Woran Sie seriöse Spendensammler erkennen
In der Vorweihnachtszeit werden häufig Spenden gesammelt. Woran Sie seriöse Spendensammler erkennen.
"Haben Sie mal eine Minute für den Tierschutz?" oder "Wissen Sie was Hunger bedeutet?" … In diesen Tagen sind vermehrt Spendensammler unterwegs. In der Adventszeit wollen viele Menschen etwas von ihrem Geld abgeben und damit den guten Zweck unterstützen. Eine tolle Sache, wenn denn die Spenden auch wirklich für wohltätige Zwecke eingelöst werden. Leider gibt es unter den Sammlern immer wieder schwarze Schafe, die unwissende Menschen abzocken wollen. Dabei ist es egal, ob der Spendenaufruf an der Haustür, im Internet oder in der Gasse der Fußgängerzone passiert.
Siegel und Zertifikate
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen vergibt seit 25 Jahren das sogenannten Spenden-Siegel. Die Organisationen müssen gewisse Standards erfüllen und vor allem transparent arbeiten. Auch das Geld muss ankommen: Die Werbe-und Verwaltungsausgaben müssen in einem vertretbaren Rahmen liegen. Wenn Sie sich bei einer Organisation unsicher sind, können Sie im Internet nachsehen, ob die Organisation ein Siegel hat.
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Der Deutsche Spendenrat e.V. vergibt ein Spendenzertifikat. Der Verein ist der Dachverband für Spenden sammelnder gemeinnütziger Organisationen in Deutschland. Alle Mitglieder verpflichten sich, den Richtlinien des Vereins zu folgen. Mitglied sind beispielsweise Alzheimer Forschung Initiative e.V., Ein Herz für Kinder und IndienHilfe Deutschland e.V. Die komplette Mitgliederliste gibt es auf der Webseite.
Auf den richtigen Ton achten
Seriöse Spendensammler üben keinen Druck auf Sie aus. Wenn Sie sich am Telefon genötigt fühlen, Ihre Kontodaten oder Kreditkartendaten durchzugeben, tun Sie dies auf keinen Fall. Zwar müssen Organisationen immer wieder unterschiedliche Aktionen ins Leben rufen, um Neu-Spender zu akquirieren, die Spende selbst sollte allerdings in Ruhe passieren. Eine seriöse Organisation lässt Ihnen Zeit, um sich genügend über den Zweck und die Organisation zu informieren. Überweisungen sollten dann nicht am Telefon, sondern als normale Überweisung bei Ihrer Bank erfolgen.
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Außerdem ist Vorsicht geboten, wenn die Organisation mit besonders mitleidserregenden Fotos wirbt. Bild sind wichtig, sollten allerdings nur einen Bezug zur Sache herstellen und keine Menschen oder Tieren in unwürdigen Situationen zeigen. Gerade das Internet bietet Möglichkeiten in kurzer Zeit, Facebookseiten oder Internetseiten zu erstellen, die mit fragwürdigen Fotos und Videos auf Spenderfang gehen. Lassen Sie sich also nicht von Fotos täuschen, sondern fordern Sie stattdessen gezielt Informationen darüber ein, was bereits mit Spenden verwirklich wurde und wohin ihr Geld geht. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt einen Blick in den Jahresbericht der Organisation.
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