Hakenwurm beim Hund: Erkennen und richtig behandeln
Hakenwürmer zählen zu den häufigsten Verursachern von Wurminfektionen. So werden Sie die Parasiten bei Ihrem Vierbeiner los.
- Was sind Hakenwürmer?
- Hat mein Hund Hakenwürmer? Symptome bei Wurmbefall
- So steckt sich Ihr Hund mit einem Hakenwurm an
- Das passiert bei einer Hakenwurm-Infektion
- Wie gefährlich können Hakenwürmer beim Hund sein?
- Hakenwurm-Infektion beim Menschen
- Prävention – so beugen Sie einen Wurmbefall vor
- Therapie bei Wurmbefall
Sie sind von einer erholsamen Reise in Südeuropa zurück, bei der nicht nur Sie sondern auch Ihr Haustier richtig abschalten konnte. Damit die Erholung anhält raten wir, einen Abstecher zum Tierarzt zu machen und Ihren Hund zu untersuchen, besonders wenn das Tier einen vermehrten Juckreiz oder Durchfall entwickelt. Denn möglicherweise sind das Symptome einer Infektion und es hat sich auf der Reise ein blinder Passagier in Ihrem pelzigen Begleiter eingeschlichen, mit dem nicht gut Kirschenessen ist: Der Hakenwurm. Alles, was Sie über den parasitären Wurm wissen müssen, wie Sie einen Wurmbefall erkennen, wie die Behandlung bei Ihrem Hund abläuft und ob Hakenwürmer auch für uns Menschen gefährlich sind, erfahren Sie hier.
Was sind Hakenwürmer?
Hakenwürmer sind blutsaugende Dünndarmparasiten, die ihren Namen aufgrund ihres abgebogenen, hakenförmigen Vorderteils haben. Sie gehören zur Gattung der Fadenwürmer, den Nematoden. Hakenwürmer zählen zu den häufigsten Wurmarten und Hundekrankheiten und sind einer der meist verbreiteten Verursacher von Wurminfektionen, besonders in den Tropen und Subtropen. Jedoch kommen Hakenwürmer bei Welpen und erwachsenen Hunden deutlich seltener vor als Spulwürmer. Wenn Ihr Hund in letzter Zeit in Südeuropa unterwegs war, kann es durchaus sein, dass er sich mit dem Wurm infiziert hat. Auch bei uns in Deutschland sind dadurch immer mehr Arten des Hakenwurms anzutreffen.
Die häufigste Hakenwurm-Art ist der 'Uncinaria stenocephala', der vorrangig Füchse und Hunde befällt. Doch auch Besitzer einer Katze können früher oder später unfreiwillig mit dem Parasiten in Berührung kommen. Der Wurm hat eine weiße, leicht gelbliche Farbe und kann etwa zwischen ein bis zwei Zentimeter lang werden. Damit ist er etwas kleiner als ein Spulwurm. Dadurch, dass der Wurm sehr dünn ist, ist er für das bloße menschliche Auge kaum sichtbar.
Diese Arten gibt es außerdem:
Hundehakenwurm - Ancylostoma caninum
Ancylostoma tubaeforme (davon sind Katzen oft betroffen)
Necator americanus
Ancylostoma duodenale (Grubenwurm)
Merkmale des Hundehakenwurms
Der Hundehakenwurm, auch "Ancylostoma caninum", tritt wie der' Uncinaria stenocephala' am häufigsten bei Hunden auf und verursacht bei den Tieren, aber auch bei Menschen, starke Krankheiten. Gerade bei Welpen ist ein Ansteckungsrisiko mit diesem Wurm besonders hoch, da diese durch eine Infektion der Hündin übertragen wird und über die Einnahme der Muttermilch passiert. Der Befall löst bei Hunden Blutarmut, Abmagerung und Durchfall aus, der blutig ist. Auch Lungenentzündungen können auftreten.
