Erkältung und Co.

Ihr Hund hustet? Daran kann es liegen!

Der Hund hustet und würgt? Erfahren Sie, welche Ursachen das haben kann und wie Sie Abhilfe schaffen.

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Wenn der Hund hustet ist bei Besitzern oft Ratlosigkeit angesagt, schließlich können viele Ursachen dahinter stecken. Ist er das Symptom einer Erkältung oder sind doch Würmer der Grund? Außerdem muss man noch zwischen trockenem und feuchtem Husten unterscheiden. Wer soll da den Überblick behalten?  Erfahren Sie hier mehr über die Gründe, warum Ihr Hund hustet und wie Sie mit Hausmitteln Abhilfe schaffen können. Liebenswert sprach hierfür auch mit dem Team der Tierarztpraxis Alt-Bemerode und Aleksandra Korus.

Wichtig: Wenn Ihr Tier einen hartnäckigen Husten entwickelt hat, bringen Sie es bitte umgehend zum Tierarzt. 

Unsere Experten

Aleksandra Korus ist angestellte Tierärztin in der Tierarztpraxis Altona in Hamburg. In der Altonaer Altstadt gelegen, umfasst die Expertise der freundlichen Tierarztpraxis neben Hund und Katze auch Heim- und Nagetiere sowie Vögel und Exoten.

Das Ärzteteam der Hannover Tierarztpraxis Alt-Bemerode besteht aus Dr. med. vet. Constanze Frommhagen und Dr. med. vet. Jacqueline Kösters und kümmert sich um Heim- und Kleintiere.

Erstmal die gute Nachricht! Gelegentliches Husten und Würgen beim Hund ist nicht grundsätzlich besorgniserregend. Er ist eine Reaktion, um die Atemwege frei zu bekommen- zum Beispiel von Fremdkörpern, Erregern oder Sekreten. Durch trockene Luft kann es auch zu einer kurzfristigen Reizung der Atemwege kommen. Bei langanhaltendem Husten sollte aber gehandelt werden.

Wie sich die verschiedenen Hustenarten unterscheiden

Um die Symptome des Vierbeiners richtig zu deuten, muss unterschieden werden, um welche Art von Husten es sich handelt. Zum Glück ist das gar nicht so schwer:

Trockener Husten

Wenn der Husten Ihres Hundes rau und hart ist, fällt er in diese Kategorie. Das Team der Tierarztpraxis Alt-Bemerode  beschreibt trockenen Husten zusätzlich noch als "kurz und hochfrequent, kräftig, rau, hohl." Für das Tier ist er leider immer besonders unangenehm und kann daher auch durch ein Würgen begleitet werden. Meist ist trockener Husten ein Zeichen einer Erkrankung der oberen Atemwege, oder von Verschlucken und Tumoren.

Feuchter Husten

Er klingt rasselnd oder gurgelnd und ist meist gedämpfter. Für das Tier ist er auch weniger unangenehm. Er kann Schleim oder Sekretauswurf verbunden. Das muss aber nicht immer der Fall sein, da Hunde das Sekret möglicherweise vorher wieder verschlucken. Ein feuchter Husten kann auf eine Herzerkrankung oder zum Beispiel auf eine Lungenentzündung hindeuten.

Weiterer Tipp:

Eine Sache gibt es aber noch zu beachten, wenn man einen Husten vermutet:

Husten klingt bei unseren Lieblingen nämlich nicht automatisch gleich wie bei uns Menschen. Ihr Husten kann sich durchaus eher anhören, wie ein umgekehrtes Niesen. 

Gründe für Husten beim Hund

Wenn Ihr Hund hustet, ist das erstmal keine Erkrankung an sich, sondern vielmehr ein Symptom. Es ist eine Abwehrreaktion des Körpers auf zum Beispiel Reize wie Rauch. Das ist aber längst nicht die einzige Ursache! Ganz im Gegenteil, eine ganze Bandbreite an Krankheitsbildern und Co. lösen Hustenreiz aus. Die häufigsten Gründe sind zum Beispiel:

Infektionen

Erkältung

Niesen, Schleim-Auswurf und Triefnase? Dann hat sich Ihr Vierbeiner wohl eine Erkältung eingefangen. Eine leichte Erkältung ist zunächst nichts Schlimmes und kann durch Ruhe auskuriert werden. Vermuten Sie einen stärkeren Infekt, auch mit Fieber, sollten Sie das mit dem Tierarzt absprechen.

Erfahren Sie hier mehr über die Erkältung beim Hund.

