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Ratten vertreiben: So werden Sie die lästigen Schädlinge los

Ratten können großen Schaden anrichten. Wir sagen Ihnen, wie Sie die Plagegeister vertreiben und nachhaltig fernhalten können.

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Wanderratten: Hygiene- und Materialschädlinge

Ratten sind äußerst scheue Tiere und tagsüber kaum aktiv. In Deutschland sind vor allem die Wanderratte und die Hausratte heimisch. Erstere kommt deutlich häufiger vor und hält sich gerne in der Nähe von Gewässern auf, weshalb sie auch als Kanal- oder Wasserratte bekannt ist. Die Hausratte ist hingegen eher auf Schiffen oder Dächern unterwegs, bei uns jedoch mittlerweile so selten, dass sie nicht getötet werden darf. Wir verraten Ihnen deshalb im Text, wie Sie Ratten vertreiben. 

Die kleinen Nager sind im Übrigen nicht an Kontakt mit Menschen interessiert, nutzen aber dennoch gerne den Vorteil, sich an dem von uns zurückgelassenen, reichhaltigen Nahrungsangebot zu bedienen. Da Ratten Allesfresser sind, sollten Sie deshalb unbedingt vermeiden, Essensreste jeglicher Art im Garten liegenzulassen.

Unser Abwassersystem bietet ihnen außerdem den perfekten Unterschlupf, in dem sich die Schädlinge ungestört vermehren können. So kann eine weibliche Ratte pro Jahr um die 60 Junge zur Welt bringen. Gefährlich werden die Schädlinge uns jedoch erst dann, wenn sie sich in unserem Garten oder Haus einnisten und explosionsartig vermehren, denn sie können erhebliche Schäden verursachen und Krankheiten übertragen. Im Text erfahren Sie wie Sie den ungebetenen Gast vertreiben können. 

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Ratten aus Haus und Garten vertreiben.
Ratten mit diesen Hausmitteln aus Haus und Garten vertreiben. Foto: Ian_Redding / iStock

Ratten im Garten

Wenn Sie eine Ratte in ihrem Garten auf frischer Tat ertappen, ist das kein gutes Zeichen, denn die scheuen Nager vermeiden den Kontakt zu Menschen. Bei einem starken Befall kann es jedoch durchaus vorkommen, dass sich Ratten am helllichten Tag im Garten zeigen. Das sollten Sie unbedingt beobachten.

Rattenbefall oft meldepflichtig

Laut § 2 Absatz 12 des deutschen Infektionsgesetzes sind Ratten in vielen Großstädten meldepflichtig. Informieren Sie sich am besten bei Ihrer lokalen Behörde, ob eine Meldepflicht besteht und wie Sie am besten vorgehen sollten.

Wenn Sie in der Nähe eines Gewässers wohnen ist die Wahrscheinlichkeit noch größer, dass sich Ratten in ihrer Nähe eine Behausung gesucht haben und nahegelegene Wohnhäuser nach Futter durchsuchen.

Sie sollten unbedingt vermeiden, dass die kleinen Nager bei Ihnen fündig werden, denn nur so können Sie verhindern, dass sie sich bei Ihnen einnisten und sie dauerhaft loswerden.

Ratten im Haus: Diese Gefahren lauern

Haben Sie schon die eine oder andere Ratte im Garten entdeckt, sind sie auch von Ihrem Haus nicht mehr weit entfernt. Auch wenn die Wanderratte es feucht liebt, hat sie gegen eine Behausung im Trockenen mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot nichts einzuwenden.

Dr. Christian Klockhaus - Foto: © Rentokil Initial

Unser Experte zum Thema Schädlingsbekämpfung

Dr. Christian Klockhaus ist Director Science & Technology des Unternehmens Rentokil Initial, Marktführer für Schädlingsbekämpfung in Deutschland. Er weiß, wieso es so wichtig ist, den Rattenbefall rechtzeitig in den Griff zu kriegen. 

Sind Ratten gefährlich?

Da die Schädlinge uns im eigenen Haus sehr nahe sind, besteht hier eine erhöhte Gefahr, dass sie uns Menschen mit einer Vielzahl von Krankheiten, wie zum Beispiel Tollwut, Tuberkulose oder Gelbsucht infizieren.

Das weiß auch Dr. Klockhaus: "Ratten können schwere Krankheiten übertragen. Ihren schlechten Ruf haben sie zu Recht." Kot, Urin und der Speichel der Tiere enthielten Bakterien und Viren, die beispielsweise durch Kontakt mit der Haut, den Schleimhäuten oder allein durchs Einatmen auf den Menschen übergehen können. 