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Hat mein Hund Hakenwürmer? Symptome bei Wurmbefall
Es ist tatsächlich gar nicht so leicht zu erkennen, ob sich ein Hund mit einem Wurm infiziert hat. Denn ein geringer Befall läuft meist ohne große Auffälligkeiten ab. Diese Symptome deuten auf eine Ansteckung mit dem Hakenwurm hin:
Oberbauchschmerzen
Hautjucken und -entzündungen
Atemwegsbeschwerden
Schlappheit und Müdigkeit
blutiger Durchfall
Bei massivem Befall Gewichtszunahme und Anämie
Auch durch Blut im Kot können Sie erkennen, dass ein Wurmbefall vorliegt. Wenn die Larven des Hakenwurms über die Haut in den Hund gelangen, können diese auch Gewebeschäden verursachen. Daher raten wir Ihnen einen regelmäßigen Besuch beim Tierarzt, da dieser durch Kot-Proben erkennen kann, ob Ihr pelziger Begleiter eine Infektion hat.
So steckt sich Ihr Hund mit einem Hakenwurm an
Die Larven des Hakenwurms leben in der Erde, nachdem sie aus den Eiern geschlüpft sind. Wenn ein Vierbeiner zum Beispiel beim Spaziergang auf einer Wiese, im Wald oder einem Feld tobt und sich freudig wälzt, kann sich das Tier leicht durch von Zwischenwirten ablegten Kot anstecken. Denn die Larven können so die Hundehaut penetrieren. Meist passiert eine Ansteckung über die Haut am Bauch oder den Pfoten. Gerade bei Welpen ist diese Ansteckung besonders häufig, da diese gerne ausgelassen spielen und beim Gassi-Gehen ausgelassen toben. Jedoch kann sich der beste Freund des Menschen auch noch anders infizieren, indem er beim Lecken des Fells die anhaftenden Larven aufnimmt. Daher sollten Sie immer, vor allem wenn Sie einen Welpen haben, besondere Vorsicht walten lassen und im Zweifel einen Tierarzt zu Rate ziehen.
Das passiert bei einer Hakenwurm-Infektion
Hat sich die Larve ihren Weg über die Haut in einen potenziellen Wirt – sprich in den Körper Ihres Hundes – gesucht, durchläuft die Larve verschiedene Stadien, bis sie zum erwachsenen Wurm herangewachsen ist, um dann wieder infektiöse Eier auszuscheiden. Übrigens befallen Hakenwürmer auch andere Tiere wie Katzen, Füchse, Mäuse oder auch Pferde. Im Kot des Wirts entwickeln Hakenwürmer die ersten drei Larvenstadien und ernähren sich in der Zeit von den Exkrementen. Im dritten Stadium werden die Larven erst infektiös.
Ähnlich wie Band- und Spulwürmer nisten sich die Hakenwürmer im Magen-Darm-Trakt des befallenen Hundes ein. Seine Eier legt der Wurm im Hohlraum des Darm ab. Dort werden aus den Eiern Larven, die dann wieder zu ausgewachsene Würmer werden. An seinem Ende besitzt der Hakenwurm eine Art Maul mit kleinsten Zähnen. Mit ihnen bohrt er sich ein Loch ins Blutgefäß des Tieres bzw. beißt sich an den Darmzotten fest und kann so kontinuierlich Blut saugen. Ein solcher Vorgang, also vom Ei bis hin zum adulten, ausgewachsenen Wurm, dauert etwa zwei bis drei Wochen. Bei einem Wurmbefall nähren etwa 300 erwachsene Hakenwürmer vom Blut des betroffenen Hundes oder der Katze. Im schlimmsten Fall kann das bei extremem Blutverlust sogar zum Tod des Tieres führen. Daher sollten Sie auch bei kleinsten Anzeichen und Unsicherheiten immer umgehend zu einem Tierarzt gehen.
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Wie gefährlich können Hakenwürmer beim Hund sein?
Ein geringer Befall mit dem Hakenwurm ist für infizierte Tiere zunächst harmlos. Doch vermehrt sich der Parasit in Ihrem Vierbeiner exponentiell, kann das für Ihren geliebten pelzigen Freund im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Blutverlust führen.
Hakenwurm-Infektion beim Menschen
Manche Arten des Hakenwurms sind durch Penetration der Haut auch auf Menschen übertragbar. Doch nur die Larven des Wurms verursachen beim Menschen gesundheitliche Probleme. Eine Übertragung kann passieren, wenn man an Orten barfuß läuft, an denen Hundekot abgesetzt wurde. Das kann eine Wiese oder auch ein Strand sein. An der Stelle, an der die Larve in die Haut eingedrungen ist, geht der Befall mit Juckreiz an der betroffenen Stelle einher. Die Larven hinterlassen meist eine Art Spur, einen rotblauen geschlängelt Streifen auf der Haut, der auch mit dem bloßen Auge sichtbar ist.