Zwingerhusten 

Dieser beschreibt eine Mischinfektion der oberen Atemwege! Meist startet er mit Viren, die dann den Weg für bakterielle Erreger freimachen. Zwingerhusten beim Hund äußert sich durch krampfhaften trockenen Husten. Durchaus kann er auch mit einer Bindehautentzündung, oder Entzündungen der Mandeln oder Rachen einhergehen. Eine weitere Begleiterscheinung ist Fieber.

Erfahren Sie hier mehr über den Zwingerhusten.

Lungenentzündung 

Eine Lungenentzündung bedeutet, wie der Name schon sagt, dass das Lungengewebe, oder Lungenbläschen entzündet sind. Sie ist überwiegend durch starken trockenen Husten und Fieber begleitet. 

Bronchitis 

Ihr Hund könnte sich auch eine Bronchitis eingefangen haben. Der Unterschied zur Lungenentzündung ist, dass sich hier nicht das Gewebe der Lunge, sondern die Schleimhäute der Atemwege entzündet sind. Auch das kann Reizhusten verursachen. 

hund hustet
Was tun, wenn der Hund hustet? Foto: FatCamera / iStock

Organische Ursachen

Nicht immer muss ein Infekt, sprich Erkältung oder Zwingerhusten, die Ursache sein! Der Husten kann durchaus auch organischen Problemen zugrunde liegen.

Kollaps der Luftröhre 

Er tritt meistens bei kleineren Hunderassen auf, wie zum Beispiel Yorkshire-Terriern oder Zwergpudeln. Eine Fehlbildung trägt dazu bei, dass die Knorpel der Luftröhre zu schwach sind und in sich zusammenfallen. Durch ein Zusammenklappen der Luftröhre kommt es beim Tier quasi zum Verschluss dieser. Meistens tritt diese auch mit Atemnot und chronischem Husten auf und wird oft durch Ausnahmesituationen verstärkt.

Herzhusten beim Hund 

Er ist eine weitere organische Ursache für Husten. Hier liegt ein Herzfehler vor, eine sogenannte Mitralklappeninsuffizienz. Das bedeutet, dass die linke Herzklappe nicht mehr richtig schließt. Bei Herzhusten fließt so Blut wieder zurück in den Vorhof. Das Herz des Hundes nimmt an Volumen zu und es kommt zu Flüssigkeitsstau in der Lunge, was Husten auslöst, der oft typischerweise mit starkem Würgen einhergeht. Begleitet wird der Herzhusten oft durch Schwäche und Herzrhythmusstörungen. 

Tumore 

Hat Ihr Hund seit Monaten Husten, kann auch ein Tumor, der auf die Atemwege drückt sein.

Parasiten

Auch ein Befall mit Parasiten kann Husten hervorrufen. Ganz vorne mit dabei sind Würmer.

Herzwürmer 

Die Parasiten rufen manchmal keine Symptome hervor. Ist die Wurmlast aber schon höher, kann es zu Leistungsabfall kommen. Die Würmer können außerdem für Atemnot und trockenen Husten verantwortlich sein. Der kann auch durchaus mit dem Auswurf von Blut begleitet werden.

Erfahren Sie hier mehr über Herzwürmer.

Lungenwürmer 

Ähnlich verhält sich es sich mit Lungenwürmern. Auch sie können trockenen Reizhusten hervorrufen. Weitere Symptome des Wurmbefalls sind Atemnot und eine triefende Nase.

Erfahren Sie hier mehr über Lungenwürmer.

Doch auch Magen

Das könnte auch dahinter stecken

Fremdkörper 

Husten und Würgen kann auch durch Fremdkörper ausgelöst werden. Oft verschlucken die Fellnasen Grashalme, Grannen oder Knochenstücke. Hat man einen Gierhals zu Hause, kann es auch vorkommen, dass er sich beim zu hastigen Fressen verschluckt hat. Deshalb sollte besonders beim Spielen und während der Mahlzeiten auf die Symptome geachtet werden, denn sonst besteht in schlimmen Fällen Erstickungsgefahr.

Ein Anti-Schling-Napf kann die Gefahr von Verschlucken beim Essen minimieren:

Allergien 

Allergien gehen zwar meist mit Pfotenlecken oder Ohrenentzündungen einher, doch manchmal kommt es auch zu Husten. Auch Asthma kann hier eine Begleiterscheinung sein. Eine Allergie können Sie daran erkennen, dass sie immer nur situationsbedingt auftritt.

Wann ist der Besuch beim Tierarzt notwendig ist

Die Ursachen des Hustens können also sehr vielseitigen Erkrankungen zugrunde liegen. Ab wann muss man denn nun zum Tierarzt? Grundsätzlich sollten Sie ihren Vierbeiner lieber einmal zu oft als zu wenig zum Tierarzt bringen, um auf Nummer sicher zu gehen. Trotzdem gilt besonders bei folgenden Symptomen Vorsicht:

  • Hält er länger als 3 Tage an, sollte der Hund durchgecheckt werden.

