Früchtebrot: Omas traditionelles Rezept
Ein kerniges Früchtebrot ist ganz einfach nachzubacken. Lesen Sie hier das traditionelle Rezept und eine originelle Variante.
Berenwecke, Hutzelbrot, Kietzenbrot - je nach Region hat das Früchtebrot als Traditionsgebäck ganz unterschiedliche Namen. Seine Herkunft ist vorwiegend der süddeutsche Raum, Südtirol, Österreich und im Trentino. Zu Beginn wurde das Früchtebrot vor allem in der Adventszeit aus Dörrbirnen hergestellt, bis es nach einigen Jahren mit immer mehr Trockenfrüchten und Nüssen verfeiner wurde. Wie Sie das traditionelle Rezept ganz einfach nachbacken können und welche köstliche Variante es gibt, stellen wir Ihnen hier vor. Viel Spaß beim Nachbacken!
Sehen Sie hier spannende Fakten zum Chrisstollen (Der Artikel geht unter dem Video weiter):
Früchtebrot: Das traditionelle Rezept
Zutaten für ein Früchtebrot (ca. 18 Scheiben):
ca. 270 g getrocknete Aprikosen
250 g getrocknete Feigen
130 g Rosinen
150 g Haselnusskerne
5 EL flüssiger Honig (alternativ können Sie auch Ahornsirup verwenden)
2 EL Rum
1 TL gemahlener Zimt
1/2 TL Gewürznelkenpulver
250 g Mehl
1 Päckchen (etwa 7 g) Trockenbackhefe
Prise Salz
30 g weiche Butter oder Margarine
1/8 l Milch
50 g geschälte Mandeln
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Zubereitung Früchtebrot:
Aprikosen und Feigen würfeln. Mit Rosinen, Haselnüssen, 3 Esslöffel Honig, Rum, Zimt und Nelkenpulver mischen und ziehen lassen.
Mehl, Hefe und Salz mischen.
Fett, restlichen Honig und lauwarme Milch zufügen. Mit den Knethaken zu einem glatten Teig verarbeiten.
Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 20 Minuten gehen lassen.
Vorbereitete Fruchtmasse unterkneten, zu einem Brot formen und nochmals ca. 30 Minuten gehen lassen. Mit Mandeln verzieren.
Im vorgeheizten Backofen Umluft ca. 180 Grad Celsius, E-Herd: ca. 175 Grad Celsius, Gas: Stufe 2 etwa 90 Minuten backen, eventuell zudecken.
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Apfelbrot: Das etwas andere Früchtebrot
Zutaten Apfelbrot (für etwa 4 kleine Brote à 10 Scheiben):
etwa 1 1/2 kg säuerliche Äpfel (Lesen Sie hier: Welche Äpfel eignen sich für Apfelkuchen, Kompott und Co.?)
500 g getrocknete Aprikosen
130 ml brauner Rum
300 g gehackte Nüsse (z. B. Haselnüsse und Walnüsse)
150 g Zucker
3 EL Kakaopulver
1 EL gemahlener Zimt
1 TL gemahlene Muskatblüte
1 TL gemahlener Kardamon
1 TL gemahlene Gewürznelken
1 TL Piment
etwa 1 kg Mehl
2 Päckchen Backpulver
1 Ei (Größe M)
110 g Mandelblättchen
Frischhaltefolie
Backpapier
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Zubereitung Apfelbrot:
Äpfel schälen, halbieren, entkernen und grob raspeln. Aprikosen würfeln.
Äpfel, Aprikosen, Rum, Nüsse, Zucker, Kakao und Gewürze in einer großen Schüssel mischen. Mit Folie bedeckt mindestens 8 Stunden, am besten über Nacht, ziehen lassen.
Mehl und Backpulver mischen. Mit der Apfel-Aprikosenmischung mischen und glatt verkneten. Aus dem Teig mit angefeuchteten Händen 4 längliche Laibe formen.
Laibe auf zwei mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen.
Ei und ca. 5 EL Wasser verquirlen. Laibe mit dem verquirlten Ei bepinseln und mit Mandelblättchen bestreuen.
Nacheinander im vorgeheizten Backofen Umluft ca. 150 Grad Celsius, E-Herd: etwa 175 Grad Celsius, Gas: s. Hersteller für 55–60 Minuten backen (Nach der Hälfte der Backzeit die Position der Bleche tauschen).
Apfelbrote aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
Tipp: Besonders lecker schmeckt dazu gesalzene Butter, Kürbismarmelade oder Glühweinmarmelade.
Wie lange bleibt das Früchtebrot haltbar?
Ein frisch gebackenes Früchtebrot oder auch Apfelbrot ist ungekühlt bis zu zwei Monate haltbar. Der Geschmack des Brotes wird besonders intensiv, wenn Sie das Früchtebrot mindestens zwei Tage lang in Frischhalte- oder Alufolie einwickeln und durchziehen lassen. Wenn Sie es an Weihnachten oder im Advent verschenken möchten, kann es sogar bis zu zwei Wochen eingepackt bleiben, damit es seinen würzigen Geschmack voll entfalten kann.
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Die Tradition des Früchtebrots
Traditionell wurde das Früchtebrot vor dem ersten Advent gebacken, an den Tagen rund um den 'Andreastag'. Dieser fällt auf den 30. November. Der Brauch aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz besagt, dass in der 'Andreasnacht' die sogenannte 'Klöpfelnächte' begann, ein Fruchtbarkeitsbrauch, bei dem junge Männer mit Masken verkleidet mit Gedichten um Gaben wie das Früchtebrot an den Haustüren ihres Heimatortes bettelten. In einigen Regionen wurde das Früchtebrot auch traditionell am Nikolaustag aufgetischt oder an 'Heilig Abend' und 'Stephanitag' feierlich vom Vater des Hauses angeschnitten. Dabei bekamen früher auch die Kinder, Mägde und Knaben ein Stück sowie die Tiere im Stall. Denn die 'Maulgabe' sollte dem Hof Glück bringen.
Außerdem war das Früchtebrot häufig ein Traditionsgebäck bei Verlobungsfeiern. Beim Anschneiden des Früchtebrotes wurden die Endstücke des Brotes von den Frauen im heiratsfähigen Alter an ihre Liebhaber verschenkt. Glatte Schnittkanten signalisierten ihre Zuneigung, raue Schnittkanten signalisierten, die Beziehung besser zu beenden.
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