Kartoffelwasser als Hausmittel nutzen: 5 clevere Tricks
Anstatt Kartoffelwasser nach dem Kochen einfach wegzukippen, sollten Sie es auf vielfältige Weise weiterverwenden. Wir verraten die besten Tipps.
- Ist Kartoffelwasser giftig?
- Warum soll man Kartoffelwasser nicht wegschütten?
- Mit dem Sud verschiedene Oberflächen reinigen
- Ist Kartoffelwasser gut für Pflanzen?
- Erdapfelsud gegen hartnäckige Flecken in der Wäsche
- Wasser von gekochten Kartoffeln als Schönheitsmittel
- Omas Hausmittel: Sud der Knolle gegen Husten
- Kartoffelkochwasser als natürlicher Abflussreiniger
Kartoffeln – auch als Erdapfel, Knolle oder Grundbeere bekannt – sind laut einer Umfrage von Statista mit einem Verbrauch von rund 4,1 Kilogramm pro Kopf in den Jahren 2022 und 2023 eine der beliebtesten Beilage der Deutschen. Kein Wunder! Ob nun als krosse Bratkartoffeln, gesalzen zu Kotelett, Fisch, oder zu Eiern in Senfsoße – sie sind einfach lecker und kommen deshalb zurecht regelmäßig auf den Mittagstisch.
Doch das Wasser, in dem die Kartoffeln gar gekocht werden, landet meistens im Abfluss. Dabei lässt sich auch der Sud noch vielseitig nutzen! Was Sie beim Weiterverwenden von Kartoffelwasser als Hausmittel beachten sollten, verraten wir hier.
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Ist Kartoffelwasser giftig?
Allgemein wird davon abgeraten, den Sud weiterzuverwenden, weil sich beim Kochen von Kartoffeln unter anderem der in ihnen enthaltene giftige Pflanzenstoff Solanin im Wasser absetzt. Dieser kann, in größeren Mengen aufgenommen, zu Vergiftungserscheinungen führen. Wenn Sie die Erdäpfel allerdings vor dem Kochen schälen (klassische Salzkartoffeln), entfernt das die meisten natürlichen Giftstoffe der Kartoffeln und somit ist dann auch deren Kochwasser gesundheitlich unbedenklich.
Solanin in Kartoffeln
Der Grundgehalt kann von Sorte zu Sorte unterschiedlich sein, vor allem befindet sich der Stoff aber in der Schale, in Grün gewordenen Stellen sowie in den Keimen und Augen einer Kartoffel: "Im Fleisch der Knolle hingegen ist der [Solanin-]Gehalt verschwindend gering", sagt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
Gleichzeitig sitzen aber auch Vitamine und Mineralstoffe (Magnesium, Eisen, Kalium und weitere) in erster Linie unter den Kartoffelschalen. Wenn Sie also nur die Knollen, und nicht auch noch das Kartoffelwasser verzehren möchten, sollten Sie die Erdäpfel besser doch mit Schale kochen und anschließend pellen – so verschwenden Sie möglichst keine wertvollen Inhaltsstoffe, die sonst beim Kochen verloren gehen würden.
Generell gilt: Verwenden Sie nur frische, reife Kartoffeln ohne grüne oder keimende Stellen und achten Sie dafür schon beim Lagern darauf, dass sie dunkel und trocken liegen.
Mehr dazu lesen Sie bei unseren Kolleg*innen von 'Wunderweib': Daran erkennen Sie, ob Sie Kartoffeln noch essen können - und wann nicht
Warum soll man Kartoffelwasser nicht wegschütten?
Es lohnt sich auf jeden Fall, den Sud der abgekochten Kartoffeln nicht direkt wegzuschütten. Im Video zeigen wir Ihnen vier Tipps, wie Sie das Kartoffelwasser für Ihren Haushalt noch sinnvoll wiederverwenden können – diese Tipps werden im weiteren Verlauf des Artikels noch genauer erläutert (der Artikel geht unter dem Video weiter):
Mit dem Sud verschiedene Oberflächen reinigen
Wie im Video bereits vorgestellt, können Sie den Sud der Kartoffeln auch hervorragend als Putzmittel nutzen. Etwa, um Kunststoffe wie Tür- und Fensterrahmen oder Gartenmöbel zu reinigen. Denn die enthaltene Stärke kann ganz einfach Verschmutzungen und Fett lösen.
Dafür einfach mit einem feuchten Lappen über die Oberflächen gehen und anschließend noch einmal mit klarem Wasser nachwischen, damit keine Reste der Stärke zurückbleiben.
Außerdem lassen sich auch dreckige Töpfe und Bratpfannen aus Edelstahl mit heißem Kartoffelsud reinigen. Und so geht's:
Tragen Sie einfach etwas vom Kartoffelwasser auf die betroffenen, schmutzigen Stellen auf.
Lassen Sie das Ganze etwas einwirken.
Zuletzt spülen Sie die Pfanne oder den Topf nochmal mit klarem Wasser ab.
Ist Kartoffelwasser gut für Pflanzen?