Jegliche Ausscheidungen der Tiere können hier die Krankheiten übertragen. Außerdem geht eine Rattenplage nicht selten mit einer Übertragung von Parasiten wie Zecken oder Flöhen einher, die ebenfalls auf den Menschen übergehen können. Doch das sind nicht die einzigen Gründe dafür, warum Sie die ungebetenen Gäste schnellstmöglich loswerden sollten. 

Leider machen die Tiere auch vor elektrischen Anlagen, Möbeln, Fassaden oder Dämmungen keinen Halt. Neben oben genannten Materialschäden können auch Stromausfälle, Kurzschlüsse und Brände durch Ratten verursacht werden. "Das ist brandgefährlich!", warnt der Experte. Selbst gepflasterte oder betonierte Flächen wären vor ihnen nicht sicher. Diese könnten, wenn Ratten ungehindert über einen längeren Zeitraum im Untergrund wühlen, absacken. 

Am liebsten macht sich der Schädling jedoch an unseren Vorräten zu schaffen. Auf der Suche nach Nahrung knabbern die Allesfresser sämtliche menschliche Lebensmittel, aber auch Tierfutter an und durchsuchen auch sehr gerne den Müll, obwohl sie sich eigentlich vornehmlich von Pflanzenteilen ernähren.

Lesen Sie hier alles zum Thema: Mäuse fangen - So werden Sie die lästigen Untermieter los

Daran erkennen Sie einen Befall

Wenn Sie den Verdacht haben, einem Rattenbefall zum Opfer gefallen zu sein, sollten Sie Haus, Garten, Keller oder Schuppen einmal ganz genau unter die Lupe nehmen.

Doch Dr. Klockhaus gibt zu bedenken: "Selbst bei einem schweren Befall lassen sich lebende Ratten nur selten blicken." Umso wichtiger ist es, auf verschiedene Anzeichen zu achten."

Das offensichtlichste Merkmal ist natürlich der Rattenkot, aber es gibt noch eine Vielzahl weitere Anzeichen und Spuren, die Ihnen Gewissheit geben:

  • Rattenkot: Jede Ratte produziert täglich ca. 40 spindelförmige Kotballen.

  • Lauf- und Schmierspuren: Um von ihrem Nest zur Futterstelle zu kommen, benutzen Ratten ähnlich wie Mäuse gerne dieselben Laufwege. Hierbei hinterlassen sie bei häufigem Gebrauch sogenannte Schmierspuren, die sich aus Körperfett, Schmutz und Staub ergeben. In frischen Laufspuren zeichnen sich manchmal sogar Fußabdrücke ab, die von Experten genau gedeutet werden können. Mithilfe einer dünnen Mehlschicht können sie täglich kontrollieren, ob neue Spuren dazugekommen sind.

  • Nagespuren: Auf der Suche nach Nahrung knabbern die Allesfresser so gut wie alles, was ihnen in die Quere kommt an. Zu erkennen sind die Spuren durch zwei parallele Rillen, die durch die scharfen Schneidezähne entstehen.

  • Nester und Bauten: Auch, wenn Wanderraten häufig außerhalb des Hauses z.B. in Erdbauten in Ihrem Garten nisten, können auch andere enge Zwischenräume für die intelligenten Tiere interessant werden. Die Lauf- und Schmierspuren führen meist in die Nähe der Nester.

  • Geruch: Ein starker Rattenbefall ist gut am Geruch zu erkennen. Die Schädlinge versprühen nämlich einen beißenden Ammoniakgeruch, der sehr unangenehm ist.

  • Tote und lebende Tiere: Neben Kot ist das Sichten von lebenden oder toten Ratten das beste Indiz für einen Befall. Entdecken Sie lebende Ratten im Haus oder Garten, kann das neben einem starken Befall auch auf wenig Nahrung oder darauf, dass die Ratten gestört worden sind, hindeuten.

Dr. Klockhaus rät: Spätestens, wenn Sie eine tote Ratte auf ihrem Grundstück entdecken, ist es höchste Zeit zu handeln

Je nachdem wie viele Ratten Sie vertreiben wollen, kann es sinnvoll sein einen Kammerjäger zurate zu ziehen, und sich Tipps einzuholen, wie Sie die Tiere am besten bekämpfen sollten. Im folgenden Kapitel erfahren Sie, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, um die lästigen Nager zu bekämpfen. 

