Rußrindenkrankheit: Ahornbäume in Deutschland von Giftpilz befallen
In einigen Teilen Deutschlands sind vermehrt Ahornbäume von einem Giftpilz befallen. Seine Sporen sind auch für den Menschen gefährlich. Wir klären Sie auf.
Auslöser ist der Giftpilz Cryptostroma corticale
Vor allem nach lang andauernden Trockenperioden und hohen Temperaturen, wie es in weiten Teilen Deutschlands im letzten Jahr der Fall war, hat der Giftpilz Cryptostroma corticale ein leichtes Spiel. Der Schwächeparasit befällt meist geschädigte oder schwache Bäume der Gattung Berg-Ahorn, aber auch andere Ahorn-Arten können betroffen sein. Sind Bäume mit der sogenannten Rußrindenkrankheit infiziert, bildet sich ein dunkler Pilzbelag an der Rinde. Diese löst sich im späteren Verlauf ab und es kommen schwarz-schleimige Sporenlager zum Vorschein, die auch für Menschen sehr gefährlich sind.
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Sehen Sie hier, wie der Pilz aussieht:
Pilzbefall in NRW, Hesen und Sachsen
In Nordrhein-Westfahlen und Hessen mussten bereits mehrere Tausend Bäume gefällt werden. In Meerbusch (NRW) warnt die Stadt bereits Spaziergänger und Jogger mit Hinweisschildern. In Lich (Hessen) fielen 30 000 Bäume dem Giftpilz zum Opfer. Um eine Ausbreitung, die durch Regen oder die Luft stattfindet, zu verhindern, wurden die Bäume großflächig gefällt.
Für großes Aufsehen hat ein mit der Rußrindenkrankheit befallener Baum auf einem Schulgelände in Leipzig gesorgt. Da besonders Kinder und ältere Menschen nicht mit den Pilzsporen in Kontakt kommen sollten, musste der Pausenhof der Schule teilweise gesperrt werden.
Auch in Offenbach am Main wurde bereits der Schlosspark gesperrt:
Pilzsporen können heftige allergische Reaktion auslösen
Für betroffene Ahornbäume verläuft die Rußrindenkrankheit in der Regel tödlich. Der Pilz stört die Nährstoffversorgung des Baumes und sorgt dafür, dass er schließlich komplett abstirbt. Um zu verhindern, dass der Pilz weitere Bäume infiziert, muss er schnellstmöglich gefällt werden. Hierzu müssen Fachleute mit spezieller Ausrüstung und Schutzkleidung beauftragt werden, denn das Einatmen der Pilzsporen kann erhebliche Schäden in der Lunge verursachen. Gelangen die Sporen in die Atemwege, können sie eine heftige allergische Reaktion auslösen, bei der sich die Lungenbläschen entzünden. Weniger Stunden später kann es dann zu Reizhusten, Fieber, Schüttelfrost und Atemnot kommen. Das Krankheitsbild wird auch als sogenannte 'Farmerlunge' bezeichnet und sollte umgehend von einem Arzt behandelt werden, damit keine Folgeschäden zurückbleiben.
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Mit der Rußrindenkrankheit befallene Bäume melden
Sollten Sie bei einem Waldspaziergang abgestorbene Bäume oder Ahornbäume mit schwarzer Rinde sehen, sollten Sie sich umgehend an den kommunalen Pflanzenschutzdienst oder Förster wenden. Sie erkennen einen befallenen Baum vor allem an der schwarzen Borke. Der Baum wirkt dann wie verbrannt. Sind Sie sich unsicher, können Sie den betroffenen Baum aus der Ferne fotografieren. Ein Fachmann kann dann eine Diagnose stellen. Denken Sie dabei immer an Ihre eigene Sicherheit und halten Sie Abstand.
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