Vorsicht! Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche über WhatsApp
Die Polizei macht derzeit auf eine neue Betrugsmasche aufmerksam, bei der Opfer vornehmlich über den Sofortnachrichtendienst WhatsApp kontaktiert werden. So schützen Sie sich.
Soziale Netzwerke (Facebook und Co.) sowie Sofortnachrichtendienste gehören zu unserem Alltag dazu und erleichtern es uns ungemein, mit Menschen in Kontakt zu treten oder bleiben. Doch leider drohen bei der Nutzung derartiger Programme und Plattformen auch Gefahren, denn Betrüger nutzen diese immer stärker für ihre Zwecke.
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Kriminelle geben sich als persönliche Kontakte aus
Aktuell sorgt eine besondere Masche für Aufsehen, auf die unter anderem die Behörden im Raum Passau aufmerksam geworden sind, wie 'idowa' (Online-Angebot der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung) berichtet. Dort erhielt ein 69-Jähriger eine WhatsApp-Nachricht von einer ihm unbekannten Nummer. Der Absender der Nachricht gab sich als seine Tochter aus, die angeblich eine neue Nummer hatte. Es hieß in der Nachricht auch, dass ihre alte Nummer gesperrt worden sei.
Erfahren Sie in dem Video, wie Sie unerwünschte Kontakte bei WhatsApp sofort blockieren können (der Artikel geht unter dem Video weiter):
Später wurde der Mann dazu aufgefordert, offene Rechnungen seiner vermeintlichen Tochter zu begleichen, indem er eine bestimmte Summe auf ein deutsches Bankkonto überweist. Der Betroffene, der auf den Trick leider hereinfiel, kam dieser Aufforderung nach und sollte hiernach noch weitere Zahlungen über ein PayPal-Konto vornehmen.
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Auch diesen Forderungen kam er zunächst nach. Als der Betrug schließlich doch noch aufflog, konnten zumindest die PayPal-Zahlungen storniert werden. Insgesamt erlitt der 69-Jährige einen finanziellen Schaden in Höhe einer vierstelligen Summe.
Abwandlung des Enkeltricks über Sofortnachrichtendienst
Im Grunde genommen handelt es sich bei der neuartigen Betrugsmasche um eine Variante des Enkeltricks: Hierbei werden vornehmlich Senior*innen von vermeintlichen Verwandten wie Enkelkindern per Telefon kontaktiert und unter Vortäuschung falscher Tatsachen sowie dem Ausüben von emotionalem Druck dazu gebracht, größere Mengen Bargeld abzuheben, welches dann einer unbekannten Person ausgehändigt werden soll - um Enkel oder Enkelin (angeblich) aus der Patsche zu helfen.
Bei dem Enkeltrick via WhatsApp (sowie teilweise auch über andere Sofortnachrichtendienste) folgen die Betrüger*innen einem ähnlichen Muster: Sie schreiben von einer unbekannten Nummer und behaupten, mit dem Empfänger bekannt oder gar verwandt zu sein. Die alte Nummer soll nicht mehr existieren - etwa, weil das Handy runtergefallen ist und dabei kaputt ging. Es folgt meist ein längerer Chat, um Vertrauen aufzubauen. Erst dann wird von einer angeblichen Notsituation berichtet und dabei um Unterstützung gebeten. Ein häufig genannter Grund des Absenders: Angeblich unterstützt das neue Handy kein Online-Banking, jedoch gebe es eine Rechnung, die dringend beglichen werden müsse.
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Neue WhatsApp-Betrugsmasche: So schützen Sie sich
Derartige Betrugsversuche nehmen in Deutschland aktuell deutlich zu, weshalb die Polizei mittlerweile deutschlandweit davor warnt. Insbesondere WhatsApp-Nutzer*innen sollten besonders vorsichtig sein: Sollten Sie eine Nachricht von einer unbekannten Nummer via WhatsApp erhalten, seien Sie grundsätzlich zunächst misstrauisch!
Darüber hinaus können Ihnen folgende Tipps helfen:
Kontaktieren Sie den/die vermeintlichen Absender*in unter seiner alten, Ihnen bekannten Nummer und fragen, ob es stimmt, dass er/sie eine neue Handynummer hat.
Speichern Sie neue Nummern nicht als neuen Kontakt ab, ehe Sie sicher sein können, wem diese Nummer gehört.
Wenn Sie von einer unbekannten Nummer zu Geldzahlungen aufgefordert werden, sollten Sie doppelt misstrauisch werden.
Überprüfen Sie auch die Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen Ihres Messenger-Anbieters.
Blockieren Sie verdächtige Nummern für weitere Kontaktversuche.