3 spannende Fakten, die Sie über Flamingos noch nicht gewusst haben
Im Heidelberger Zoo sind die ersten Flamingoküken geboren. Wir sagen Ihnen warum die Kleinen einen grauen Flausch haben und nicht rosa zur Welt kommen.
Tolle Neuigkeiten aus dem Zoo Heidelberg-Neuenheim. In den vergangenen Tagen sind bereits die ersten Flamingoküken geschlüpft und erfreuen sich bester Gesundheit. Mit ihrem grauweißen, flauschigen Gefieder und den noch recht kurzen, stämmigen Beinchen begeistern sie die Besucher und üben sich im Staksen durch das Wasser und dem bekannten ‚Ein-Bein-Stand‘.
Bei Flamingos sind übrigens beide Elternteile gleichermaßen für das Brüten und die Aufzucht zuständig. Außerdem legen die Weibchen in der Regel nur ein Ei pro Jahr. Das schadet dem Sozialverhalten der Koloniebrüter aber nicht, denn nach der Milchaufzucht kommen die Jungvögel in eine Aufzuchtgruppe und dürfen unter Aufsicht einiger Altvögel ihre Kindheit genießen.
Warum sind Flamingoküken grau?
Frisch geschlüpfte Flamingoküken sehen noch so gar nicht wie ihre Eltern aus. Sie haben nämlich grauweißes, flauschiges Gefieder und einen graden Schnabel. Dies liegt daran, dass sie noch nicht alleine Nahrung zu sich nehmen können und von beiden Elternteilen, kurz nach der Geburt, mit einer nährstoffreichen Kropfmilch gefüttert werden. Sie wird von den Elterntieren in der Speiseröhre produziert und mit Eigenblut angereichert. Der Farbstoff Karotin ist in dieser Nahrung noch nicht enthalten, weshalb die kleinen Flamingos erst zu einer späteren Zeit ihre Rosafärbung bekommen.
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Wann und warum werden Flamingos rosa?
Das rosa Gefieder der beliebten Vögel lässt sich ganz einfach erklären. Flamingos fressen nämlich äußerst gerne Krebstierchen und die sogenannte Dunaliella Alge, die beide den Farbstoff Karotin enthalten. Die Farbpigmente werden in der Leber umgewandelt, setzen sich im Gefieder der Flamingos ab und verleihen ihnen ein farbenfrohes Gefieder. Ausgefallene Federn verlieren ihre schöne Farbe allerdings wieder.
Auch wenn die kleinen Flamingoküken bereits im Herbst so groß wie ihre Eltern sind, erkennt man sie vorerst auch weiterhin am hellgrauweißen Gefieder. Die typische Rosafärbung erhalten die Vögel erst nach ein paar Jahren, wenn sie regelmäßig die dafür verantwortlichen Carotinoide mit der Nahrung aufgenommen haben.
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Warum stehen Flamingos auf einem Bein?
Auch der für Flamingos typische Ein-Bein-Stand wirft ein paar Fragen auf. So können wir uns doch nur schwer vorstellen, dass diese Haltung für die Tiere angenehm ist, wenn wir an unseren eigenen Gleichgewichtssinn denken. Für Flamingos ist dieser Stand aber nicht nur sehr bequem, sondern teilweise lebensnotwendig. Da die hübschen Vögel keine schützenden Federn an den Beinen haben, werden diese bei Kälte, Wind oder im Wasser kalt und der Vogel kann auskühlen. Um einer Unterkühlung vorzubeugen wird immer ein Bein in das warme Gefieder am Bauch gesteckt und regelmäßig gewechselt.
Forscher der Joseph’s University in Philadelphia konnten dieses Phänomen vor allem dann beobachten, wenn die Vögel im Wasser standen. An Land präferieren sie hingegen den Zwei-Bein-Stand und genießen die wärmende Sonne an den Beinen.
Das Stehen auf einem Bein ist für Flamingos übrigens gar nicht anstrengend. Dadurch, dass die Knie bei gestrecktem Bein einrasten, wird für das Stehen keine Muskelkraft benötigt und die Vögel können ohne großen Aufwand in dieser Position schlafen.
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