Störche in Not: So helfen Sie den Tieren
Deutschlands Störche sind in Not: Immer öfter passiert es, dass die Tiere verenden, da sie versehentlich Abfall fressen.
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Die traurigen Meldungen häufen sich: Vermehrt kam es in der vergangenen Zeit zu Vorfällen, bei denen Störche unbeabsichtigt Gummi fraßen und daran starben.
Vor allem im Bundesland Rheinland-Pfalz konnte dieses Phänomen beobachtet werden.
Fataler Fehler: Störche halten Gummiringe für Würmer
Die zunehmende Dürre in Deutschland macht den Störchen zu schaffen, die Nahrungssuche gestaltet sich für die Vögel immer schwieriger.
Auf den Feldern, die von Bauern bewirtschaftet wurden, finden sie oft bunte Gummibänder. Wegen der Farbe und auch wegen ihrer weichen Konsistenz halten die Störche die Gummibänder für Würmer und verzehren sie - mit fatalen Folgen.
Wir haben mit Kai-Michael Thomsen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Naturschutzbund Deutschland (NABU), gesprochen und uns erkundigt, wie man den Tieren helfen kann.
Diese Pflanzen- und Tierarten in Deutschland sind bedroht. (Der Artikel geht unter dem Video weiter.)
"Weißstörche verwechseln Plastik und Gummi mit verdaulicher Nahrung"
Liebenswert: In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über qualvoll verendete Störche, die Plastik beziehungsweise Gummi gegessen haben. Warum essen Störche Plastik oder Gummi und was genau essen sie?
Kai-Michael Thomsen: Weißstörche verwechseln Plastik und Gummi mit verdaulicher Nahrung. Ein Gummiband kann da als Regenwurm verwechselt werden. Besonders häufig kommt dies im spanischen Winterquartier vor, wo sehr viele Weißstörche auf Mülldeponien nach Nahrung suchen. Dabei nehmen sie nicht nur verdauliche Nahrung auf. Sie können sich allerdings auch in Schnüren oder Folien verfangen und zu Tode kommen. Wie groß dieses Problem ist, kann nicht abgeschätzt werden. Es lässt sich allerdings festhalten, dass es für die Population kein Problem darstellt, da die Zahl der Störche in Westdeutschland immer noch zunimmt.
Gibt es eine Region in Deutschland, die besonders betroffen ist?
Stichprobenhafte Gewölleuntersuchungen haben gezeigt, dass die Störche auch in vielen Regionen Deutschlands Plastik als Nahrung aufnehmen. Als problematisch hat sich die Situation in den Gemüseanbaugebieten in Rheinland-Pfalz herausgestellt. Hier sind aus Unachtsamkeit Gummibänder, die zur Bündelung von Gemüse verwendet werden, auf den Feldern liegen geblieben. Die wurden von den Störchen erbeutet. Weitere Infos gibt es auf der Webseite 'Pfalzstorch'.
Die Aufnahme geringer Mengen von Plastikteilen ist in unserer Landschaft wohl kaum zu vermeiden. Das scheint auch bis auf die oben genannten Fälle keine großen Probleme zu verursachen. Es ist im Wesentlichen nur wertlose 'Nahrung'.
Darüber hinaus kommt es vor, dass Störche Schnüre oder Plastikfolien als Nistmaterial in die Nester eintragen. Plastikfolien sorgen dafür, dass das Regenwasser nicht abfließen kann und in Schnüren können sich die Jungvögel verfangen und strangulieren. Dieses Problem verursacht viele Verluste bei der Jungvogelaufzucht.
Plastikmüll hat nichts in der Natur zu suchen
Was muss passieren, damit das aufhört?
Meines Wissens kommt es in Rheinland-Pfalz zu einer Kooperation mit der Landwirtschaft. Grundsätzlich ist dieser spezielle Fall leicht zu verhindern. Ansonsten sollten wir alle darauf achten, dass unser Plastikmüll nichts in der freien Landschaft zu suchen hat.
Was sollte man tun, wenn man einen in Not geratenen Storch sieht?
Man sollte vor allem nicht selbst versuchen, den Storch einzufangen. Das ist Sache für Experten. Man sollte Kontakt mit den Storchenbetreuer auf nehmen oder sich an eine Vogelpflegestation wenden. Den Kontkat zu Storchenbetreuer erhält man über den NABU Landesverband.
Vielen Dank für das Gespräch!
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