  • Starke Atemnot, oder eine beschleunigte Atmung, das wäre circa 40x pro Minute.

  • Fieber, ganz besonders starkes Fieber, sollte ebenfalls nicht auf die leichte Schulter genommenen werden.

  • Unbedingt sollten Sie mit Ihrem Vierbeiner zum Arzt, wenn er während dem Husten Blut auswirft.

Behandlung von Husten: Was können Sie tun?

Das ist natürlich abhängig von der Ursache. Hat der Hund etwas verschluckt, sollte schnellstmöglich versucht werden, die Atemwege vom Fremdkörper zu befreien. Wenn Sie ihn nicht mit der Hand entfernen können, kann es hilfreich sein, den Hund kopfüber leicht zu schaukeln, sodass sich die Blockade im Hals lösen kann.

Hausmittel bei Husten

Bei einer Erkältung kann Wasser mit Honig die Atemwege und den Hals beruhigen und das Abhusten erleichtern. Sie können dem Hund den Honig auch so zum Schlecken geben. Als Hausmittel wird oft auf Kräuter zurückgegriffen. So bieten sich zum Beispiel Thymian, Anis, Spitzwegerich oder Ingwer an. Achtung: Diese könnten Wechselwirkungen mit Medikamenten führen. Wenn Sie die Genesung natürlich unterstützen möchten, sollten Sie das unbedingt mit dem Tierarzt absprechen.

Das Team der Tierarztpraxis Alt-Bemerode nennt als Hausmittel "Inhalation mit steriler Kochsalzlösung (z.B. mit einem Menschen-Inhalator), Wärme, Ruhighalten, Fenchelhonig und einen Loop Schal" Frau Korus empfiehlt außerdem: "Hustensaft, am besten für Kinder, ohne Alkohol!"

Sehen Sie hier die Hausmittel, mit denen Sie Ihrem Vierbeiner den Husten während eines Infektes erleichtern können:

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Hund hustet
Foto: Nik_Merkulov/iStock

Der Anis enthält ätherische Öle, die schleimlösend wirken.

Hund hustet
Foto: Olesia Bekh/iStock

Der Honig beruhigt den rauen Hals bei Husten und wirkt antibiotisch.

Hund hustet
Foto: kaanates/iStock

Ingwer ist antibakteriell und wirkt entzündungshemmend.

Hund hustet
Foto: scisettialfio/iStock

Spitzwegerich wirkt schleimlösend und unterstützt die Atemwege.

Hund hustet
Foto: Dmytro/iStock

Thymian unterstützt die Heilung, gerade bei trockenem Husten.

Flüssigkeitszufuhr und eine feuchte Raumluft unterstützen Ihren Hund ebenfalls beim Auskurieren des Infekts. Achten Sie außerdem auf frische Luft. Aber Achtung, auf keinen Fall sollten die den betroffenen Hund Nässe oder kalter Zugluft aussetzen.

Auch können Schleimlöser oder Hustensaft bei einem schweren Infekt notwendig sein. Ist die Krankheit durch einen bakteriellen Erreger entstanden, wird vom Tierarzt gegebenenfalls Antibiotika verschrieben.

So kann vorgebeugt werden

Gegen einige Ursachen können Sie vorbeugen und somit das Risiko eines Hustens so gering wie möglich halten. Das geht auch mit natürlichen Mitteln! Gegen einen Infekt schützen Sie Ihren Vierbeiner am besten, in dem Sie dessen Immunsystem stärken. Viel Bewegung und hochwertiges Futter tragen dazu bei, dass die Erreger erst gar keine Chance haben. Vorbeugen können Sie außerdem, indem Sie unter Absprache mit dem Tierarzt, Vitamin C geben. Das baut die Immunabwehr auf und schützt vor Viren und Co.

Gegen den Zwingerhusten gibt es eine Impfung, über die man sich beim Tierarzt informieren kann. Zwar schützt sie nicht zu Hundertprozent, infiziert sich Ihr Hund doch, wird meist ein milder Verlauf beobachtet. Auch dem Befall mit Parasiten können Sie entgegenwirken, und zwar durch eine regelmäßige Wurmkur.

Gegen ein Verschlucken beim Essen kann beispielsweise ein Anti-Schling-Napf dazu beitragen, dass Ihr Hund sich in Zukunft ein bisschen mehr Zeit nimmt, um sein Futter zu verspeisen.

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Quellen

  • AniCura Deutschland

  • Fressnapf