Vogelsterben

Blaumeisensterben geht weiter: Das können Sie tun

Bereits im vergangenen Jahr verstarben viele Blaumeisen an dem Bakterium Suttonella ornithocola. Wie es scheint, setzt sich die Situation auch in diesem Jahr fort.

Blaumeise
Foto: stefbennett / iStock
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Die kleinen Vögel mit dem gelben Bauch und dem blauen Köpfchen kündigen mit ihrem Gesang Jahr für Jahr den Frühling an. Doch wie es aussieht, wiederholt sich das Blaumeisensterben aus dem vergangenen Jahr auch 2021. Demnach werden auch in diesem Jahr wieder tote Blaumeisen an den NABU (Naturschutzbund Deutschland) gemeldet - im Schnitt 50 Tiere am Tag. Vor allem im Norden des Landes häufen sich die Meldungen. Im vergangenen Jahr war eher die Mitte Deutschlands betroffen.

Was hinter dem Meisensterben steckt

Wie der NABU weiter informiert, erreichte die Epidemie im vergangenen Jahr um den 10. April seinen Höhepunkt. "Die Anzahl der täglich gemeldeten Fälle beträgt bisher weniger als ein Zehntel des Vorjahres", heißt es in der Pressemitteilung vom 19. April. Allerdings sei davon auszugehen, dass der in diesem Jahr kältere Frühling auch ein Grund hierfür ist.

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Schuld an dem Blaumeisensterben ist das Bakterium Suttonella ornithocola, wie der NABU berichtet. Mehrere Landesuntersuchungsämter konnten den Erreger durch Untersuchungen identifizieren. 2020 wurden rund 24.000 Verdachtsmeldungen an den NABU gesandt.

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Das Bakterium Suttonella ornithocola verursacht bei den betroffenen Meisen eine Lungenentzündung, an der die kleinen Vögel im weiteren Krankheitsverlauf sterben. Von der Infektion sind hauptsächlich kleine Meisenarten, wie Blaumeisen, Tannen- und Haubenmeisen und Sumpf- und Weidenmeisen betroffen. Die größeren Kohlmeisen sind offenbar seltener von dem Bakterium betroffen.

Was Gartenbesitzer tun können, um die Blaumeisen zu schützen

Wer eine tote Blaumeise in seinem Garten oder der Nähe seines Wohnorts findet, kann eine detaillierte Meldung an die NABU machen. Wenn möglich mit Fotos des Tieres. Wer sehr vorsichtig vorgeht und Handschuhe oder zumindest eine Plastiktüte zum eigenen Schutz verwendet, kann tote Vögel auch einsammeln und an die zuständigen Untersuchungsämter übermitteln, damit die Erkrankung weiter untersucht werden kann.

Da es bei Wildvögeln kaum möglich ist, die bakterielle Infektion, wie sonst üblich, mit Antibiotika zu behandeln, muss den noch gesunden Blaumeisen geholfen werden. Den Blaumeisen sollten möglichst gute Bedingungen für die Brutzeit geschaffen werden, damit sich die Vogelbestände so schnell wie möglich erholen.

Gartenbesitzer sollten Futter- und Badestellen außerdem für etwa vier Wochen entfernen, damit sich gesunde Vögel nicht anstecken. Natürlich muss es nicht um eine durch das Bakterium Suttonella ornithocola ausgelöste Infektion bei erkrankten Vögeln halten. Futter- und Badestellen zu entfernen ist grundsätzlich zu empfehlen, wenn vermehrt kranke und tote Vögel auffallen, da es sich auch um andere Krankheiten handeln könnte.

Ob sich das Blaumeisensterben langfristig negativ auf den Bestand der kleinen Singvögel auswirkt, lässt sich laut NABU aktuell noch nicht sagen.