Ping-Anrufe, Abofalle & Co.: Vorsicht vor diesem Handy-Betrug
Lesen Sie hier, was Sie über Ping-Anrufe, trügerische Abofallen und weitere Betrugsmaschen am Handy wissen müssen - und wie Sie sich vor Abzocke schützen können.
Kennen Sie das? Immer wieder vibriert Ihr Handy und Sie bekommen eine Nachricht, dass das Prepaid-Guthaben um zehn Euro aufgeladen worden sei. Plötzlich stehen auch noch 49 Euro auf der Telefonrechnung, die durch Anwählen einer kostenpflichtigen Rufnummer entstanden sein sollen - ohne, dass das Handy zur fraglichen Zeit auch nur angefasst wurde! Wir haben recherchiert, welche Betrugsmaschen hinter diesen und anderen Vorfällen stecken.
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Schadsoftware lässt das Handy teure Hotlines anrufen
Wie von Zauberhand wählt das Smartphone selbstständig teure Wetterdienste oder auch Erotik-Hotlines an. Möglich macht das meist ein Programm, das sich unbemerkt auf dem Handy installiert hat. Oft ist diese Schadsoftware Teil unseriöser Apps. Experten raten, grundsätzlich nur bekannte Apps aus offiziellen App-Stores herunterzuladen und keine öffentlichen WLAN-Netze dafür zu nutzen. Zudem sollte das Handy einen aktuellen Virenschutz haben. Gegen unberechtigte Abbuchungen sollte man beim Mobilfunkanbieter umgehend schriftlich Widerspruch einlegen.
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Kostspielig: Ein falscher Klick führt in die Abofalle
Surft man mit dem Smartphone im Internet, ploppen immer wieder lästige Werbefenster auf. Betrüger programmieren die Werbung so, dass ein Klick auf die Anzeige, ob aus Versehen oder weil man sie schließen wollte, zum Abschluss eines teuren Handy-Abos führt, zum Beispiel für Klingeltöne. Gegen dieses Abonnement hilft nur schriftlicher Widerspruch bei der Abofirma. Absolute Sicherheit bietet eine sogenannte Drittanbietersperre, die der Mobilfunkanbieter auf Anfrage kostenlos aktiviert.
Ping-Anrufe einer unbekannten Nummer werden zur Kostenfalle
Bei sogenannten Ping-Anrufen rufen Betrüger aus dem Ausland wahllos deutsche Nummern an und legen nach dem ersten Klingeln auf. Ruft der Angerufene höflich zurück, werden hohe Gebühren fällig. Besonders tückisch: Die ausländischen Nummern wirken oft sehr vertraut. So hat zum Beispiel die Vorwahl von Madagaskar (00261) nur eine Null mehr als die Koblenzer Vorwahl (0261). Schutz bietet lediglich die selbst auferlegte Regel: bei unbekannten Nummern grundsätzlich auf den Rückruf verzichten!
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So erschleichen sich Betrüger Ihre sensible Daten
Wird man am Telefon nach persönlichen Daten gefragt, ist äußerste Vorsicht geboten. Immer wieder versuchen Betrüger, unter einem Vorwand an Kontonummern oder Passwörter zu gelangen, um damit Schindluder zu treiben. Die neueste Masche: Ein angeblicher Mitarbeiter des Energieversorgers fragt unter einem Vorwand Name, Adresse und Zählernummer ab, um dem Angerufenen einen neuen Strom-Vertrag unterzujubeln. Betroffene sollten diesem umgehend schriftlich widersprechen und den alten Anbieter über den Telefonbetrug informieren.
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Wo Betrugsmaschen-Opfer Hilfe bekommen
Tauchen nicht nachvollziehbare Posten auf Ihrer Telefonrechnung auf, sollten Sie innerhalb von acht Wochen schriftlich Widerspruch beim Mobilfunkanbieter einlegen. Reagiert dieser nicht oder nicht zufriedenstellend, kann man sich an die Bundesnetzagentur wenden (Telefon: 030/22480-590). Sie schlichtet zwischen den Parteien und verhilft Verbrauchern außergerichtlich zu ihrem Recht.
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Quelle: Fernsehwoche