Klockaus rät sogar, sofort einen Profi einzuschalten: "Um Ratten wirkungsvoll zu bekämpfen und vor allem langfristig zu vertreiben, sollten Betroffene immer auf professionelle Hilfe setzen." Rentokil hat ein dichtes, deutschlandweites Netz an Kammerjägern, auf das Betroffene zurückgreifen können.

Ratten vertreiben: Wirksame Maßnahmen ohne Gift

Haben Sie bereits erste Anzeichen für einen Rattenbefall gefunden, sollten Sie möglichst schnell handeln und mit der Rattenbekämpfung beginnen. Das Aufstellen von Lebendfallen ist hier zu Beginn sehr sinnvoll, weil Sie bei einem erfolgreichen Fang direkt Gewissheit haben und außerdem die Rattenart bestimmen und besser bekämpfen können. 

Der Unterschied zwischen Wander- und Hausratte ist einfach erklärt: Hausratten sind kleiner und schlanker als Wanderratten. Außerdem ist ihr Schwanz länger als ihr Kopf und Rumpf

Möglicherweise handelt es sich nämlich gar nicht um Ratten, sondern Mäuse oder die Hausratte hat sich in ihrem Haus verirrt. Diese darf beispielsweise nicht mit Schlag- oder Giftfallen getötet werden. 

Auch bei der Wanderratte ist das Töten mit besagten Fallen äußert kritisch zu hinterfragen. Aus tierschutzrechtlichen Gründen verzichten wir auf Schlagfallen, bei denen dem Tier das Genick gebrochen wird und Rattengift, welches die Ratte innerlich verbluten lässt.

Der Unterschied zu Mäusen, in Bezug auf das Fangverhalten ist jedoch, dass Ratten sehr intelligent und lernfähig sind. Kriegen die Artgenossen mit, dass die Falle zugeschnappt ist, wird der Köder meist künftig gemieden. Es wird also ziemlich schwer, eine Plage alleine mit Lebendfallen in den Griff zu bekommen.

Für die weitere Bekämpfung der Ratten können jedoch folgende Hausmittel in Betracht gezogen werden, wobei deren Wirksamkeit der nachfolgenden Hausmittel nur auf Erfahrungswerte zurückzuführen ist und keiner wissenschaftlichen Bestätigung unterliegt.

Welche Gerüche schrecken Ratten ab?

In unserer Galerie erfahren Sie, welche Gerüche Ratten abschrecken und Ihnen dabei helfen, Sie loszuwerden. Klicken Sie sich doch einfach mal durch:

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Essigessenz schreckt Ratten ab
Den starken Geruch von Terpentin oder Essig mögen Ratten überhaupt nicht. Foto: iStock/Michelle Lee Photography

Ratten besitzen einen ausgeprägten Geruchssinn, weshalb sie leicht auf Gerüche reagieren. Probieren Sie in Terpentin oder Essigessenz getränkte Lappen in die Eingänge von Rattenbauten zu drücken. Der Geruch sollte die Ratten vertreiben.

Ätherische Öle und Kräuter mögen Ratten nicht
Ratten reagieren sehr empfindlich auf Gerüche. Foto: iStock/fcafotodigital

Folgende Gerüche sollen Ratten ebenfalls erfolgreich zum Auszug bewegen: Kamille, Minze, Nelken, Oleander.

Die Katze ist der natürliche Feind der Ratte
Ratten mögen weder den Geruch von Katzen, noch den von Katzenstreu. Foto: iStock/Mila Naumova

Eines der besten Mittel gegen Ratten ist und bleibt die Katze. Der natürliche Feind des Nagers kann die Population durch seinen angeborenen Jagdinstinkt meist erfolgreich vertreiben.

Weiterer Tipp: Platziert man benutztes Katzenstreu in einem Stoffbeutel in der Nähe der Laufwege, soll dies einen ähnlichen abschreckenden Effekt haben wie die Katze selbst.

Den Geruch von Cayennepfeffer und Chili empfinden Ratten als unangenehm
Ratten empfinden Schärfe als unangenehm. Foto: iStock/Stossi mammot

Streut man diesen auf die bevorzugten Laufwege der Nager, wird er über den Putzreflex von der Ratte ins Fell aufgenommen und soll durch seine Schärfe und Geruch für unangenehm empfunden werden.

Neben den Gerüchen sollen Ratten außerdem noch auf Ultraschall oder Musik reagieren. Ultraschallgeräte, die einen hochfrequentierten Ton aussenden, mit dem die Ratte verjagt werden soll, sind jedoch kritisch zu betrachten. Zum einen ist eine Wirksamkeit nicht hinreichend bestätigt, zum anderen kann sich der Ton auch auf Haustiere und andere Lebewesen negativ auswirken. Ähnlich verhält es sich mit Musik. Hier gestaltet sich die Anwendung noch schwieriger.