Meist kann ein Befall bei uns Menschen einige Unannehmlichkeiten verursachen, wie etwa Hautveränderungen. Beim Durchwandern des menschlichen Körpers können die Hakenwurmlarven auch weitere Symptome auslösen, je nachdem welches Organ sie befallen. In seltenen Fällen siedelt sich der Wurm im Darm eines betroffenen Menschen ein, was dann zu Darmentzündungen führen kann. Doch zum Glück lassen sich migrierende Larven gut und einfach behandeln. In tropischen und subtropischen Regionen gibt es jedoch die Hakenwurm-Art "Necator americanus" sowie den "Ancylostoma duodenale", die beide besonders für den Menschen gefährlich sind, da sie chronischen Blutverlust und dadurch starken Eisenmangel verursachen können.
Deuten die Symptome darauf hin, dass Ihr Hund Würmer hat, sollten Sie etwas Abstand zu Ihm gewinnen. Auch durch Streicheln seines Fells können dort anheftende Parasiten auf Sie übergehen.
Prävention – so beugen Sie einen Wurmbefall vor
Ähnlich wie bei anderen Magen-Darm-Würmern ist es besonders wichtig, dass Sie die Umgebung Ihres Hundes möglichst sauber und kotfrei halten. Zudem sollten Sie darauf aufpassen, dass sich Ihr Hund nicht zu oft an infizierten Orten aufhält. Gerade wenn Sie einen Welpen haben, sollte dieser regelmäßig – sprich in der zweiten, vierten, sechsten und achten Woche sowie monatlich bis zum Alter von sechs Monaten – gegen Kratzwürmer behandelt werden. Eine säugende Hündin sollte zeitgleich mit ihren Welpen behandelt werden. Zudem sollten Sie viermal im ersten Hundejahr, aber auch darüber hinaus, regelmäßig beim Tierarzt eine Untersuchung des Kots durchführen. Bei schon älteren Hunden sollte dies mindestens dreimal jährlich passieren. Zu einer regelmäßigen Entwurmung wird in jedem Fall geraten.
Therapie bei Wurmbefall
Wenn Ihr Hund bereits befallen ist, bleiben Sie unbedingt im unmittelbaren Austausch mit dem Tierarzt. Eine Behandlung gegen Hakenwürmer ist zum Glück dank moderner Wurmmittel ziemlich einfach und effektiv. Bei einem Wurmbefall werden meist die Wirkstoffe Mebendazol sowie Albendazol eingesetzt.
Bevorzugen Sie eine weniger chemische Behandlung Ihres Hundes, können Sie auch auf natürliche Mittel zugreifen. Dies sollte aber in jedem Fall mit dem Tierarzt abgesprochen sein!
Sud gegen Hakenwürmer einkochen
Für den Sud benötigen Sie:
Ingwer
Knoblauch
Petersilie
Rizinusöl
(Leinsamen)
Zubereitung:
Ingwer, Knoblauch und Petersilie einkochen
1-3 EL des Suds eingeben und eine halbe Stunde warten
1 TL – 2 EL (je nach Größe des Hundes) Rizinusöl eingeben
bei älteren oder geschwächten Hunden werden stattdessen eher Leinsamen verwendet
eine halbe Stunde später einen Brei aus Buchweizenmehl und Ulmenrinde oder Leinsamen geben
Die Prozedur führen Sie etwa eine Woche durch. Sie können zusätzlich den Darm Ihres Vierbeiners reinigen, indem Sie ihm Möhren zum Knabbern geben. Genauso effektiv sind gemahlene rohe Brunnenkresse und Kürbiskerne, geraspelte Kokosflocken, Papayasamen oder ganze Melonenkerne. Jedoch sollten Sie nicht mehr als zwei dieser Zusatzstoffe füttern. Diese Behandlung ist übrigens auch bei Spulwürmern und Peitschenwürmern effektiv.