ist", sagt Abrahams Schwester Alexandra. Der Hund wartet noch immer darauf, dass sein Herrchen, der vor zwei Jahren bei einem Autounfall verstarb, zurückkehrt.

Verluste können bei Hunden Depressionen auslösen

Liebe und Treue bei Hunden kennen keine Grenzen. Wenn Herrchen oder Frauchen verstorben ist, verfallen sie in Teilnahmslosigkeit, verlieren Glanz in den Augen und im Fell, halten sogar Wache am Grab des Verstorbenen. Tiere können trauern, da sind sich Experten mittlerweile sicher." Wie genau Tiere Trauer tragen, hängt von ihrer Art ab, das kann unterschiedlich aussehen", sagt Patricia Lösche vom deutschen Verband der Tierpsychologen und Tiertrainer zu auf einen Blick. "Am ausgeprägtesten ist solch ein Verhalten bei sozial lebenden Tieren, manche verfallen sogar in eine Depression."

Sehen Sie hier, wie sehr auch ausgesetzte Hunde leiden (Artikel geht unten weiter):

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Laut Experten ist die Bindung zwischen Hund und Herrchen oft so intensiv wie die zwischen Kindern und Eltern. Darüber hinaus haben die Tiere ähnliche Hirnstrukturen wie Menschen, wenn es um die Verarbeitung von Gefühlen geht. Und: Auch bei ihnen steigen in Extremsituationen die Stresshormone an. Nicht nur der Tod kann Tiere daher aus der Bahn werfen, auch ein Umzug oder eine Scheidung. Die Vierbeiner fühlen mit dem vom Mann verlassenen Frauchen. Oder sie leiden, weil ihre Bezugsperson ausgezogen ist. "Sie reißen oft aus oder folgen ihren vertrauten Menschen, kilometerweit", so Tierpsychologin Marion Granzow.

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Aus Trauer putzen sich Katzen fast kahl

Katzen hingegen trauern weniger stark. Sie ziehen sich zurück, verweigern Spielangebote. Zudem kann exzessives Putzen Ausdruck ihres Kummers sein. In der Regel verarbeiten Katzen einen Verlust innerhalb von sechs Wochen. Im Gegensatz zum Hund, dem Rudeltier. Er leidet und trauert ein Leben lang - genauso intensiv, wie er sich mit Frauchen und Herrchen in glücklichen Situationen freuen kann. Dieses Mitfiebern und Mitfühlen macht den Hund zum wohl treuesten tierischen Freund des Menschen.

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