"Hausmittel wirken nur begrenzt", gibt Dr. Klockhaus zudem zu bedenken. 

Tipp: Scheuen Sie sich nicht, sich bei einem akuten Rattenbefall professionelle Hilfe - wie zum Beispiel einen Kammerjäger - zu holen. Das Risiko, das sich die Tiere weiter vermehren und Krankheiten an Sie und Ihre Familie übertragen oder schwere Materialschäden verursachen, ist einfach zu groß. 

Ratten bekämpfen: Warum sollte auf Gift verzichtet werden?

Die Verwendung von Rattengift ist mit hohen Risiken verbunden und sollte nur von fachkundigen Unternehmen ausgeführt werden. Da Ratten sehr intelligente Tiere sind, gestaltet sich das Töten der Nager mit Gift nämlich nicht so leicht. Stirbt die Ratte nach dem Fressen des Giftköders unmittelbar, erkennen ihre Artgenossen einen Zusammenhang und meiden die Köder künftig.

Verstoß gegen den Tierschutz

Der schlaue Schädling kann lediglich überlistet werden, wenn die Wirkung des Giftes zeitverzögert einsetzt. Rattengift mit blutgerinnungshemmenden Wirkstoffen, an denen die Tiere erst nach einigen Tagen innerlich verbluten, stellen jedoch eine Gefährdung für andere Lebewesen dar. Es ist nicht nur höchst verwerflich und tierschutzrelevant, die kleinen Nager auf diese Art und Weise unschädlich zu machen, sondern auch durchaus möglich, dass Raubvögel oder Haustiere, die die Ratte fressen, ebenfalls an dem Gift sterben.

Tödliche Gefahr für Kinder und Haustiere

Trotz enthaltener Bitterstoffe kann das Gift auch schon im Vorfeld von Haustieren oder schlimmstenfalls Kindern versehentlich aufgenommen werden. Aus diesem Grunde gehört Rattengift immer in die Hände professioneller Schädlingsbekämpfer, zumal viele Gifte ohnehin nicht für Privatpersonen zugelassen sind.

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Ratten fernhalten: Das sollten Sie beachten

Dr. Klockhaus weiß: "Mindestens genauso wichtig wie die Bekämpfung einer akuten Rattenplage ist das richtige Verhalten, damit es gar nicht so weit kommt."

Meist werden Ratten durch unachtsames Verhalten des Menschen angelockt. Der richtige Umgang mit Müll ist in der Prävention daher von großer Bedeutung. So sollten Speisereste niemals achtlos im Klo oder gar auf dem Kompost entsorgt und auch Müllsäcke sollten an einem sicheren Ort gesammelt werden. "Tierfutter oder Mülltüten unverschlossen zu lagern, ist ebenfalls ein typischer Fehler, den wir als Schädlingsexperte zu häufig sehen", so Klockhaus. 

Weitere Infos zum Thema: Tipps und Mittel: Ratten vertreiben im Garten, Haus und Betrieb

Tipp: Auch Totholzhaufen oder Kompost kann Ratten anziehen. Daher kann es sich empfehlen aufzupassen, dass der Totholzhaufen keine großen Hohlräume aufweist und den Kompost rattensicher zu machen. 

Sämtliche Gebäudemängel wie kleine Spalten, Zwischenräume, Schächte oder Durchbrüche sollten gut verschlossen sein, um Ratten keinen Zugang zum Haus zu gewähren. Dies ist meist leichter gesagt als getan, denn ein zwei Zentimeter großes Loch genügt der Ratte bereits, um sich hindurchzuzwängen.

Ist doch eine Ratte ins Haus gelangt, sollte das Nahrungsangebot für sie hier so klein wie möglich ausfallen. Das Futter anderer Haustiere sollte fest verschlossen sein und auch andere Lebensmittel sollten unzugänglich gemacht werden. Sei es durch einen gut verschlossenen Vorratsraum oder die Lagerung in festen Kisten oder Boxen, die für Ratten nicht zugänglich sind. Auch im Außenbereich sollten Sie alles in Ordnung halten. Unbesuchte Ecken mit Gerümpel und Sperrmüll sind für die Wanderratte äußert attraktive Unterschlupfe, die sich zum Nisten eignen. Kontrollieren Sie also regelmäßig alle verdächtigen Ecken, um einen Befall schnellstmöglich zu entdecken und zu bekämpfen.

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Quellen

  • Bundesministerium der Justiz - Infektionsschutzgesetz