Es stimmt tatsächlich – Kartoffelwasser ist eine Allzweck-Wunderlösung! Auch Ihre Pflanzen können davon profitieren, wenn Sie sie etwa alle zwei Wochen mit einem Schluck vom erkalteten Kartoffelsud gießen. Denn aufgrund der enthaltenen, wichtigen Mineralstoffe Magnesium, Phosphor und Eisen wirkt Kartoffelwasser als Dünger und sorgt auf natürliche Weise – ganz ohne Chemie – für größere Blüten und ein besseres Wachstum.
Nach der Anwendung können Sie den Sud in den Kühlschrank oder an einen kühlen Ort stellen. Dort hält er sich dann mindestens drei Tage. Um den Pflanzen nicht zu schaden, sollte das Kartoffelwasser allerdings vor dem nächsten Gebrauch wieder Zimmertemperatur erreichen.
Vorsicht! Die meisten Pflänzchen vertragen Salz leider nicht. Daher sollten Sie das Wasser der Kartoffeln nur ungesalzen Ihren Pflanzen verabreichen.
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Erdapfelsud gegen hartnäckige Flecken in der Wäsche
Mit ungesalzenem Kartoffelwasser können Sie auch ganz einfach unschöne Flecken entfernen. Denn aufgrund des hohen Stärkegehalts wirkt der Sud wie ein natürliches Fleckenmittel. Hartnäckiger Schmutz löst sich besser, wenn der Stoff vor der Wäsche etwa eine Stunde darin einweicht. Insbesondere, wenn Sie Flecken von Kaffee, Blut, Fett, aber auch Rotweinflecken entfernen wollen, kann der Sud der abgekochten Kartoffeln Ihnen eine gute Hilfe sein.
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Wasser von gekochten Kartoffeln als Schönheitsmittel
Hilft bei rauen Händen
Kartoffelwasser ist wie bereits angesprochen reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Stärke. Aufgrund dieser kann die Haut besser Feuchtigkeit aufnehmen und eignet sich deshalb perfekt zur Hautpflege. Leiden Sie unter rauen Händen, juckender Haut oder haben Ausschlag, kann Ihnen das Kartoffelwasser Linderung verschaffen. Es beruhigt und macht die Haut weicher und gesund.
Allerdings sollten Sie nur ungesalzenen Sud verwenden. Lassen Sie ihn vor der Anwendung abkühlen und tupfen es anschließend auf die betroffenen Stellen.
Raue Hände werden in einem Bad mit lauwarmem Wasser wieder geschmeidiger: Dafür einfach etwa fünf bis zehn Minuten im lauwarmen Sud einweichen lassen. Die Hände danach nicht abtrocknen, sondern maximal nur etwas trockentupfen – ansonsten wird die aufgenommene Stärke direkt wieder weggewischt. Verwenden Sie im Anschluss eine Handcreme, die Sie über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Morgen sind Ihre Hände wieder weich und zart.
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Wirksam gegen Pickel und Unreinheiten
Die gelöste Stärke kann Öl aufnehmen und außerdem bei Entzündungen helfen. Leiden Sie unter Akne, ist Kartoffelwasser ebenfalls geeignet. Denn aufgrund der natürlich enthaltenen Salicylsäure, die in der Hautpflege ebenfalls gerne als Mittel genutzt wird, kann Akne beruhigt werden.
So wenden Sie den Sud bei Unreinheiten an: Geben Sie etwas vom Wasser der gekochten Kartoffeln auf ein Wattepad und tupfen dieses auf die betroffenen Stellen. Diesen Vorgang können Sie täglich durchführen, bis sich die Haut wieder beruhigt hat.
Omas Hausmittel: Sud der Knolle gegen Husten
Haben Sie mit hartnäckigem Husten zu kämpfen, können Sie ebenfalls auf das Kochwasser von Salzkartoffeln setzen. Denn auch in diesem Fall wirken nämlich die enthaltenen Vitamine A, B und C sowie Mineralstoffe und die gelöste Stärke wahre Wunder.
Trinken Sie dafür den ungesalzenen, allerdings schön heißen und mit Honig angerührten Sud, um Reizhusten zu lindern.
Extra-Tipp aus Omas Küche
Bevor Sie überschüssiges Kartoffelwasser wegschütten, können Sie es auch zum Kochen und Backen verwenden!
Geben Sie ein wenig vom Sud zu Ihren Soßen oder Suppen. So reichern Sie sie mit wertvollen, gesunden Nährstoffen und Vitaminen an und sie lassen sich dadurch auch besser binden, strecken und bekommen einen intensiveren, kräftigeren Geschmack.
Beim Backen – etwa von leckerem Bauernbrot – können Sie herkömmliches Wasser durch den Kartoffelsud ersetzen. So erhält das Brot einen leichten, herzhaften Kartoffelgeschmack.
Kartoffelkochwasser als natürlicher Abflussreiniger
Manchmal kann das Wegschütten von Kartoffelsud übrigens doch nützlich sein! Denn das heiße Wasser wirkt dank der in ihm angereicherten Stärke wie ein natürlicher Abflussreiniger!
Es löst Fett und andere Rückstände im Rohr und kann so Verstopfungen beseitigen, beziehungsweise verhindern.